Legal Tech So holen Algorithmen Verbrauchern ihr Geld zurück
Die Digitalisierung macht vor dem Recht nicht halt. Die klassische Anwaltstätigkeit wird immer mehr automatisiert. Das hat Folgen – für die Branche und für den Verbraucher.
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Ein Legal-Tech-Unternehmen hat einer Studenten WG zu einer Mietminderung von 50 Prozent verholfen. Unsere Bilderstrecke zeigt einige Legal Techs, die Verbrauchern helfen können.
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„Geblitzt.de“ wurde im Mai 2013 gegründet. Überprüft werden Verkehrsordnungswidrigkeiten wie Geschwindigkeitsverstöße, das Überfahren roter Ampeln oder telefonieren am Steuer. Nach eigenen Angaben wurden seit Bestehen 250 000 Fälle bearbeitet, zwölf Prozent der Verfahren wurden eingestellt, bei weiteren 35 Prozent ist eine Strafreduktion möglich. Nähere Angaben werden nicht gemacht. Der Bußgeldbescheid wird online eingereicht, Vertragsanwälte prüfen den Fall und geben Empfehlung zu weiterem Vorgehen ab. Den Kunden entstehen keine Kosten, Anwälte bezahlen Lizenzgebühr für automatisiertes Verfahren im Vorfeld der Prüfung. Adresse: www.geblitzt.de
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Flightright kam im Februar 2010 auf den Markt und regelt Ersatzansprüche gemäß der EU-Fluggastrechteverordnung bei Verspätung, Annullierung oder Nichtbeförderung von Passagieren. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen seither mehr als 5 Millionen Informationsanfragen gehabt und bei einer Erfolgsquote von 99 Prozent Entschädigungszahlungen in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro erstritten. Online wird geprüft ob für einen Flug grundsätzlich die Möglichkeit einer Entschädigung besteht. Danach kann das Unternehmen beauftragt werden, den Anspruch geltend zu machen. Im Erfolgsfall werden 20-30 Prozent der Summe plus Mehrwertsteuer einbehalten. Adresse: www.flightright.de
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Abfindungsheld wurde im August 2017 gegründet und befasst sich mit Kündigungsschutzklagen im Arbeitsrecht. Nach Unternehmensangaben sind schon mehrere tausend Fälle bearbeitet worden, in mehr als 93 Prozent der Fällen sind demnach Abfindungen erstritten worden, meistens schneller und höher als ohne Hilfe. Ein Onlinefragebogen wird zunächst mit Grunddaten ausgefüllt, dann gibt es erste Information über mögliche Abfindungshöhen. Nach dem Einsenden von Arbeitsvertrag und Kündigungsschreiben erfolgt eine Prüfung mit Hilfe künstlicher Intelligenz, danach gegebenenfalls durch den Fachanwalt. Kunden müssen 25 Prozent der erstrittenen Abfindung plus Mehrwertsteuer bezahlen. Adresse: www.abfingungsheld.de
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Bahn-buddy wurde 2015 in Stuttgart gegründet und 2018 von der right now GmbH übernommen. Geregelt werden Entschädigung bei Zugverspätungen. Nach angaben des Unternehmens ist die Zahl der angenommenen Fälle pro Monat vierstellig, rund 90 Prozent der erstattungsfähigen Tickets werden angenommen. Für den Kunden gibt es dann eine Entschädigungsgarantie, er muss etwa 20 bis 25 Prozent der regulären Bahnentschädigung als Kosten einrechnen. Das Bahnticket wird online hochladen, der Algorithmus gleicht die Daten mit den Verspätungsdaten der Bahn ab. Der Ticketinhaber bekommt zügig ein Entschädigungsangebot. Nimmt er es an, verkauft er damit seinen Anspruch gegen die Bahn an das Unternehmen. Adresse: www.bahn-buddy.de