Koalitionsvertrag in Baden-Württemberg Wählen ab 16 – das halten Jugendliche davon
Die Landesregierung im Südwesten plant, bei der Landtagswahl ein Wahlrecht ab 16 Jahren einzuführen. Wir haben Jugendliche aus Baden-Württemberg gefragt, was sie dazu sagen.
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Bei der nächsten Landtagswahl im Jahr 2026 könnten bereits 16- und 17-Jährige ihre Stimme abgeben. Was Jugendliche aus dem Raum Stuttgart davon halten, sehen Sie in unserer Bilderstrecke.
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Konrad Hartung (15): „Ich interessiere mich für Politik – vor allem für internationale Themen wie den Brexit. Darüber lese ich Artikel im Internet oder am Wochenende in den Zeitungen, die meine Eltern abonniert haben. Ich würde es gut finden, wenn man in Baden-Württemberg den Landtag ab 16 Jahren wählen darf. Ich würde dann auch schon Wählen gehen. So müssten Jugendliche nämlich mehr gehört werden. Zum Beispiel beim Thema Bildung, Klimaschutz und Digitalisierung. Da wird im Moment viel darüber geredet aber es passiert nur wenig. Wenn die Landesregierung das Wählen ab 16 Jahren einführt, müsste aber in den Schulen mehr zum Thema Politik gemacht werden. Es sollte zum Beispiel unterrichtet werden, für was die einzelnen Parteien stehen.“
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Alexia Lipovan (15): „Equality, Feminismus und gleiche Bildungschancen für alle – das sind die Dinge, die mich interessieren. Ich finde es wichtig, dass man zu bestimmten Themen eine eigene Meinung hat. Wenn ich älter bin, will ich daher auf jeden Fall Wählen gehen. Für das Wählen mit 16, würde ich mir zunächst mehr Informationen wünschen – vor allem aus dem Schulunterricht. Wenn ich dann besser Bescheid wüsste, würde ich aber sicherlich meine Stimme abgeben. So können wir jungen Menschen ja unsere eigene Zukunft mitbestimmen. Aktuell ist es die Coronapandemie, die uns jungen Menschen besonders trifft. Ich beschäftige mich viel mit den Coronamaßnahmen. Ich weiß, dass sie notwendig sind aber Homeschooling ist viel anstrengender als der Unterricht vor Ort und ich will gerne zurück an die Schule.“
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Lennart Kuchenbecker (14): „Mit dem ersten Gemeinschaftskunde-Unterricht kam eigentlich auch mein Interesse an politischen Themen. Wenn jetzt irgendwo Wahlen stattfinden, verfolge ich das in den Medien mit – natürlich auch über meine Eltern. Ich finde es gut, wenn 16-Jährige in Baden-Württemberg die Landesregierung mitwählen dürfen. Junge Menschen haben oft andere Perspektiven und Ansichten als ältere Menschen, die sie durch eine Wahl auch in die Politik miteinbringen könnten. Was allerdings nicht so gut wäre, ist, wenn manche Jugendliche die Sache nicht ernst nehmen würden und dann aus Spaß einfach irgendeine Partei wählen.“
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Ruben Löffler (15): „Jetzt in diesem Moment fühle ich mich noch nicht bereit dafür, meine Stimme bei einer Wahl abzugeben. Darauf müsste ich mich erst noch besser vorbereiten. Ich will ja nicht nur die Wahlplakate anschauen und dann den Kandidaten oder die Kandidatin wählen, die am meisten Werbung macht. Meiner Meinung nach sind vor allem die Medien und die Schulen für mehr politische Informationen zuständig. Erst wenn sie mehr über Parteien und Politik wissen, können die Jugendlichen eine gute Wahlentscheidung treffen. Wichtig wäre mir aktuell, dass sich die Landespolitiker mehr um das Thema Ausbildung und Jobs kümmern. Jeder Jugendliche sollte nach der Schule eine Stelle finden. Dafür müssen mehr Arbeitsplätze geschaffen werden.“