Motorsport Das sind die besten Autofahrer der Welt
Wer hat die meisten Titel gewonnen? Und wer hat sich in verschiedenen Rennserien durchgesetzt? Hier sind die Ausnahmeerscheinungen des Motorsports.
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Fernando Alonso ist Formel-1-Weltmeister und Langstrecken-Weltmeister – das hat vor ihm noch keiner geschafft.
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Michael Schumacher: Er ist der Rekordweltmeister der Formel 1 mit sieben Titeln – allein deshalb gilt Michael Schumacher für viele Fans als der größte Rennfahrer aller Zeiten. Besonders stark hat ihn die Mischung aus Talent und Willenskraft gemacht. Wenn sein Ferrari mal nicht konkurrenzfähig war, machte er sich mit den Ingenieuren und Mechanikern bis in die Nacht an die Arbeit, um die Probleme zu lösen. Am liebsten hätte Schumi wohl auch selbst zum Schraubenschlüssel gegriffen, doch dafür waren bei den Italienern natürlich andere Kräfte zuständig. Schumacher besaß zu aktiven Zeiten die Fähigkeit, ein Team mitzureißen: einer für alle, alle für einen – das war das Prinzip der erfolgreichen Ferrari-Ära zwischen 2000 und 2004. In dieser Zeit wurde Schumacher, den die Italiener liebevoll „Michele“ nannten, fünfmal nacheinander Champion.
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Mario Andretti: Der Amerikaner Mario Andretti ist eine Legende unter den amerikanischen Rennfahrern. Der hochbegabte Allrounder startete sowohl in der europäisch geprägten Formel-1-Weltmeisterschaft, die er 1978 für sich entschieden hatte, als auch in der US-amerikanischen Indy-Car-Serie. Dort holte er 1984 den Titel. Im Jahr 1969 gewann er überdies die 500-Meilen-Rennen von Indianapolis. Fast hätte Andretti seine Erfolge für seine eigentliche Heimat Italien geholt. Als Andretti 1940 in Montana geboren wurde, da gehörte Istrien noch zu Italien, doch auf der Pariser Friedenskonferenz 1946 wurde es Jugoslawien zugesprochen. Also floh die Familie Andretti wie andere italienischstämmige Menschen, die um ihr Leben fürchten mussten, in die USA. 1994 wurde Mario Andretti im US-Bundesstaat Pennsylvania eingebürgert. Ein Glücksfall für die Staaten.
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Juan Pablo Montoya: Im Jahr 2001 stürmte der Kolumbianer Juan Pablo Montoya das Formel-1-Fahrerlager mit dem Ausweis: der Junge ist eine Granate und wird Formel-1-Weltmeister. Das wurde Montoya zwar nicht, doch gewann er den Großen Preis von Monaco und nach seinem Abschied aus der Formel 1 auch die traditionsreichen 500 Meilen von Indianapolis. Nun fehlt dem kompakten Piloten mit der lustigen Fistelstimme nur noch der Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans – dann hätte er die Triple-Crown gewonnen, die es für einen Sieg bei den drei bedeutendsten Rennen der Welt gibt. Aber wahrscheinlich geht es Montoya darum jetzt nicht mehr. Nach sechs Jahren und drei dritten Plätzen in der Formel-1-Gesamtwertung hatte der Mann mit dem aggressiven Fahrstil keine Lust mehr auf den Formel-1-Zirkus und provozierte bei McLaren auch ein bisschen seinen Rauswurf.
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Fernando Alonso: Der Spanier Fernando Alonso wurde zweimal Formel-1-Weltmeister und am Sonntag Langstrecken-Weltmeister nach seinem Gesamtsieg in Le Mans, wo er bereits zum zweiten Mal siegreich war. Diese beiden WM-Titel gewann noch kein anderer Rennfahrer vor ihm. Ihm geht es wie Montoya, allerdings fehlt Alonso für die Triple Crown (Siege in Monaco, Le Mans und bei Indy 500) jetzt nur noch der Erfolg in Indianapolis. Alonso, einer der begabtesten Piloten der Formel-1-Geschichte, irrte nach seinen beiden Titeln mit Renault in den Jahren 2005 und 2006 allerdings nur noch umher. Bei McLaren (Spionageaffäre und später sportliches Desaster) und Ferrari (anhaltende Erfolglosigkeit) wurde er nie wieder so glücklich wie bei den Franzosen von Renault.
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Graham Hill: Der Engländer Graham Hill startete zwischen 1958 und 1975 bei 176 Grand Prix in der Formel 1 und errang zweimal den WM-Titel. Er ist der bislang einzige Rennfahrer, der die so genannte Triple Crown des Motorsports besitzt. Diesen fiktiven Ehrentitel gibt es für Siege in Monaco, bei den 24 Stunden von Le Mans und beim Indy-500-Klassiker. Hills Sohn Damon errang 1996 den Weltmeistertitel in der Formel 1 – damit waren die Hills lange Zeit die einzige Rennfahrerdynastie mit zwei Formel-1-Weltmeistern. Im Jahr 2016 schaffte dieses Kunststück auch die Familie Rosberg. 1975 stürzte die Piper Aztec, die Graham Hill sich von der Siegprämie für das Indy-500-Rennen gekauft hatte und selbst pilotierte, beim Anflug auf den Flughafen Elstree in dichtem Nebel ab. Neben dem Rennfahrer kamen bei dem Unglück fünf weitere Mitglieder des damaligen Embassy-Hill-Teams ums Leben.
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Lewis Hamilton: Fünf WM-Titel, den sechsten in diesem Jahr vor Augen – wenn jemand den Rekord von Michael Schumacher knacken kann, dann wohl Lewis Hamilton. Es kommt aber ganz darauf an, wie lange der Engländer noch Lust hat aufs schnelle Geschäft. Vermutlich motiviert ihn nur noch die Tatsache, dass er Rekordweltmeister werden kann. Ansonsten bieten sich dem ausgebufften Piloten natürlich auch andere Chancen im Leben – den Hamilton ist ein Weltstar. Macht er später Musik? Wird er Modezar? Auch an der Schauspielerei bekundete er schon mal kurz ein dezentes Interesse. Fest steht: Nach Schumacher hat der Engländer die Formel 1 geprägt wie kein anderer Rennfahrer – auch kraft seiner lässigen Auftritte. Seinen dagegen recht braven Rivalen Sebastian Vettel hat er in allen Belangen längst überholt.
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John Surtees: Im Jahr 1964 wurde der Brite John Surtees Formel-1-Weltmeister. Das war deshalb etwas Besonderes, weil er zuvor sieben Mal Motorrad-Weltmeister war. Bis heute gewann kein Rennfahrer in den beiden doch sehr unterschiedlichen Kategorien den Titel. Doch ob zwei Räder oder vier, den hochbegabten Engländer war es egal, womit er unterwegs war. 1996 wurde er wegen seiner Vielseitigkeit in die Hall of Fame des internationalen Motorsports aufgenommen. Trotz seiner Erfolge gehörte Surtees zu den bescheidenen Rennfahrern, die nie viel Tamtam um ihre Person gemacht haben. Im Jahr 2009 verunglückte sein Sohn Henry Surtees bei einem Formel-2-Rennen tödlich – es brach dem Vater das Herz. Am 10. März 2017 starb John Surtees im Alter von 83 Jahren. Seither ist Jackie Stewart, der kürzlich 80 wurde, der älteste noch lebende Formel-1-Weltmeister.
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Sébastien Loeb: Muss man zur Rallye-Ikone Sébastien Loeb noch viel sagen? Im Prinzip nein. Neun WM-Titel sprechen für sich, denn auf Platz zwei der ewigen Rangliste befindet sich sein französischer Landsmann Sébastien Ogier mit „nur“ sechs Titeln. Rallye-Fahrer sind die im Vergleich zu Rundstreckenpiloten die deutlich besseren und mutigeren Wagenlenker, heißt es. Dort wo sie ihre Autos ans Limit treiben, gibt es statt Auslaufzonen meistens nur Bäume, Böschungen oder ein abschüssiges Gelände. Rallye-Fahrer sind gnadenlos – und Sébastien Loeb der wohl härteste Hund unter den verrückten Burschen. Der gebürtige Elsässer, dem die Medien den Spitznamen „Super Séb“ gaben, erzielte all seine WM-Erfolge mit dem monegassischen Beifahrer Daniel Elena. Er ist damit der mutigste Beifahrer der Welt. Und der beste.
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Walter Röhrl: Der 1947 in Regensburg geborene Rallye-Fahrer Walter Röhrl wurde in der Branche nur „der Lange“ genannt. Für den erst vor wenigen Wochen verstorbenen Formel-1-Champion Niki Lauda war er dagegen einfach nur „der Größte“. 1980 und 1982 gewann Röhrl die Rallye-Weltmeisterschaft – doch wie er dies tat, ließ die Experten und vor allem Lauda mit der Zunge schnalzen. Der Formel-1-Weltmeister aus Österreich bezeichnete Röhrl immer wieder als „Genie auf Rädern“ und „wilden Hund“. Mehr Lob kann es gar nicht geben für den bescheidenen Niederbayern, der tatsächlich als bester Autofahrer Deutschlands gilt – mindestens. „Wenn ich heute Auto fahre, dann habe ich den gleichen Spaß wie früher mit 20“, sagt Walter Röhrl heute. Da besteht Blitzgefahr auf deutschen Straßen. Doch von zu viel Punkten in seiner Flensburger Akte ist bislang nichts bekannt.