Mord an John Lennon Als am Dakota Building Schüsse fielen
Musikalisches Genie, engagierter Pazifist, Vater und Ehemann: Als Mark David Chapman auf John Lennon schoss, tötete er das Idol einer ganzen Generation.
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Schüsse auf ein Idol: Am 8. Dezember 1980 starb John Lennon mit nur 40 Jahren.
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Als 16-Jähriger gründet John Lennon 1956 in seiner Heimatstadt Liverpool die RocknRoll-Coverband The Quarrymen. Die Besetzung wechselt häufig, was nicht zuletzt an den Launen des exzentrischen Frontmanns liegt. Ein Jahr später stößt der 15-jährige Paul McCartney zur Band und macht Lennon den Chefposten streitig. Die beiden raufen sich zusammen - und schaffen unsterbliche Musik.
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Die jungen Pilzköpfe nennen sich die "Beatles" und ziehen aus, die Musikwelt zu verändern. 1960 bekommt die Band, die zu der Zeit aus John Lennon, Paul McCartney, George Harrison, Stuart Sutcliffe und Pete Best besteht, im Hamburger Stripclub "Indra" eine allabendliche Show und erspielt sich damit schnell Fans.
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In Hamburg entsteht auch die legendäre Pilzkopf-Frisur der Beatles. Man freundet sich mit einer anderen britischen Band an. Als die Beatles Hamburg verlassen, bleibt Stuart Sutcliffe zurück: Er hat sich in eine deutsche Fotografin verliebt. 1962 stirbt er 21-jährig an einer Gehirnblutung. Paul McCartney übernimmt den Part am Bass.
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Im legendären "Cavern Club" in ihrer Heimatstadt Liverpool laufen die Beatles 1961 Plattenladenbesitzer Brian Ebstein über den Weg, der ihr Manager wird. Er steckt die vier in adrette Anzüge. Im Sommer 1962 bekommen sie bei den Londoner Abbey Road Studios einen Plattenvertrag angeboten. Kurz darauf entlässt die Band ihren Schlagzeuger Pete Best und ersetzt ihn durch einen Bekannten aus Hamburg: Ringo Starr. Am 18. August 1962 geben die Beatles ihr erstes Konzert in der bis heute bekannten Besetzung.
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1962 kommt mit "Love Me Do" nicht nur die erste Single der Beatles auf den Markt, John heiratet auch seine Jugendfreundin Cynthia, die schwanger von ihm ist. 1963 kommt Julian auf die Welt. Die junge Familie hat nicht viel Zeit miteinander. Die Beatles werden auf Tour durch Großbritannien geschickt, begleitet und umjubelt von kreischenden Fans. Die "Beatlemania" ist geboren. Die Beatles können nur noch unter Polizeischutz aus dem Haus, Konzerte verursachen regelmäßig ein Verkehrschaos - nicht nur in England, sondern in fast ganz Europa.
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Das Album "Please Please Me" erreicht 1963 Platz eins der Hitparaden und die Beatles machen sich auf, die Staaten zu erobern. 1964 werden die Beatles in New York von tausenden Fans und Journalisten empfangen. John Lennon kann diese Manie nicht nachvollziehen. "Wir hätten vier Wachsfiguren von uns hinstellen können und die Massen wären auch zufrieden gewesen. Die Beatles haben nichts mehr mit Musik zu tun", sagt er 1965 in einem Interview.
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1965 bekommen die Beatles vom englischen Königshaus den "Member of the British Empire"-Orden verliehen. Doch hinter den Kulissen brodelt es: Die Hysterie um die Band macht den "Fab Four" immer mehr zu schaffen und so beschließen sie 1966, nicht mehr auf Tour zu gehen.
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Und auch die Liebe kommt den Beatles dazwischen: John Lennon verliebt sich 1967 in die japanische Künstlerin Yoko Ono - 1968 lassen sich John und Cynthia scheiden. Leidtragender ist der kleine Julian. Paul McCartney tröstet den Jungen mit einem Lied: "Hey Jude" wird zu einem der größten Beatles-Songs aller Zeiten.
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Im Jahr 1968 fahren die Beatles auf spirituelle Meditationsreise nach Indien. Starr und McCartney halten es nur vier Wochen aus, Lennon und Harrison ganze drei Monate. Die Reise inspiriert die Band zum Album "Yellow Submarine".
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Während John mit Yoko die große Liebe erlebt, fühlen sich die anderen Bandmitglieder verraten. Vor allem Paul stört Yokos Omnipräsenz. Was über Jahre gut ging und unendliche Krativität freisetzte, wird jetzt zum Problem: Die übergroßen Egos von John und Paul prallen aufeinander. Im April 1970 erscheint mit "Let It Be" das letzte Album der Band. Vorab hatte Paul McCartney sein erstes Solo-Album veröffentlicht und darin die Trennung der Beatles verkündet. Es folgt eine Schlammschlacht, wie sie ein verbittertes Scheidungspaar nicht besser hinbekommen würde.
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John hat sich innerlich schon längst von den Beatles losgesagt. Er bricht zu neuen Ufern auf. Doch während er mit seinen pazifistischen Happenings wie dem "Bed-In" in einem Hotel in Amsterdam Schlagzeilen macht, ...
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... will den Beatle ohne die Beatles kaum einer hören. Seine Musik verkauft sich schlecht, John flüchtet sich in Alkohol und Drogen, kurzfristig trennt er sich auch von Yoko.
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Die Geburt von Sean, John Lennons zweitem Sohn, rettet den Musiker 1975 aus dem Teufelskreis von Drogen und Alkohol. John zieht sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Er wird Hausmann und kümmert sich um Seans Erziehung.
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Was John nicht wissen kann: 1980 gerät er in den Fokus von Mark David Chapman. Der geistig verwirrte Mann entwickelt einen so krankhaften Hass, dass er beschließt, Lennon zu töten. Am 8. Dezember macht Chapman sich auf nach New York und postiert sich vor dem Dakota Building, wo Lennon lebt. Eine erste Gelegenheit lässt er verstreichen: Als Lennon ihm vor dem Appartementhaus eine Platte signiert, fragt der Weltstar freundlich: "Kann ich sonst noch etwas für Dich tun?". Überrascht von Lennons Freundlichkeit lässt Chapman die 38er stecken.
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Doch als Lennon Stunden später ins Dakota Building zurückkehrt, zögert Chapman nicht: Fünfmal feuert der geistig verwirrte Mann auf Lennon. "Ich bin getroffen", ruft Lennon. Der legendäre Musiker stirbt kurz darauf im Krankenhaus, Chapman lässt sich widerstandslos festnehmen. Unter seinem Arm trägt der Mörder eine Ausgabe von J.D. Salingers "Der Fänger im Roggen".
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Fans auf der ganzen Welt sind geschockt und trauern um ihr Idol. John Lennons letzte Single "Imagine" erreicht weltweit die Spitzenpositionen der Charts. Yoko Ono fühlt sich dem Erbe John Lennons verpflichtet - und muss sich dennoch immer wieder als "schwarze Witwe" verunglimpfen lassen.