Mögliche Gegner in der Relegation Das könnte dem VfB Stuttgart blühen
Nach dem 1:1 gegen die TSG Hoffenheim hat VfB-Sportvorstand Thomas Hitzlsperger bestätigt, dass sich der Tabellen-16. bereits mit möglichen Gegnern in der Relegation befasst. Wir machen das an dieser Stelle auch.
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Für den VfB bahnt sich die Relegation an. Köln, der HSV, Union Berlin, St. Pauli, Kiel, Heidenheim und Paderborn sind die möglichen Kontrahenten. Illustration: Ruckaberle
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1. FC Köln (1. Platz, 51 Punkte, ein Spiel weniger): Sich mit der Relegation zu beschäftigen, entspricht nicht dem Selbstverständnis des Effzeh. Der Absteiger führt die Tabelle in der zweiten Liga an. Im Stile eines souveränen Spitzenreiters präsentieren sich die Kölner aber nur selten. Zuletzt mogelte sich die Mannschaft mit knappen Siegen mehr so durch. Ähnlich wie der VfB in seinem Zweitligajahr. Bei einem möglichen Duell würden die Stuttgarter auf Simon Terodde (Foto) treffen, der schon 24 Tore erzielt hat. Da zuletzt auch Anthony Modeste regelmäßig in der Torschützenliste auftauchte, zeigt, wo die Stärken der Kölner liegen. Vor dem FC liegt ein schweres Restprogramm, ein offiziell für beendet erklärter Führungsstreit mit Sportdirektor Armin Veh in der Hauptrolle sorgt für Unruhe. Alltag in Köln also.
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Hamburger SV (2./50 Punkte): Dem 4:0 im Derby beim FC St. Pauli folgte ein peinliches 2:3 zu Hause gegen Darmstadt 98. Der Aufschwung beim HSV ist so stabil wie das Hamburger Wetter. Dunkle Wolken sieht auch Investor Klaus-Michael Kühne aufziehen, der trotz Platz zwei tief stapelt: Mit dem direkten Aufstieg werde es eher nichts – „wenn nicht noch ein Wunder geschieht“. Auf ein Duell mit den Relegationsroutiniers von der Elbe hätte beim VfB niemand Lust. Was weniger an Ex-Trainer Hannes Wolf (Foto) und den Spielern Berkay Özcan (kürzlich verkauft) und Orel Mangala (ausgeliehen) liegt. Der Respekt vor dem HSV liegt mehr in dessen Unberechenbarkeit begründet. An einem guten Tag können die Hamburger dem VfB gefährlich werden.
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Union Berlin (3./47 Punkte): Stand jetzt hieße die Paarung VfB Stuttgart gegen Union Berlin. Wie der VfB haben es sich die Eisernen seit Wochen auf dem Relegationsplatz eingerichtet. Die Hauptstädter wirken eingespielt und stabil, das 1:2 in Heidenheim war erst die dritte Saisonniederlage. „Wenn du acht Spieltage vor Schluss auf Platz drei stehst, kannst du nicht sagen, die Relegation ist unvorstellbar,“ sagt Manager Oliver Ruhnert. Ansonsten bleiben die Berliner bei ihrer Devise: Das Wort Aufstieg steht auf dem Index. In den vergangenen Jahren wurde es im Ligaendspurt oft zum Hemmschuh. „Union hat eine sehr gewachsene Mannschaft“, sagt Roberto Hilbert, der die zweite Liga aus seiner Zeit bei Greuther Fürth gut kennt. Hilbert tippt auf Union als Relegationsteilnehmer – was den Stuttgartern ein Wiedersehen mit ihrem früheren Angreifer Carlos Mané bescheren würde.
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FC St. Pauli (4./43): Trotz zweier 0:4-Klatschen in Folge haben die Hamburger den Aufstieg nicht abgehakt. Angreifer Alex Meier sagt: „Dass Köln und der HSV die ersten beiden Plätze unter sich ausmachen würden, war klar. Der Abstand zum Relegationsplatz beträgt vier Punkte. Wir bleiben dran.“ Wie es scheint, hat St. Pauli zeitweise aber über seinen Möglichkeiten gespielt. Anders sind die zuletzt desolaten Auftritte nicht zu erklären. Sollten es die Kiez-Kicker trotzdem noch auf Platz drei schaffen, dürften sich die Stuttgarter Fans zumindest auf eine stimmungsvolle Auswärtsfahrt freuen.
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Holstein Kiel (5./42), 1. FC Heidenheim (6./42), SC Paderborn (7./41): Die drei Außenseiter. Da im Unterhaus das alte Bundesliga-Motto „Jeder kann jeden schlagen“ noch Gültigkeit besitzt, wäre es keine Überraschung, wenn am Ende Kiel, Heidenheim oder Paderborn der Sprung in die Relegation gelänge. Die Holsteiner schafften es bereits in der vergangenen Saison in die Verlosung zur Bundesliga, wo sie am VfL Wolfsburg scheiterten.
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Den verrückten Fahrstuhlmeistern vom SC Paderborn ist prinzipiell alles zuzutrauen, und auch die Heidenheimer liegen auf der Lauer. Das schwäbische Understatement von Manager Holger Sanwald klingt verdächtig: „Vor uns in der Tabelle liegen andere Kaliber. Wir denken nur von Spiel zu Spiel.“ Mit Blick auf das Außenseiter-Trio hat die Erkenntnis von Roberto Hilbert wohl die größte Gültigkeit: „In der Bundesliga wird Fußball gespielt, in der zweiten Liga wird Fußball gekämpft.“
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Fazit: Nach Meinung vieler Experten – Roberto Hilbert (Foto links) eingeschlossen – werden sich Köln und der HSV am Ende irgendwie ins Ziel retten. Favorit auf Platz drei ist demnach Union Berlin. Hilbert, der mit dem VfB 2007 Deutscher Meister wurde und in Fürth an seiner Trainerausbildung arbeitet, macht allen VfB-Fans Hoffnung: „Ich bin zu hundert Prozent davon überzeugt, dass die größere Qualität des Bundesligisten am Ende den Ausschlag geben wird.“ Tatsächlich spricht die Statistik für die Stärke der ersten Liga: Acht der zehn Duelle seit der Wiedereinführung 2009 entschied der Bundesligist für sich.