Legendäre Talkshow-Auftritte Ausrasten gehört zum Business
Im Streit mit der Linksaktivistin Jutta Ditfurth hat der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach die ARD-Talksendung am Mittwochabend vorzeitig verlassen. Emotionale Auftritte in Talkshows sind keine Seltenheit.
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Kragen geplatzt: der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach wollte sich die Äußerungen der ehemaligen Grünen-Politikerin Jutta Ditfurth in der Sendung „Maischberger“ nicht länger anhören und verließ das Studio.
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Nina Hagen ist bekannt für ihre wirren Monologe in TV-Sendungen. Auf dem Foto sieht man sie mit der Moderatorin Bettina Böttinger in der WDR-Sendung „B ...trifft“. In die TV-Geschichte eingegangen ist Hagens Auftritt 1979 in der Sendung „Club 2“. Sie referiert über Masturbationstechniken, Gastgeber Dieter Seefranz lässt der Show ihren Lauf. Auch als Hagen zeigt, wie Frauen „selbst Hand anlegen“ müssen. Skandal!
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Der Schauspieler Klaus Kinski macht es zu seinem Markenzeichen, bei Fernsehauftritten auszurasten: In der WDR-Talkshow „Je später der Abend“ herrschte er 1977 einen Zuschauer an, er solle doch einfach „das Maul halten“. Und 1985 hörte er in der „NDR Talk Show“ nicht auf, Moderatorin Alida Gundlach nach ihrer Unterwäsche zu befragen.
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In die TV-Geschichte eingegangen ist auch dieser Talkshow-Auftritt: Im Mai 2005 erscheint Tom Cruise (rechts) in der „Oprah Winfrey Show“ (links auf dem Foto: die Moderatorin Oprah Winfrey) und präsentiert sich völlig von der Rolle. Grund: Cruise ist frischverliebt. Immer wieder fällt er auf die Knie, reckt die Fäuste in die Luft, verfällt in irre Lachkrämpfe und hüpft auf dem Sofa herum. Der Auftritt ruiniert fast seine Karriere.
Foto WDR
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Ein weiterer legendärer Talkshow-Auftritt ist der, der wegen ihrer politischen Äußerungen umstrittenen Moderatorin Eva Herman bei Johannes B. Kerner im Jahr 2007. Die ehemalige Nachrichten-Sprecherin wird von Moderator Kerner persönlich aus der Show geschickt. Der findet irgendwann, dass „alle Argumente zum Thema ausgetauscht“ seien.
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Auch Punkrocker lassen sich nicht alles gefallen: In der legendären BR-Talkshow „3 nach 9“ räumt Tote-Hosen-Chef Campino 1997 das Feld, nachdem die inzwischen verstorbene Schauspielerin Maria Schell ihn als nutzlosen Jugendlichen beschimpft und gefragt hatte: „Hast du eine tote Hose?“.
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In die TV-Sendung bei Markus Lanz sind 2013 die Schauspielerin Katrin Sass und der ehemalige Dschungel-König Peer Kusmagk geladen. Anlass: Das RTL-Dschungelcamp war für den Grimme-Preis nominiert. Sass ist völlig außer sich, beleidigt Kusmagk als „Abzocker“. Ironisch sagt sie: „Ich fresse Schwänze, aber erhobenen Hauptes“.
Foto ARD/NDR
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2003 platzte dem ehemaligen DFB-Trainer Rudi Völler im Live-Interview mit dem Moderator Waldemar Hartmann der Kragen: „Ich kann diesen Käse nicht mehr hören. So ein Scheiß. Das ist für mich das Allerletzte. Wechsel den Beruf, ist besser! Ich sitz hier seit drei Jahren und muss mir diesen Scheiß immer anhören. Dieser Scheiß, der da immer gelabert wird. Immer alles in den Dreck ziehen, alles immer runterziehen. Ich lass mir das nicht mehr lange gefallen! Du sitzt hier locker, hast gerade drei Weizenbier getrunken...“ Das Interview wurde legendär – und Hartmann erhielt einen Werbevertrag mit einem großen Weizenbierhersteller.
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In der sogenannten „Elefantenrunde“ kurz nach der Bundestagswahl 2005 im ZDF-Hauptstadtstudio will der damals noch amtierende Bundeskanzler Gerhard Schröder nicht wahrhaben, was bereits Gewissheit ist, nämlich dass Angela Merkel sein Amt übernehmen wird. Von den Chefredakteuren von ARD und ZDF wird er anfangs noch als „Herr Bundeskanzler – das sind sie ja noch“ angesprochen und Schröder reagiert sofort: „Das bleibe ich auch. Auch wenn Sie dagegen arbeiten.“ Der erstaunlich ruhigen Angela Merkel springt am Ende Guido Westerwelle zur Seite und spricht aus, was auch die Zuschauer denken: „Was hat Schröder nur genommen?“
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In der Sendung von Johannes B. Kerner 2001 lieferten sich die Moderatorin Verona Feldbusch (Foto) und die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer einen Schlagabtausch. Schwarzer nannte Feldbusch „eine Ohrfeige für alle Frauen“, Feldbusch wiederum attackierte Schwarzer. Schwarzer warf Feldbusch vor, „öffentlich das Dummchen zu mimen“ und mit der Haltung der „verfügbaren Frau“ ein völlig unemanzipiertes Frauenbild zu verkörpern. Feldbusch bezichtigte Schwarzer, die Frauen zu bevormunden. Am Ende konnte Feldbusch ein paar Tränen der Empörung nicht zurück halten.