Lonely Planet 2020 Warum Bonn eine Reise wert ist
Der „Lonely Planet“ hat Bonn zum Trendreiseziel für 2020 ausgerufen. Die ehemalige Bundeshauptstadt soll eine der tollsten Städte weltweit sein – hört sich seltsam an, stimmt aber. Wir erklären, warum es am Rhein so schön ist.
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Foto Bundesstadt Bonn/Giacomo Zucca
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Blick vom Stadthaus auf die Bonner Innenstadt.
Foto Bundesstadt Bonn/Michael Sondermann
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Bei Mehlem, 644 km nach der Konstanzer Rheinbrücke, wird der Rhein für 15 Kilometer ein Bonner. Hier ist der Fluss gewissermaßen aus dem Gröbsten raus, denn aus dem Siebengebirge rauscht er nun hinab in die Norddeutsche Tiefebene.
Foto Bundesstadt Bonn/Giacomo Zucca
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Eine Schiffspartie mit der Weißen Flotte auf dem Strom ist eine besonders angenehme Art des Sightseeing. Vom Anleger am Alten Zoll geht es südwärts.
Foto Bundesstadt Bonn/Giacomo Zucca
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Das Bundesviertel mit dem Palais Schaumburg, dem ehemaligen Plenarsaal des Bundestages und dem schlanken Posttower zieht vorbei , der Bonner Bogen mit umgewidmeter Industrie-Architektur, Bad Godesberg mit dem traditionsreichen Hotel Dreesen. In Königswinter kann man in die 100 Jahre alte Zahnradbahn umsteigen und vom Drachenfels Weitblick erlangen. Zwischenstopp gefällig: Bei Schloss Drachenburg auf halber Höhe ist der Märchentraum eines Industriellen aus dem 19. Jahrhundert.
Foto Martin Wein
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Ludwig van B. war der vermutlich größte Bonner ever. 2020 feiert die Stadt seinen 250. Geburtstag.
Foto Bundesstadt Bonn/Barbara Frommann
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Sein Geburtshaus in der Bonngasse, wo Beethoven im Dezember 1770 als zweites von sechs Kindern zur Welt kam, hat dazu eine frische Dauerausstellung erhalten. Neben seinem Hörrohr liegt hier auch ein Teil der Handschrift der berühmten 9. Sinfonie.
Foto Bundesstadt Bonn/Michael Sondermann
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Und ob in klassischer Pose auf dem Münsterplatz oder als moderne Skulptur von Markus Lüppertz im Stadtgarten – Beethoven begegnet man hier auf Schritt und Tritt. Immerhin blieb er 22 Jahre und hat manche Anekdote hinterlassen. So ehrt ihn Bonn mit einem städtischen Orchester und einem jährlichen Musikfest im Herbst. Ab Dezember ist unter dem Motto „BHTVN 2020“ ein ganzjähriges Festprogramm geplant.
Foto Bundesstadt Bonn/Volker Lannert
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In Bonn wurde 50 Jahre lang erfolgreich Politik gemacht. Der Weg der Demokratie führt zu wichtigen Stationen. Los geht es am Museum Alexander Koenig, in dem 1949 erstmals der Bundestag zusammenkam. Kanzleramt, Bundespressekonferenz, Wasserwerk, Plenarsaal und der Lange Eugen liegen auf dem Weg.
Foto AP/Roberto Pfeil
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Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik – Eintritt kostenlos – zeigt Tausende Exponate aus 70 Jahren. Hier kann man auch begleitete Besuche durch den Bundesrat und den Kanzlerbungalow reservieren. Das winzige Schwimmbecken von Ludwig Erhard, die Teeküche von Loki Schmidt oder der Schreibtisch von Helmut Kohl entführen darin en détail in die Zeit der Bonner Republik, während nebenan mehr als 20 UN-Sekretariate heute Themen vom Klima- und Artenschutz bis zur Verhinderung der Wüstenbildung beackern.
Foto Bundesstadt Bonn/Giacomo Zucca
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Bonn hat eine der forschungsstärksten Universitäten Deutschlands mit derzeit sechs Exzellenz-Clustern und 200 Jahren Tradition. Eine ganze Reihe von Museen und Sammlungen zeigt auch Besuchern deren Forschungsspektrum. Erster Anlaufpunkt ist das Universitätsmuseum im Kurfürstlichen Schloss.
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Stimmungsvoll: Das Akademische Kunstmuseum in der alten Anatomie am Hofgarten mit der größten Sammlung von Abgüssen antiker Statuen in NRW entführt in ein Ambiente des 19. Jahrhunderts.
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Im alten Jagdschloss Poppelsdorf liegen wertvolle Mineralien wie ein 150 Kilo schweres, schwarz-gelb gestreiftes Tigerauge – und drum herum grünt ein wohl sortierter botanischer Garten mit alten Mammutbäumen, einer Magnoliensammlung und zahlreichen heimischen Biotopen.
Foto Bundesstadt Bonn/Michael Sondermann
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Im Tropenhaus erblüht regelmäßig die Titanwurz für eine einzige Nacht.
Foto Bundesstadt Bonn/Giacomo Zucca
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Bei Herbstwetter ab ins Museum: Die drei blauen Lichtkegel von Architekt Gustav Peichl sieht man schon von Weitem. In postmodernem Look mit begehbarem Dachgarten und einer Spiralrutschbahn bis zum Erdboden präsentiert sich die Ausstellungshalle der Bundesrepublik. Als Teil der Museumsmeile sollte sie die provisorische Hauptstadt aufwerten – und ist geblieben.
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Große Kunst- und Geschichtsausstellungen wechseln sich hier ab. Nebenan zeigt das Kunstmuseum Bonn rheinische Avantgarde des 20. und 21. Jahrhunderts. Wer sich dafür interessiert, ist auch im Haus des expressionistischen Bonner Malers August Macke gut aufgehoben.
Foto Bundesstadt Bonn/Giacomo Zucca
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Und ein Stück weiter erklärt das Deutsche Museum Bonn technische Innovationen seit 1945.
Foto dpa/Rolf Haid
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Die „Blackforrest Tart“ gehört in der internationalen Gastronomie zu den Klassikern. Erfunden wurde die Schwarzwälder Kirschtorte allerdings 1915 vom „süßen Joesph“ in Bad Godesberg. Aktenkundig wurde sie 1927. Weil die Studenten im mondänen Kurort so häufig Kirschen mit Sahne verlangten, produzierte Joseph Keller auf Vorrat. Dazu schichtete er Kirschen und Sahne auf einen Biskuitboden, konservierte alles mit Kirschwasser und streute Schokoraspeln drauf. Bei einer Bestellung musste man nur noch ein Stück abschneiden.
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Keller stammte aus der Gegend von Biberach und hatte auf der Walz im Godesberger Café Agner Anstellung gefunden. Noch heute arbeiten in Bad Godesberg – hier die gleichnamige Burg – große Konditoren etwa in den Cafés Fassbender oder Breuer.
Foto Bundesstadt Bonn/Markus Schmitz
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Bonn sei eine Abkürzung für „Bundesstadt ohne nennenswertes Nachtleben“. Wer das behauptet, hat in Bonn noch nie den Frühherbst erlebt. Auf der Schäl Sick, also rechts des Rheins und genau dort, wo die fromme Äbtissin Adelheid vor 1000 Jahren während einer Dürre mit ihrem Stab auf den Acker klopfte und eine Quelle sprudeln ließ, geht dann die Post ab. 1,3 Millionen Menschen pilgern in den Stadtteil Pützchen, um sich auf einem der größten Volksfeste des Rheinlandes zu amüsieren.
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Auch wird gerne draußen gefeiert – ob beim Feuerwerk „Rhein in Flammen“ im Mai, bei den Kunstrasen-Konzerten, beim Stummfilmfestival im Arkadenhof der Uni oder im Bonner Karneval.
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Im Stadtteil Beuel wurde die Weiberfastnacht erfunden.