Kolumne von Oskar Beck Ein Schritt – und Sepp Blatter wäre im Paradies
Unser Kolumnist Oskar Beck meint, dass der umstrittene Fifa-Präsident Joseph Blatter nicht zum Rücktritt gezwungen werden kann. Stattdessen müsse man ihm den Schritt schmackhaft machen – mit der Aussicht auf das schöne Leben als Rentner.
11 Bilder
Foto dpa
1 / 11
Joseph Blatter will die Probleme wieder mal aussitzen.
Foto epa ansa
2 / 11
Manche werfen ihm vor, er habe den Ruf der Fifa ruiniert. Joseph „Sepp“ Blatter sorgt seit Beginn seiner Karriere als Fifa-Präsident für Schlagzeilen: Immer wieder wirft man ihm Korruption vor. Wir dokumentieren sein Leben und seine Skandale in Bildern.
Foto dpa
3 / 11
Auf dem Rasen fing alles an: Sepp Blatter, 1936 geboren, spielte insgesamt 23 Jahre lang Fußball in der obersten Schweizer Amateurliga. Daneben arbeitete er in den 60er Jahren als PR-Chef des Walliser Verkehrsverbandes, später dann als Generalsekretär des Schweizer Eishockeyverbandes. Auch als Journalist war er tätig. 1972 und 1976 beteiligte er sich an der Organisation der Olympischen Spiele. So kam er mit der internationalen Sportszene in Kontakt.
Foto dpa
4 / 11
1975 kam Blatter zur Fifa, wo er als Direktor der Entwicklungsprogramme arbeitete, unter anderem an dem Konzept der U-20- und U-17-Weltmeisterschaften. 1981 berief man den Schweizer zum Generalsekretär. Auch an den Verhandlungen über die Fernseh- und Marketingverträge für die Fußball-Weltmeisterschaften wirkte er mit.
Foto dpa
5 / 11
Nach 17 Jahren auf dem Posten des Generalsekretärs schaffte er es an die Spitze der Fifa. 1998 wurde er Präsident: Im Vorfeld galt eigentlich sein Gegenkandidat Lennart Johansson als Favorit. Doch Blatter gewann – mit 111 zu 80 Stimmen. Auch an dieser Stelle wurden Korruptionsvorwürfe laut.
Foto dpa
6 / 11
Der britische Journalist David A. Yallop behauptet, dass sich Blatter Stimmen afrikanischer Delegierter gekauft habe. In seinem Buch „Wie das Spiel verloren ging“ beschreibt Yallop, wie die Bestechungen gelaufen sein sollen. Insgesamt soll Blatter „22 Stimmen“ gekauft haben. „Pro Stimme 50.000 Dollar,“ so Yallop im „Spiegel“-Interview 2004. Blatter versuchte Yallop in verschiedenen Ländern zu verklagen.
Foto dpa
7 / 11
Farah Addo, der Vizepräsident des kontinentalen Verbandes Caf, erhob 2002 ebenfalls Bestechungsvorwürfe: Addo behauptete, dass ihm 100.000 Dollar angeboten wurden, um für Joseph Blatter zu stimmen. Auch Addo wurde von Blatter anschließend verklagt. Frankreichs damaliger Staatspräsident Jaques Chirac ernannte Blatter zwei Jahre später zum Ritter der Ehrenlegion.
Foto AP
8 / 11
Trotz der schweren Vorwürfe wurde Blatter immer wieder zum Fifa-Präsidenten gewählt – auch 2011: Die Welt sprach vom „bizarrsten Wahlkampf in der Geschichte des Weltverbands.“ Sowohl gegen seinen Herausforderer Mohamed Bin Hammam als auch gegen Blatter selbst wurde ermittelt – wieder ging es um eine Bestechungsaffäre.
Foto dapd
9 / 11
Im Juni 2011 geriet Blatter erneut unter Druck: Es kam heraus, dass unter seiner Zeit als Generalsekretär jahrelang Schmiergelder gezahlt worden sein sollen: unter anderem an João Havelange, einen ehemaligen Fifa-Präsidenten. Die Fifa und Blatter sollen von den Zahlungen gewusst haben.
Foto KEYSTONE
10 / 11
Blatter unterstützte für die Fifa auch humanitäre Projekte, so zum Beispiel seit 1994 die SOS Kinderdörfer. Mit der Unicef, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, startete er die Kampagnen „Pure Hope, Pure Football“ und „Sag Ja zu Kindern“. Auch mit der Weltgesundheitsorganisation WHO half er Kindern.
Foto dapd
11 / 11
Im Sommer 2012 platzierte Blatter öffentlich Korruptionsvorwürfe: So sagte er während eines Interviews mit der Schweizer Boulevardzeitung „SonntagsBlick“: „Gekaufte WM - Da erinnere ich mich an die WM-Vergabe für 2006, wo im letzten Moment jemand den Raum verließ. Und man so statt 10 zu 10 bei der Abstimmung ein 10 zu 9 für Deutschland hatte“, so der Fifa-Präsident.