Jahresrückblick in Karikaturen Das Jahr der (halb-)starken Männer
Donald Trump im Affärensumpf, Boris Johnson als Brexit-Vollstrecker und Recep Tayyip Erdogan als politischer Profiteur des Syrien-Kriegs – 2019 war ein inspirierendes Jahr für Karikaturisten. Hier einige der besten Werke.
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Foto Karikatur: Luff
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Die Kurden empfanden es als himmelschreienden Verrat: US-Präsident Donald Trump machte in Syrien den Weg frei, damit der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit seinen Truppen eine Pufferzone im Norden Syriens errichten und die Kurden aus dieser Zone verdrängen kann. Protest gegen Erdogans Einmarsch kam von vielen Seiten – aber er prallte ab.
Foto Karikatur: Klaus Stuttmann
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Über Monate wirkte alles unauflösbar verhakt: die Briten und die EU fanden keinen Weg zum Brexit. Das galt zunächst auch für Boris Johnson, der die glücklose Theresa May ablöste. Aber dem neuen Premier gelang es, den Brexit-Vertrag noch einmal neu zu fassen. Und dann erzwang er die Auflösung des Parlaments. Nach seinem Wahlsieg bei den Unterhauswahlen hatte Johnson die notwendige Mehrheit für seinen Vertrag. Er kann nun den Ausstieg zu Ende Januar ansteuern.
Foto Karikatur: Luff
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„Er ist ein Rassist. Er ist ein Hochstapler. Und er ist ein Betrüger“ – das sagte Michael Cohen, ehemals Vertrauter von Donald Trump, im Februar bei einer Anhörung im US-Kongress über den Präsidenten. Das Repräsentantenhaus hat ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet, jetzt muss sich der Senat damit beschäftigen. Bisher allerdings sitzt der Präsident trotz einer Vielzahl von Affären fest im Sattel.
Foto Karikatur: Klaus Stuttmann
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Sie stand auf keinem Wahlzettel – und wurde doch zur großen Gewinnerin der Europawahl: Weil sich die Europäischen Staats- und Regierungschefs nicht auf einen der europäischen Spitzenkandidaten einigen konnten, machten sie Ursula von der Leyen (CDU) zur neuen Präsidentin der EU-Kommission – obwohl die deutsche Verteidigungsministerin mit manchem Bundeswehrskandal zu kämpfen hatte.
Foto Karikatur: Luff
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Im August ließ Matteo Salvini, Chef der rechten Lega, die Koalition mit der populistischen Fünf-Sterne-Regierung platzen. Er rechnete fest damit, die erwartete Neuwahl zu gewinnen. Doch die Wahl fiel aus, die Sterne gingen eine Koalition mit den Sozialdemokraten ein. Inzwischen allerdings wackelt die Regierung in Rom so heftig, dass Salvini eine neue Chance wittert.
Foto Karikatur: Klaus Stuttmann
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Mit dem Segelboot fuhr die schwedische Schülerin Greta Thunberg über den Atlantik, um den Mächtigen der Welt in New York kräftig einzuheizen. Thunbergs „Schulstreik fürs Klima“ ist zur Inspirationsquelle für Millionen von Schülern in aller Welt geworden: aus ihrem einst einsamen Protest ist die internationale Klimabewegung Fridays for Future entstanden, mit einer starken Anhängerschaft in Deutschland.
Foto Karikatur: Klaus Stuttmann
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Die AfD kam bei den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen, Thüringen jeweils auf den zweiten Platz. Für die anderen Parteien macht das die Regierungsbildung kompliziert. In Brandenburg regiert jetzt Rot-Grün-Schwarz. Auch in Sachsen hat sich eine „Kenia“-Koalition gebildet – hier unter CDU-Führung. Und in Thüringen läuft es auf eine Minderheitsregierung aus Linke, Grüne und SPD hinaus.
Foto Karikatur: Stephan Rürup
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Nach der für die SPD desaströs verlaufenen Europawahl trat Andrea Nahles von allen Ämtern zurück. An der Parteispitze wurde sie durch drei Genossinnen und Genossen ersetzt: Manuela Schwesig, Thorsten Schäfer-Gümbel und Malu Dreyer. Erst kurz vor Weihnachten hatte die SPD wieder eine ordentlich gewählte Führung – eine Doppelspitze aus Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans.
Foto Karikatur: Luff
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Annegret-Kramp-Karrenbauer, erst im Dezember 2018 zur CDU-Chefin gewählt, hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Eine Serie von Wahlschlappen und eigene Führungsfehler machten sie angreifbar. Sie übernahm im Juli überraschend den Posten der Verteidigungsministerin. Ihr Konkurrent Friedrich Merz hält sich weiterhin bereit – zumindest für den Job des Kanzlerkandidaten.
Foto Karikatur: Luff
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Donald Trump zettelt einen Zoll- und Handelskrieg mit Peking an, den die Chinesen allerdings weit besser bestehen als die Amerikaner. Die Ökonomie ist nur ein Schlachtfeld der verschärften Rivalität dieser beiden Großmächte: Peking holt militärisch wie technologisch stark auf, seine Außenpolitik wird immer selbstbewusster. Europa ist bei diesem Duell die meiste Zeit nur Zuschauer.