Luftschutz in Stuttgart 1942 Erst die Bunker, dann die Bomben
1942 sind die Stuttgarter Bunker fast alle gebaut und im Stadtbild omnipräsent – aber kaum einer ahnt, wie nötig sie noch werden. Wir gehen für unser Projekt auf einen Streifzug über und unter der Erde.
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Foto Stadtarchiv Stuttgart
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1942 ist der Stuttgarter Marktplatz wieder begehbar – und darunter ein gewaltiger Bunker, den man über den hier sichtbaren Treppenabgang erreicht.
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Der Wagenburgtunnel ist 1942 die größte Baustelle zum Luftschutz in Stuttgart. Wie dem Schild zu entnehmen ist, erstellen Stuttgarter und Münchner Firmen den Tunnel.
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Blick auf die Baustelle etwas oberhalb der Staatsgalerie. Hunderte Arbeiter sind hier zeitweise beschäftigt.
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Hinter dem Gustav-Siegle-Haus weist ein Schild den Weg zum Bunker am Leonhardsplatz. Die Schilder zeigten neben der Aufschrift einen roten Pfeil auf gelbem Grund.
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Hier ist rechts im Bild neben der Leonhardskirche der Abgang zum Bunker zu sehen und dazu ein Kamin, der Frischluft ansaugt. Im Feuersturm nach den Luftangriffen vom Sommer 1944 wäre diese Technik für die Bunkerinsassen fast zur tödlichen Falle geworden, weil Rauch angesaugt wurde. Deshalb mussten die Bunker evakuiert werden. Man hatte beim Bau nicht damit gerechnet, dass die Stadt flächendeckend brennen würde …
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Mit Blöcken zum Splitterschutz sollten Menschen in ihren privaten Luftschutzräumen gesichert werden. Die Betonklötze waren ein Ersatz für Luftschutzklappen und zumindest besser, als die Fenster zuzumauern. Falls das Haus einstürzte, konnten die Bewohner so eventuell noch aus dem Keller herauskriechen.
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Auch dieses Bild zeigt anschaulich die „Hundehütten“ genannten Splitterschutzblöcke. Wo kein Splitterschutz verbaut war, verweisen teilweise bis heute weiße Pfeile auf den Ausstieg verweisen – oder Kanaldeckel mit der Aufschrift „Mannesmann-Luftschutz“.
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Ein weiteres Schild, das auf einen öffentlichen Luftschutzraum hinweist – in dem Fall in der Kriegsbergstraße.
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Um die Krankenhäuser zu entlasten, wurden wie hier in Gablenberg Luftschutz-Rettungsstellen errichtet. Leichtverletzte konnten hier eine Erstbehandlung erhalten, etwa für Gas-, Brand- oder Schnittverletzungen.
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20 Hochbunker wurden in Stuttgart während des Zweiten Weltkriegs errichtet. Bis 1941 wurde ihr Äußeres noch nach Plänen des Architekten Paul Bonatz verkleidet. Dieses Bild zeigt den Rosensteinbunker am Neckar in Bad Cannstatt.
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Der Hochbunker am Cannstatter Wilhelmsplatz war 1942 noch im Bau. Er ist längst aus dem Stadtbild verschwunden, wurde für die Volksbank abgerissen.
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Hier sieht man links im Bild den Wilhelmsplatz-Bunker vom Boden aus. Er schraubte sich acht Stockwerke in die Höhe.
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Ein seltenes Bild von Deckungsgräben, hier in der Oberen Waiblinger Straße beim Augsburger Platz in Bad Cannstatt. Dafür wurde ein Graben ausgehoben und zugedeckt, teilweise auch mit Gras überwachsen. Die Stuttgarter Gräben boten 4500 Menschen Schutz vor Splittern, nicht aber vor Volltreffern.
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Man kann es auf dem Bild nicht ganz eindeutig lesen, aber vermutlich ist hier ebenfalls ein Deckungsgraben zu sehen. Der Eingang befindet sich knapp unter der Oberfläche.
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Um den feindlichen Fliegern möglichst wenig Orientierung zu bieten, galt kurz nach Sonnenuntergang ein Verdunkelungsgebot. Damit Passanten sich auf der Straße dennoch zurechtfinden konnten, wurden Leuchtstreifen entlang der Straßen angebracht.
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Dieses Bild wurde an der Pragstraße aufgenommen. Der dort gebaute Luftschutzraum führte unter dem heutigen „Im Wizemann“ hindurch.
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Auch dieses Bild zeigt einen typischen Bunkerabgang samt Belüftungsschacht. Hier ist der Mühlgrün-Bunker in Bad Cannstatt zu sehen – ungefähr da, wo sich heute der Biergarten befindet.
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Der Stuttgart-1942-Bildbestand enthält auch Fotos von den Bauarbeiten an einem kleineren Stollen in der Mirabellenstraße in Obertürkheim. Dieses Bild zeigt die Arbeiter sowie links im Bild vermutlich eine Betonmischanlage.
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Für Bauarbeiten wurden damals häufig Gleise verlegt. In den Hütten wohnten mutmaßlich die Bauarbeiter.
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Die „Auffangstelle“ für auswärtige Luftschutzkräfte in Vaihingen ist vermutlich weniger für ausländische Arbeiter eingerichtet worden, sondern vielmehr für Personal aus den umliegenden Fildergemeinden. Beispielsweise die Feuerwehren unterstützten sich bei Luftangriffen gegenseitig.