Niedergang von Alno Küchenwerk im Abverkauf
Alno in Pfullendorf war mal die Marke der Besserverdienenden. Auf einen langen schleichenden Abstieg folgte 2017 die Insolvenz, dann die Rettung – und jetzt erneut die Pleite. Wie konnte es so weit kommen?
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Rund 250 000 Quadratmeter umfasst der Alno-Industriepark. Die meisten Gebäude sind längst an andere Firmen untervermietet.
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Alno-Küchen waren einst für ihre sehr gute Qualität bekannt. Doch die Konkurrenz wurde stärker – und das Unternehmen musste sparen.
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Umsätze und Personalbestand schrumpften kontinuierlich – von ehemals knapp 2500 Beschäftigten auf jetzt noch 230.
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Während Alno in den Neunzigern noch Inselfertigung betrieb, bei der alle Teile innerhalb der Fabrik zugetragen wurden, hatte der erfolgreiche Konkurrent Nobilia, der heute klarer Marktführer ist, seine Schränke auf moderne Fertigungsbänder gesetzt.
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Die Zukunft der Verbliebenen im Möbelwerk oberhalb der 13 000-Einwohner-Stadt liegt in den Händen der beiden Geschäftsführer Jochen Braun (links) und Michael Spadinger – der eine Finanzfachmann mit Erfahrung aus „investorenfinanzierten Unternehmen“, der andere produktaffiner, wortgewandter „Küchenmann“ mit einem Vorleben als Exportleiter des Alno-Konkurrenten Nolte, und beide erst seit 2020 auf ihren aktuellen Leitungsposten. Für Alno beziehungsweise die Geldgeber bei Riverrock müssen sie jetzt einen möglichst guten Preis holen.
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Der Bürgermeister Thomas Kugler bekennt, er selber sei „platt“ gewesen, als ihn die Nachricht von der nächsten Insolvenz ereilte. „Ich dachte, dass sich die Firma freigeschaufelt hat.“ Das ganz große Erschrecken aber habe sich über die Jahre abgenutzt: „In der Bevölkerung gibt es nicht mehr die Emotionen wie 2010, als man Alno verlagern wollte“, stellt er fest.