„Mister Eurogruppe“ tritt ab Schäuble gibt Abschied bei Euro-Ministern
Eurogruppe und Schäuble – für viele war dies in den vergangenen Jahren eine untrennbare Kombination. Nun gibt der harte Sparkurs-Verfechter seine Abschiedsvorstellung in dem wichtigen Währungsgremium. Bei manch einem schwingt Wehmut mit. Ein Rückblick in Bildern.
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Wolfgang Schäuble ist der dienstälteste Euro-Finanzminister. Nun stellt er sich einer neuen Herausfolderung. Auf ihn wartet das Amt des Bundestagspräsidenten.
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Schäuble bestand in nervenaufreibenden und bis tief in die Nacht dauernden Auseinandersetzungen in Brüsseler Verhandlungsräumen vor allem in der Hochphase der Griechenland-Krise bis 2015 stets auf einem strikten Sparkurs und der rigorosen Umsetzung sämtlicher Abmachungen.
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Dies, gepaart mit seinen Sprüchen und teils fein-bissiger Ironie, machte ihn in Griechenland zum Buhmann und zur Hassfigur.
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Den Höhepunkt markierte Schäubles pointierter Ausspruch „Am 28., 24 Uhr, isch over“. In der aufgeheizten Griechenland-Debatte machte der schnell die Runde. Dabei hatte der deutsche Finanzminister eigentlich nur auf seine eigenwillige Art eine Deadline bekräftigt, bis zu der aus Sicht der Eurogruppe eine Lösung stehen musste. Am 28. Februar 2015 war ein Hilfsprogramm und damit auch vereinbarte Kredithilfen für Griechenland ausgelaufen.
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„We agree to disagree“ ist Schäubles heute als Klassiker geltender Satz, mit dem – nach einem Treffen mit dem damals neuen griechischen Finanzminister Gianis Varoufakis (rechts) – eine der schwierigsten Epochen des kleinen Eurolandes begann. Varoufakis konterte prompt: „Wir sind uns nach meinem Verständnis nicht einmal darin einig.“
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Seitdem hat sich der Wind in der Eurogruppe – auch für Schäuble – gedreht. Varoufakis ist längst weg, sein Nachfolger Euklid Tsakalotos gibt sich diplomatischer und als besonnener Vertreter leiserer Töne. Momentan ist Griechenland von der Agenda der Eurogruppen-Treffen weitgehend verschwunden. Am Montag soll das Thema nicht diskutiert werden.
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Wenn Schäuble nun abtritt und am 24. Oktober erwartungsgemäß zum Bundestagspräsidenten gewählt wird, hinterlässt er als dienstältester Euro-Finanzminister seinem Nachfolger in der Gruppe damit einen aufgeräumten Schreibtisch.
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Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem (rechts) nahm den Abschied schon einmal vorweg: „Ich werde Schäuble vermissen als Ratgeber und Freund“, sagte er der „Bild“-Zeitung“. „Schäuble mag in der Sache hart sein. Aber er war unter Kollegen immer freundlich und zuvorkommend.“
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Schäuble (im Bild mit IWF-Chefin Christine Lagarde und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker) selbst kommentierte seinen Abgang als Bundesfinanzminister für seine Verhältnisse fast sentimental: „Ich habe mich schon vor der Wahl entschieden, es nicht mehr zu machen. Weil, acht Jahre sind genug. Aber natürlich ist auch ein gewisser Abschiedsschmerz dabei.“