Kuba und die USA Freude und Skepsis über Annäherung
Die Kubaner wissen noch nicht so richtig, wie sie die Ankündigung von Raúl Castro und Barack Obama einordnen sollen, dass nun diplomatische Beziehungen aufgenommen werden. Auch aus Sicht der Amerikaner ist die alte Distanz noch längst nicht überwunden.
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Präsident Raúl Castro (rechts) empfängt die von den USA seit 1998 festgehaltenen Agenten in der Heimat.
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Es ist ein historischer Schritt: Nach 53 Jahren wollen die USA und Kuba wieder diplomatische Beziehungen aufnehmen. Das verkündete US-Präsident Obama am Dienstag im Weißen Haus.
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Zuvor hatte er mit dem kubanischen Regierungschef Raúl Castro telefoniert und die Details der Annäherung beschlossen. Obama möchte nun den US-Kongress über eine Aufhebung des bestehenden Handelsembargos gegen Kuba beraten lassen. Zur Abmachung zwischen den beiden Ländern gehört auch ein Gefangenenaustausch.
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Papst Franziskus hatte zwischen den beiden Staatsoberhäuptern vermittelt. Nun wollen die USA auch Kubas Status als „Schurkenstaat“ prüfen – sollte dieser fallen gelassen werden, könnten Sanktionen gegen den karibischen Inselstaat aufgehoben werden. Auch Reisen nach Kuba sollen erleichtert werden – dies war den US-Bürgern seit Februar 1963 untersagt.
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Die bislang frostigen Beziehungen zwischen Kuba und den USA fanden ihren Anfang mit dem Sieg der kubanischen Revolution unter Fidel Castro, die am 1. Januar 1959 den Diktator Fulgencio Batista stürzte. Den Vereinigten Staaten war das neue sozialistische Regime gar nicht recht – schließlich steckte man mitten im Kalten Krieg gegen ebenjenen Sozialismus der Sowjetunion. Im Oktober 1960 erließ der damalige US-Präsident Eisenhower ein Teilembargo gegen kubanische Handelswaren.
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Die Beziehungen verschlechterten sich weiter, als die USA im April 1961 einen verdeckten Angriff in Kuba auf die kubanische Regierung starteten. Das Ziel der sogenannten Schweinbucht-Invasion war es, Castro zu stürzen - die Aktion misslang und trieb Kuba weiter in die Arme der Sowjetunion. Im Januar 1962 brach US-Präsident John F. Kennedy die diplomatischen Beziehungen mit Kuba ab, am 7. Februar 1962 beschloss die Kennedy-Regierung ein Handelsembargo. Vorangegangen waren kubanische Verstaatlichungen von US-Unternehmen.
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In der Kubakrise im Oktober 1962 spitzte sich die Lage – und der gesamte Kalte Krieg – dramatisch zu; nur knapp entging man einer atomaren Katastrophe. Die Sowjetunion hatte Mittelstreckenraketen auf Kuba stationiert, mit denen sie erstmals das Festland der USA erreichen konnten. Die USA drohten mit einem Angriff. Erst in letzter Minute konnte ein Atomkrieg abgewendet werden.
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Die weitreichenden Sanktionen gegen Kuba haben die USA bis heute aufrechterhalten. Sie hatten stets das Ziel, die sozialistische Castro-Regierung entweder zu stürzen oder doch zumindest stark unter Druck zu setzen und so „zur Vernunft“ zu bringen.
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Mit dem Helms-Burton-Act weiteten die USA unter Präsident Bill Clinton das Handelsembargo 1996 auch auf Kubas Handelspartner aus.
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Letztlich litten beide Seiten unter dem Embargo. US-Präsident Obama sprach nun davon, dass die Sanktionen keinen Effekt gehabt hätten – stattdessen hätten sie das Leben der Kubaner erschwert. Zuletzt war das Thema Kuba für die USA ohnehin weniger wichtig geworden. Hier ist der frühere langjährige kubanische Präsident und Regierungschef Fidel Castro zu sehen, der seine Ämter im April 2011 krankheitsbedingt an seinen Bruder Raúl abgegeben hat. Schon ab 2006 hatte er seine Ämter schrittweise nicht mehr ausgeübt.