Max Herre und sein neues Album Der Familienchronist
Der Rapper Max Herre erzählt auf seinem neuen Album viele Geschichten. Auch die seiner Familie. Demnächst werden die Möbel, die sein Großvater entworfen hat, im Museum gezeigt.
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Foto Robbie Lawrence
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Max Herre wird natürlich auch auf Tour gehen. Mit seiner siebenköpfigen Band. „Je nach Stadt wird es auch den ein oder anderen Gast geben, der vorbei kommt“, so Max Herre. Am 4. März spielt er im Stuttgarter Beethovensaal.
Foto Robbie Lawrence
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Max Herre war auf Spurensuche in Athen. Er erzählt: „Die Stadt ist sehr aufgebrochen durch die Krise. Du kommst schnell mit den Menschen dort ins Gespräch und es geht sofort um die letzten Jahre, was es für eine Familie bedeutet mit 600 Euro im Monat zu leben und die Krankenversicherung zu verlieren.“ Da gäbe es einerseits diese große Wut, aber auch ein immenses Durchhaltevermögen: „Vor allem in der jungen Generation ist eine Aufbruchsstimmung da. Die müssen überlegen, was sie machen und wie sie das machen. Ich habe schon so Berlin-Assoziationen gehabt. Die Leute kämpfen für ihre Kieze, gegen die Gentrifizierung. Das ist eine hochpolitische Stimmung. Das ist schwierig, aber für die Kunst ist es natürlich sehr interessant. Da passiert etwas. Es ist eine produktive Stimmung und ein solidarischer Geist. Geflüchteten gegenüber gibt es viel mehr Solidarität als hier. Vielleicht weil die Menschen wissen, was es bedeutet in einer schwierigen Situation zu stecken.“
Foto FACTUM-WEISE
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Auf seinem neuen Album hat Max Herre illustre Gäste dabei: Dirk von Lowtzow, Trettmann und natürlich Joy Denalane. Mit seiner Frau singt er den schönsten Song der Platte „Das Wenigste“. „Mit meinen Soloplatten frage ich mich, was mich im Moment am meisten interessiert. Und: Was bekomme ich auch hin.“ Als sich Herre und Lowtzow kennengelernt haben, haben sie festgestellt, dass dieser Hip-Hop-Kreis und die so genannte Hamburger Schule parallel verlaufen sind, dass sie ähnlich sozialisiert sind. „Er ist ein unglaublicher Musikkenner durch alle Genres“, so Herre.
Foto Reiner Pfisterer
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Frank und Max Herre im Stadtpalais Stuttgart auf Stühlen von Richard Herre. Die Möbel von Richard Herre (1885 – 1959) sind „eine schon lange fällige Wiederentdeckung“, sagt Anja Krämer, die Leiterin des Weißenhofmuseums. Die Sonderausstellung „Richard Herre“ im Stadtpalais Stuttgart wird vom 28. November 2019 bis 1. März 2020 gezeigt.
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Die Inneneinrichtung des Max Taut Hauses, gestaltet von Richard Herre. Die Möbeldesigner von der Frankfurter Frima E15 werden einen Stuhl und Teppiche von Richard Herre auf den Markt bringen. „Das zeigt uns, dass das nicht nur ein familiärer Blick auf die Sachen ist, sondern ein innenarchtiektonischer Fund ist“, so Max Herre. Die Prototypen sollen zur Ausstellungseröffnung am 28. November fertig sein.
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Richard Herre als junger Student.
Foto Robbie Lawrence
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Herre scheint heute entspannter, was das Bild in der Öffentlichkeit angeht. Dank dem Internet: „ Instagram ist eine unglaubliche Liberalisierung für uns Musiker, weil wir über das Gestalten der eigenen Öffentlichkeit selbst bestimmen. Wir sind da nicht abhängig. Es ist eine Form der Ermächtigung. Das hat auch einen kurativen Charakter. Jetzt erzähle ich da noch mal eine Geschichte zu der Platte.“