Kirsten Boies neuer Jugendroman „Heul doch nicht, du lebst ja noch“
Drei Jugendliche stehen im kriegszerstörten Hamburg auch vor den Trümmern ihres bisherigen Lebens. Kirsten Boie erzählt in ihrem neuen Roman von einem schwierigen Neuanfang.
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Foto Verlag Friedrich Oetinger/Picture-Alliance/Deutsche Fotothek
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Kindheit zwischen 43 Millionen Tonnen Trümmern: Kirsten Boies neues Buch spielt im kriegszerstörten Hamburg.
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Kirsten Boies Buch „Dunkelnacht“ ist im Oetinger-Verlag erschienen und wendet sich an jugendliche wie erwachsene Leser. Hatte die Kinderbuchautorin bislang gezögert, über den Nationalsozialismus zu schreiben, so ist ihr mit der Verarbeitung eines Endzeitverbrechens, der sogenannten Penzberger Mordnacht, ein beeindruckender Anfang und ein wichtiges Buch gelungen.(112 Seiten. 13 Euro. Ab 14 Jahren)
Foto Oetinger-Verlag. 127 Seiten. 12 Euro. Ab 6
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1985 erschien Kirsten Boies erstes Buch, bis heute ist es in einer Neuauflage erhältlich. Die Autorin verarbeitete in „Paule ist ein Glücksgriff“ die eigenen Erfahrungen mit einem Adoptivkind – und macht die Situation Paules nachempfindbar. Denn trotz des Glücks plagt ihn manchmal die Furcht, zurück ins Heim gebracht zu werden.
Foto Oetinger-Verlag. 304 Seiten. 7,99 Euro. Ab 10
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Der erste Band von Kirsten Boies Reihe über einen afrikanischen Nachwuchsdetektiv ist bereits als Taschenbuch erschienen. Thabo, Gentleman & Detektiv, ermittelt aufmerksam wie einst Miss Marple in einem Umfeld, das Kindern viel zumutet. Mit den Realitäten im Süden Afrikas machen auch die einzelnen Fälle bekannt – beim ersten geht es um Wilderer und ein totes Nashorn.
Foto Oetinger-Verlag. 318 Seiten. 9 Euro. Ab 10
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„Der Junge, der Gedanken lesen konnte“ ist ein Kinderkrimi mit dem Zeug zum Lieblingsbuch: Themen rund ums Sterben integriert Kirsten Boie so selbstverständlich in die spannende Story dieses Friedhofskrimis, dass sie leicht rüberkommen. Valentin, zehn Jahre alt und neu im Hochhausviertel, stolpert gleich am ersten Tag der Ferien erst über die Beine von Mesut und dann auf dem Friedhof in ein großes Abenteuer. Es geht um einen Juwelenraub – und nebenbei um Integration, Obdachlosigkeit und die Frage, ob ein Doppelgrab auch Schrebergarten sein darf.
Foto King-Kong, das Krimischwein. Oetinger-Verlag. 64 Seiten. 3,99 Euro. Ab 8
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Dem Meerschweinchen King-Kong widmete Kirsten Boie von 1989 an ihre erste Reihe. Der Bestseller um Jan-Arne und sein cleveres Haustier wendet sich in einfachem Satzbau an Leseanfänger und ist mittlerweile auf neun Bände angewachsen. Im Band „King-Kong, Krimischwein“ sind die Freunde auf Einbrecherjagd.
Foto Oetinger-Verlag. 416 Seiten. 17,95 Euro. Ab 12
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Ein Banküberfall, zwei Taschen, zu viele Vorurteile: Kirsten Boie erzählt in „Schwarze Lügen“ so spannend, dass dieses Buch für Jugendliche einen Warnhinweis braucht: Achtung, Suchtgefahr! Beste Verpackung für das Hinterfragen von Vorbehalten: Wie reagieren wir auf Menschen, die anders aussehen? Melody, dunkelhäutige Heldin, ist permanent mit solchen Fragen konfrontiert. Kirsten Boie umgibt sie mit Figuren, die Klischees witzig zuspitzen.
Foto Verlag Beltz & Gelberg. 9,95 Euro. 168 Seiten. Ab 4
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Noch eine Bestseller-Reihe, mit „Kein Tag für Juli“ wandte sich Kirsten Boie 1992 erstmals an Kindergartenkinder. Juli heißt ihr kleiner Held, frech ins Bild gesetzt von Illustratorin Jutta Bauer, dem jeder Tag neue Überraschungen bringt – und die beginnen unter Umständen schon mit einem tollen Fund auf dem Weg in den Kindergarten.
Foto Oetinger-Verlag. 275 Seiten. 16,90 Euro. Ab 6
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Dieser Fortsetzungsheld Kirsten Boies schaffte es sogar auf die große Leinwand. „Der kleine Ritter Trenk“, der vom leibeigenen Bauernjungen mit dem Ferkel an der Leine zum Ritter und Drachentöter werden will, eroberte als Animationsserie Kinderkanal und Kino.
Foto Oetinger-Verlag. 143 Seiten. Euro Ab 8
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Als Animationsserie freuten sich auch Kirsten Boies Geschichten um die „Kinder aus dem Möwenweg“ über eine zweite Karriere. Doch die acht Freunde, die aus einer neuen Wohnhaussiedlung ein modernes Bullberbü machen, haben mit gutem Grund auch viele Lesefans: Mit netten Nachbarn, wie sie Tara hat, und Wiesen voller Abenteuer hinterm Haus ist die Kindheit gleich doppelt glücklich.
Foto Klett-Kinderbuch. 48 Seiten. 9,95 Euro. Ab 6
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Immer wieder packt Kirsten Boie aktuelle Themen an, in „Bestimmt wird alles gut“ geht es um Krieg und Flucht. Die zehnjährigen Rahaf und ihr Bruder Hassan berichten von ihrem alten Leben in Syrien und ihrem neuen Leben in einem kleinen deutschen Ort. Boie hat die Erlebnisse der Kriegsflüchtlinge notiert – und erzählt sie direkt, ohne Schnörkel und Dramatisierung.
Foto Fischer-Verlag. 144 Seiten. 5,95 Euro. Ab 10
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Sommerferien plus kein Geld für Urlaub? Bei Kirsten Boie ergibt das auf keinen Fall Langeweile. Schon der Titel „Chaossommer mit Ur-Otto“ deutet das an. Und wenn man dann noch weiß, dass Ur-Otto Hannas Ururonkel ist, dann ahnt man, welch herrliche Generationenbegegnungen sich hier anbahnen. Beste Sommerlektüre!
Foto Oetinger-Verlag. 317 Seiten. 18 Euro. Ab 6
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Dass Kirsten Boie, gebürtige Hamburgerin, in See sticht, war nur eine Frage der Zeit: 2009 war es mit „Seeräuber-Moses“ so weit. Ein Mädchen, das unter Piraten gerät? Auf der Wilden Walli herrscht erst wenig Begeisterung über das Findelkind. Doch als Moses entführt wird, geht es Käptn Klaas und seinen Männer um mehr als um Schatzkarten. Boie erzählt von einem mutigen Mädchen und von wilden Zeiten an und auf deutschen Meeren.
Foto Fischer-Verlag. 137 Seiten. 9,99 Euro. Ab 8
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Wie packt man das Thema Depressionen kindgerecht an? Kirsten Boie ermutigt in ihrem Buch „Mit Kindern redet ja keiner“ zum offenen Dialog. Im Mittelpunkt steht Charlotte, die sich mit ihren Eltern im neuen Haus auf dem Land wohlfühlt. Doch dann liegt Charlottes Mama nur noch traurig im Bett. Was ist nur los? Ständig streiten die Eltern, aber mit Charlotte redet keiner. Erst als die Mutter ihrer besten Freundin ihr erklärt, was Depressionen sind, kann sie endlich über ihre Gefühle sprechen.
Foto Oetinger-Verlag. 192 Seiten. 7,95 Euro. Ab 12
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Kirsten Boie erzählt in „Ringel, Rangel, Rosen“ von einer Zeit, die reif fürs Museum erscheint. Die Eltern hießen Vati und Mutti, die Frauen tranken bei Festen ein Likörchen, und um die neue Fernsehtruhe versammelte sich die halbe Siedlung. Für Karin ist es der letzte Sommer, den sie in kindlicher Naivität verbringt. Den schwierigen Prozess des Erwachsenwerdens setzt Kirsten Boie parallel zu äußeren Katastrophen wie der Sturmflut, die im Februar 1962 Hamburg unter Wasser setzt. Die kommt leise - und ist ein passendes Bild für die Risse, die sich in einer heilen Welt auftun, als Karins Freundin ihr ein Buch über „diese Judensachen“ gibt und Karin anfängt, sich für die Vergangenheit ihrer Eltern zu interessieren.
Foto Carlsen-Verlag. 32 Seiten. 9,99 Euro. Ab 8
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Warum schläft der Mann auf der Straße? Warum geht er nicht nach Hause? Kinder schätzen den Schutz eines Heims, das Thema Obdachlosigkeit quält sie besonders. Kirsten Boie erklärt ihnen in dem kleinen Band „Ein mittelschönes Leben“, wie das Unglück in ein Leben treten kann und es einem Mann unmöglich macht, weiter jeden Morgen aufzustehen und zur Arbeit zu gehen.
Foto Oetinger-Verlag. 64 Seiten. 7,95 Euro. Ab 8
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Mädchen und Pferde – ist zu diesem Thema nicht alles schon gesagt? Eigentlich ja. Aber eine wie Kirsten Boie findet auch am Rand von ausgetretenen Pfaden noch Entdeckenswertes. In „Lena möchte immer reiten“, einem Abenteuer in dieser Reihe für Leseanfänger, verbindet sie Pferdwahn mit Freundschaftsfragen. Lena hat zum Geburtstag einen tollen Pferde-Putzkasten bekommen, mit allem, was gebrauchen kann, wenn sie mit Ina und Katrin Pferd spielt. Katrin, die Reitunterricht hat, kann den anderen alles beibringen. Dumm, dass sie dabei ziemlich angibt. Jetzt, wo Lena den Putzkasten hat, will sie endlich auch mal bestimmen.
Foto Oetinger-Verkag. 112 Seiten. 7,99 Euro. Ab 14
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„Ich kenne einen Jungen in Afrika, der ist elf Jahre alt und lebt in den Hügeln von Shiselweni, wo es schöner ist als irgendwo sonst auf der Welt, nicht weit von Hilatikulu. Mit seiner Gugu lebt er da und mit Nomphilo, seiner Schwester; und was morgen sein wird oder in einem Jahr, wenn er zwölf Jahre alt ist, danach fragt er nicht.“ Kirsten Boie erzählt vier ergreifende Geschichten aus Swasiland und zeichnet in „Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen“ ein eindringliches Bild von Kindern, die viel zu schnell erwachsen werden müssen. Die Autorin kennt die Schicksale, von denen sie erzählt. Seit vielen Jahren unterstützt sie Hilfsprojekte für Aids-Waisen vor Ort.
Foto Oetinger-Verlag. 320 Seiten. 14 Euro. Ab 10
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Ein Haus an der Schlei, nur über einen Steg zu erreichen, brachte Kirsten Boie auf die Idee zu „Ein Sommer in Sommerby“. Hier landen etwas unfreiwillig drei Geschwister, die zwölfjährige Martha und ihre jüngeren Brüder Mats und Mikkel, bei ihrer Oma – in einer Welt ohne W-lan, Spülmaschine, Fernseher – trotzdem wird es ein toller Sommer mit neuen Freundschaften und einem spannenden Abenteuer. Denn als Omas Idylle bedroht wird, halten alle zusammen. „ In Sommerby sind die Kinder darauf angewiesen, nur noch Realität zu erleben“, macht Kirsten Boie Mut zum temporären Ausstieg.