Viel Geld und ein „komischer“ Bürgermeister So denken junge Sachsen über Baden-Württemberg
Bald wird in Sachsen gewählt. Über das Bundesland gibt es viele Vorurteile. Aber was denken junge Sachsen eigentlich über Baden-Württemberg? Wir haben uns in Chemnitz und Dresden umgehört.
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Bernd Wölke ist 18 Jahre alt und kommt aus Chemnitz. „Ich bin höchstens mal durchgefahren durch Baden-Württemberg.“
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„Ich denke, die Schwaben gehen an die verschiedensten Dinge ruhiger heran, sie mögen keine Schnellschüsse“, sagt Daniel Tändler, Fachinformatikerin aus Chemnitz. Im Allgemeinen seien die Schwaben ein „offenes Völkchen.“ „Ich kenne einen Schwaben, der ist hierher nach Chemnitz gezogen und viel zu aufgeschlossen für diese Stadt.“
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Melissa Butt ist 22 Jahre alt und studiert in Dresden. Sie war noch nie in Baden-Württemberg. Aber der Werbeslogan des Bundeslands begegnet ihr im Ausland überall – „sogar einmal in Vietnam.“ Eines hätten Schwaben und Sachsen gemeinsam: Der Dialekt sei schwer zu verstehen.
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Erik Neubert ist Mitglied beim „Bündnis Chemnitz nazifrei“. „Ich habe ein gutes Gefühl, wenn ich an Baden-Württemberg denke“, sagt der 23-Jährige. Politisch gesehen sei es eines der besseren Bundesländer, „auch wenn die Grünen dort wesentlich konservativer aufgestellt sind als unsere Grünen in Sachsen. Und obwohl es dort einen komischen Grünen-Bürgermeister in Tübingen gibt.“
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Was denken junge Baden-Württemberger umgekehrt über Sachsen? Leonie Rothacker war noch nie dort. „Ich will das Bundesland nicht abstempeln, aber in meiner Wahrnehmung steht es in keinem guten Licht da“, sagt die Studentin aus Sindelfingen. In Erinnerung bleiben ihr farbige Karten aus der Zeitung. „Da verbinde ich Sachsen mit hoher Zustimmung zur AfD, mit vergleichsweise wenig Wirtschaftskraft und Abwanderung in die Städte.“
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Maximilian Klumpp hat die Erfahrung gemacht, dass persönliche Begegnungen Vorurteile zunichte machen. Im Laufe der Zeit hat er Vorurteile gegen Sachsen gebildet – bis er im Studium einen Freund von dort gewonnen hat. „Wir kennen uns seit dem ersten Semester, teilen Hobbies, Interessen, politische Ansichten, es gibt kaum einen Unterschied zwischen uns.“ Klumpp ist 25 Jahre alt und Mathe-Doktorand in Stuttgart.
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„Ich habe die Vorstellung im Kopf, dass viele junge Leute aus Sachsen weggehen müssen, weil es dort nicht genug Jobs gibt“, sagt Lisa Vieth. Die 30-Jährige studiert in Aalen, nachdem sie zuvor nach dem Bachelor schon mehrere Jahre gearbeitet hat. In Sachsen war sie noch nie. Man höre viel über Rechtsextremismus – „aber es gibt sicher auch viele Leute dort, die das verhindern wollen“, sagt Vieth.