Max Verstappen gegen Lewis Hamilton Expertentipps: Wer wird Weltmeister in der Formel 1?
Das letzte Formel-1-Rennen der Saison steht an diesem Sonntag in Abu Dhabi (14 Uhr) auf dem Terminplan – danach steht der Champion 2021 (vermutlich) fest. Wir haben sechs Motorsport-Fachleute nach ihren Tipps gefragt.
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Max Verstappen (li.) und Lewis Hamilton kämpfen am Sonntag mit allen Mitteln um den WM-Titel.
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Christian Danner: „Ich finde, dass Max Verstappen die besseren Karten besitzt. Warum? Ganz einfach: Weil er in der WM-Wertung vorn liegt. Wenn ich aber aus dem Bauchgefühl heraus tippen soll, glaube ich, dass Lewis Hamilton den Titel gewinnen wird. Aber das ist wirklich nur ein Gefühl, rational erklären kann ich es nicht – es ist nahezu unmöglich, eine fundierte Vorhersage zu machen. Beide Fahrer und beide Autos sind auf einem so hohen und gleichen Level, dass eine Kleinigkeit den Unterschied ausmachen kann. Und bestimmte Parameter können sich in der Formel 1 innerhalb kürzester Zeit ändern. Vor diesem WM-Finale wäre ein Blick in die Glaskugel hilfreich.“Christian Danner (*4. April 1958) startete von 1985 bis 1989 insgesamt 36-mal in der Formel 1 und arbeitet als TV-Experte für RTL.
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Marc Surer: „Wenn das Rennen normal abläuft, dann wird Lewis Hamilton am Ende jubeln. Es hat sich in den letzten Rennen gezeigt, dass der Mercedes das schnellere Auto im Vergleich zum Red Bull ist. Max Verstappen benötigt dagegen ein wenig Rennglück, um den Titel zu holen. Er steht mit dem Rücken zur Wand und muss aufpassen, dass er Hamilton keinesfalls wegfahren lässt.“Der Schweizer Marc Surer (*18. September 1951) bestritt zwischen 1979 und 1986 insgesamt 82 Große Preise und holte 17 Punkte.
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Hans-Joachim Stuck: „Wenn man den WM-Ausgang vorhersagen könnte, könnte man viel Geld gewinnen. Für mich ist die Entscheidung ziemlich offen. Ich sehe in Abu Dhabi keinen klaren Vorteil für einen der beiden Fahrer. Was ich mir aber auf jeden Fall wünsche, ist ein fairer Zweikampf. Ich persönlich halte Verstappen für den stärksten Fahrer im Feld, deshalb denke ich, dass er es schaffen wird. Er fährt noch einen Tick konsequenter als Hamilton. Wenn man sieht, wie er beim Re-Start in Saudi-Arabien an Hamilton vorbeigezogen ist und wie viel später er da gebremst hat, oder wie er in Mexiko gestartet ist – das kann nur er. Für mich hat Verstappen fahrerisch definitiv eine Ausnahmestellung.“Hans-Joachim Stuck (*1. Januar 1951) absolvierte 74 Formel-1-Rennen zwischen 1974 und 1979, wobei er zweimal auf dem Podest stand.
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Markus Winkelhock: „Ich glaube, nach diesem verrückten Rennen in Saudi-Arabien wird es auch in Abu Dhabi drunter und drüber gehen. Es ist ja nicht alltäglich, dass zwei Fahrer punktgleich zum Finale anreisen. Ob’s am Ende Verstappen machen wird oder Hamilton, kann ich nicht sagen. Verstappen ist einer, der keinen Zentimeter herschenkt und volles Risiko geht – klar, denn er hat im Hinterkopf, dass er bei einem gemeinsamen Ausfall Weltmeister ist. Aber Hamilton kennt Situationen, in denen es um alles geht. Für die Formel 1 wäre es nicht schlecht, wenn es mal einen neuen Weltmeister gäbe, aber ich drücke keinem die Daumen. Ich bin neutral und freue mich auf ein super Rennen.“Markus Winkelhock (*13. Juni 1980) stammt aus Waiblingen, fuhrt 2007 ein Formel-1-Rennen und startete 50-mal in der DTM.
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Marc Lieb (re.): „Ich bin hin und hergerissen, ich weiß wirklich nicht, wer am Ende in Abu Dhabi die Nase vorne hat. Lewis Hamilton und Max Verstappen sind zwei absolute Ausnahmefahrer, es ist großartig, was die beiden leisten. Brutal beeindruckt hat mich, wie Hamilton dieses dramatische Rennen in Saudi-Arabien bewältigt hat, dass er dieses Psychospiel beim Überholen so stark gemanagt hat. Deshalb denke ich, geht Hamilton mit einem minimalen Vorteil ins Rennen – ich würde sagen, er hat vielleicht ein Prozent mehr.“Marc Lieb (*4. Juli 1980) stammt aus Ludwigsburg und siegte 2016 beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans im Porsche.
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Norbert Haug: „Ich denke, dass Lewis Hamilton den Titel holt. Ich hab mich in den letzten Jahren so daran gewöhnt, aber ich bin ganz klar der Meinung: Keiner verdient den WM-Titel in diesem Jahr mehr als Lewis und sein Team. Mercedes war gerade in dieser Saison ein Vorbild für „Never give up“- gib niemals auf – und genau das war in meiner Zeit als Motorsportchef stets unser Leitmotiv, das uns alle beflügelte und Erfolge erst möglich gemacht hat.“Norbert Haug (*24. November 1952) war von 1990 bis 2012 Motorsportchef von Mercedes.