Niederlande Österreich erinnert sich mit Schrecken an Fälle Fritzl und Kampusch
Der niederländische Fall einer jahrelang im Verborgenen lebenden Gruppe lässt in Österreich böse Erinnerungen wach werden: Vor elf Jahren flog Josef Fritzl auf. Der Rentner aus dem niederösterreichischen Amstetten hielt 24 Jahre lang seine eigene Tochter in einem unterirdischen Verlies gefangen und zeugte mit ihr sieben Kinder.
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Der Angeklagte Josef Fritzl steht am 19. März 2009 vor der Urteilsverkündung im Landesgericht St. Poelten. Fritzl wurde wegen Mordes schuldig gesprochen worden.
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Die Bewohner des Bauernhofes würden nun versorgt, teilte die Polizei in der östlich gelegenen Provinz Drenthe mit. Der 58-jährige Österreicher ist vorläufig festgenommen worden. Er sei nicht der Vater der jungen Leute, die heute zwischen 18 und 25 Jahre alt sind. Wilbert Bijzitter/ANP/AFP
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Die Drohnen-Aufnahme aus Google Earth zeigt den abgelegen Bauernhof m Buitenhuizerweg 14, nahe des 4000-Einwohnerortes Ruinerwold in der niederländischen Provinz Drenthe.
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Über die genauen Lebensumstände und den Gesundheitszustand der Gruppe will die Polizei vorerst keine Angaben machen. Die Untersuchungen seien noch in vollem Gange. „Alle Szenarien sind noch offen“, sagt eine Polizeisprecherin.
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Der Wirt der Dorfkneipe in Ruinerwold, nur etwa 50 Kilometer von der Grenze nach Deutschland entfernt, hatte die Polizei am Montag alarmiert. Bei ihm war ein fremder junger Mann im Lokal aufgetaucht. Er war total verwirrt, wie der Wirt sagte. „Er sagte, dass er weggelaufen war und Hilfe brauchte.“
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Die Gruppe „lebte in sehr provisorischen Räumen“, sagt der Bürgermeister von Ruinerwold, Roger de Groot.
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Polizisten stehen vor Polizeiabsperrungen neben einer Brücke in der Nähe des Bauernhofes in Ruinerwold..
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Die Bewohner von Ruinerwold sind schockiert. Sie sagten Reportern, dass sie bei dem Hof immer nur einen Mann gesehen hatten. Von einer Gruppe hätten sie nichts gewusst. Der Hof liegt versteckt hinter Bäumen und etwa 200 Meter vom Rande des Dorfes entfernt. Dazu gehören nach Aussagen von Reportern ein großer Gemüsegarten und eine Ziege. Möglicherweise habe sich die Gruppe jahrelang selbst versorgt.
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Der Österreicher Josef Fritzl hielt seine Tochter 24 Jahre lang in einem Keller gefangen, missbrauchte sie und zeugte mit ihr sieben Kinder. Drei der Kinder mussten mit ihrer Mutter in Gefangenschaft leben, eins starb nach der Geburt, die anderen lebten bei Fritzl und seiner Frau.
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Fritzl hielt seine 1966 geborene Tochter vom 28. August 1984 bis zum 26. April 2008 in Kellerräumen unterhalb seines Hauses im niederösterreichischen Amstetten gefangen.
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1998 wurde die damals zehnjährige Österreicherin Natascha Kampusch von dem arbeitslosen Nachrichtentechniker Wolfgang Přiklopil in Wien entführt und mehr als acht Jahre lang in seinem Haus im Bezirk Gänserndorf, östlich von Wien, gefangen gehalten.
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Natascha Kampusch konnte am 23. August 2006 flüchten. Ihr Entführer Wolfgang Priklopil starb kurz darauf, möglicherweise durch Suizid.