Mario Adorf Der "halbe Italiener" wird 80
Fiesling, Charmeur und Patriarch: Auch mit 80 Jahren ist das Karriereende nicht in Sicht.
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In mehr als 150 Filmen wirkte der am 8. September 1930 in Zürich unehelich geborene Sohn eines Italieners und einer Elsässerin mit. Sein schwarzes Haar ist mit den Jahren weiß geworden. Ansonsten sieht man ihm sein Alter keineswegs an.
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In seiner Karriere, die vor mehr als einem halben Jahrhundert begann, hat Adorf die Zuschauer in unterschiedlichsten Rollen gefesselt. Vom Western-Schurken, wie hier in dem Streifen "Der letzte Ritt nach Santa Cruz" aus dem Jahr 1964 an der Seite von Klaus Kinski (rechts) und Walter Giller (Mitte)...Das Erste zeigt den Film am 8. September 2010 um 00.35 Uhr.
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...über den rasenden Reporter Axel Rottmann in "Moral 63" aus dem Jahr 1963...Zu sehen am 8. September 2010 um 23.15 Uhr im rbb Fernsehen.
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...bis zu seiner Paraderolle in HelmutDietls Serie "Kir Royal" an der Seite von Dieter Hildebrandt (Mitte) und Franz Xaver Kroetz (rechts). Hier bewies der Mime 1986 als Klebstofffabrikant Haffenloher, der unbedingt in die Zeitung kommen will, sein komisches Talent. Mit seiner Drohung: "Isch scheiß Disch so was von zu mit meinem Geld" hat er längst Kultstatus erreicht.
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Anfangs waren es eher die Bösewichte, die Adorf verkörperte. Auch seinen Durchbruch feierte er 1957 als naiv-brutaler Massenmörder im Oscar-nominierten Film "Nachts, wenn der Teufel kam". Für die Rolle wurde er mit seinem ersten Bundesfilmpreis ausgezeichnet.
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Die nicht eben wenigen Winnetou-Fans hatte er ein Paar Jahre später gegen sich, als er im ersten Teil der Karl-May-Verfilmungen (1963) als Schurke Santer die Schwester von Winnetou (Foto), Nscho-tschi, tötete.
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Seine Schauspielausbildung absolvierte Adorf von 1953 bis 1955 an der renommierten Münchner Otto-Falckenberg-Schule. Anschließend gehörte er dem Ensemble der Münchner Kammerspiele an. Mitte der 60er Jahre machte er Rom zu seinem Zuhause und bewies sich im italienischen und französischen Film. Vier Sprachen spricht er fließend. Unter der Regie von Michael Verhoeven agierte der Schauspieler 1977 in "Gefundenes Fressen" an der Seite von Heinz Rühmann (rechts). Die ARD zeigt den Film am 10. September 2010 um 10:30 Uhr.
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Ende der 70er Jahre kam er zum "Neuen deutschen Film". Er spielte in Schlöndorffs "Blechtrommel", in "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (Foto mit Angela Winkler) und in Rainer Werner Fassbinders "Lola".
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Zu den Regie-Größen, mit denen Adorf in seiner Karriere drehte, zählten unter anderen auch Claude Chabrol ("Stille Tage in Clichy"), Billy Wilder ("Fedora") und Sam Peckinpah ("Sierra Charriba"). Auf unserem Foto studiert Adorf im Juli 1977 seinen Rollentext während der Dreharbeiten zu Wilders "Fedora".
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Zeit seiner Karriere wollten ihn Regisseure in die Ganoven-Schublade stecken. "Das hatte mit meinem Aussehen zu tun, schwarze Haare, dunkler Bart", sagte Adorf in einem Interview mit der "Welt am Sonntag". Auch in der 1996 gedrehten deutschen Komödie "Alles nur Tarnung" verkörpert Adorf an der Seite von Elke Sommer einen gewitzten Kleinganoven.Das Erste zeigt den Film am 7. September 2010, 0.50 Uhr.
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Mehrere Hollywood-Angebote etwa in Peckinpahs Westernklassiker "The Wild Bunch" oder auch Francis Ford Coppolas "Der Pate" sagte Adorf ab, weil ihm die Rollen nicht gefielen. "Sam Peckinpah wollte mich wieder als Mexikaner besetzen, aber ich hatte keine Lust, der Mexikaner vom Dienst zu werden", erklärte Adorf in der Zeitschrift Gala.
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Trotzdem hat er es als einer der wenigen deutschen Schauspieler an die Spitze seiner Zunft geschafft und ist mit zahlreichen internationalen Stars auf du und du. So scherzte er im Januar 2010 mit Claudia Cardinale bei der Verleihung des Deutschen Entertainment-Preises DIVA in München...
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...und hielt im Februar auf dem Deutschen Opernball in Frankfurt mit seinem französischen Kollegen Alain Delon einen Plausch.
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Dabei sucht man bei Adorf vergebens nach privaten Skandalen und Skandälchen. Seit 1985 ist er mit der Französin Monique Faye verheiratet. Aus erster Ehe mit Lis Verhoeven hat er eine Tochter.
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Als Meilenstein in seiner Karriere gilt seine Hauptrolle in dem Fernseh-Vierteiler "Der große Bellheim" (1992) von Regisseur Dieter Wedel, mit dem er auch die Serien "Der Schattenmann" und "Die Affäre Semmeling" drehte. Zuletzt stand der umtriebige Schauspieler im Sommer 2010 für seinen neuen Kinofilm "Gegengerade - Niemand siegt am Millerntor" (Foto) vor der Kamera. Darin gibt Adorf einen Bierbudenbetreiber unter St.-Pauli-Fans.
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Von Leinwand und Bildschirm kehrte Adorf zwischendurch immer wieder zur Bühne zurück. Wie etwa 2002 als Hagen von Tronje (hier zusammen mit Maria Schrader in der Rolle der Kriemhild) bei den Nibelungenfestspielen in Worms. Auch als Schriftsteller, Entertainer und Chansonnier mit eigenen Programmen feierte er Erfolge.
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Auch wenn nach seiner Auffassung "die Show mal zu Ende sein muss", hat Mario Adorf noch ein großes Ziel. Seit fünf Jahren kämpft der Schauspieler darum, in einem Film über Karl Marx die Hauptrolle spielen zu dürfen.
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Doch zu seinem 80. Geburtstag erlebt das Fernsehpublikum Mario Adorf erst einmal in einer Hauptrolle auf gewohntem Terrain. An der Seite von Hannelore Elsner ist er in dem Zweiteiler "Der letzte Patriarch" als Marzipan-Unternehmer Konrad Hansen zu sehen. Die Rolle hat man Adorf in dieser Mischung ausWirtschaftskrimi und Generationendrama als Geburtstagsgeschenk quasi auf den Leib geschrieben.Die ARD zeigt beide Teile nacheinander am 10. September 2010, 20.15 Uhr.