Nordische Ski-WM Diese Stars fehlen bei der WM in Seefeld
Im österreichischen Seefeld hat die nordische Ski-WM begonnen. Noch bis Sonntag in einer Woche geht es um Medaillen in der Loipe und von der Schanze – einige Stars der Branche fehlen allerdings.
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Nicht alle Stars sind im Anflug auf Seefeld
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Wenn ein Skispringer die „Bezeichnung“ Pechvogel verdient, dann ist es Severin Freund (30). Nach zwei Kreuzbandrissen kämpfte der Doppel-Weltmeister von Falun (2015) und Mannschafts-Olympiasieger von Sotschi (2014) um den Anschluss, sprang aber meist weit hinterher und schaffte den Sprung zu alter Stärke auch im zweitklassigen Continental-Cup nicht. Folglich wurde Freund nicht für die WM in Seefeld nominiert, was schon eine schlechte Nachricht war. Der eine noch schlechtere folgte: Am Tag der WM-Eröffnungsfeier musste er sich einer Meniskus-OP unterziehen. „Der Zustand meines Knies ist zuletzt immer schlechter geworden“, erklärte Freund, „die Schmerzen waren zu groß, um weit springen zu können.“ Nun geht es für ihn in den nächsten Wochen nicht mehr darum, zurück auf die Schanze zu kommen. Sondern erstmal wieder auf die Beine.
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Das letzte Bild aus Willingen passte bestens zur komplett verkorksten Saison von Gregor Schlierenzauer. Mit finsterer Miene schleppte der 29-jährige Österreicher nach der Weltcup-Generalprobe sein Equipment zum Teambus, durch eine Disqualifikation war zuvor die finale Chance des Skispringers auf einen WM-Start in seiner Heimat Seefeld geplatzt. „Wir haben alles versucht, doch ich bin leider noch zu wenig auf meinem Leistungs-Potenzial. Für mich ist es bitter. Ich muss es aber annehmen“, sagte der Tiroler. Mit 53 Weltcup-Siegen, sechs WM-Titeln, einem Team-Olympiasieg und zwei Erfolgen bei der Vierschanzentournee ist Schlierenzauer einer der erfolgreichsten Skispringer der Geschichte. Nun kämpft er um die letzten Kapitel seiner Karriere: „Ich sehe mich noch zwei bis drei Jahre im Leistungssport“, erklärte er. Fragt sich nur, auf welchem Niveau?
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Wo immer Langläufer um Titel und Medaillen kämpfen, begleitet sie das Thema Doping. Insofern wäre es interessant gewesen, wie Johannes Dürr (31) in ihrem Kreis aufgenommen worden wäre. Der Österreicher, bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi mit dem Blutbeschleuniger Epo erwischt, hat vor ein paar Wochen ausgepackt. Über seine Dopingpraktiken. Dass ihm Leute aus dem Österreichischen Ski-Verband geholfen haben. Wie er in Deutschland gedopt hat. Und dass es seiner Meinung nach nicht möglich sei, ohne den Griff in den Apothekerschrank in die absolute Weltklasse vorzustoßen. Zum Duell zwischen Dürr und dem Rest der Szene wird es nun aber nicht kommen: Der Wunsch des Langläufers, seine Karriere in Seefeld zu beenden, ist geplatzt: Er hat nach Ablauf seiner Dopingsperre zwar versucht, sich für die WM zu qualifizieren, am Ende war sein Leistungsvermögen aber nicht mehr groß genug.
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Die Königin hat abgedankt. Die 38-jährige Norwegerin Marit Björgen, mit 15 olympischen Medaillen (darunter acht goldenen) und 26 Podestplätzen bei Weltmeisterschaften (darunter 18 Titeln) die erfolgreichste Langläuferin der Geschichte, stellte nach dem Ende der vergangenen Saison ihre Wettkampfski in die Ecke. Der WM in Seefeld fehlt damit die prägende Figur dieses Jahrtausends, traurig darüber sind allerdings nicht alle – vor allem nicht jene Athletinnen, die nun eine gute Chance sehen, selbst ins Rampenlicht zu treten.
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Der Langläufer aus Norwegen war nicht bei allen beliebt. Das hatte damit zu tun, dass Petter Northug (33) sich in den Rennen oft versteckte, um am Ende seine grandiosen Sprintfähigkeiten auszuspielen. Vor allem aber damit, dass er Medaillen sammelte wie andere Briefmarken. Mit 13 WM-Titeln ist Northug die Nummer eines der WM-Statistik. Gerne hätte er seine Bilanz in Seefeld noch einmal aufpoliert, doch ihm gelang es in dieser Saison nicht mehr, an alte Stärke anzuknüpfen. Weil Northug genug davon hatte, dem Feld hinterherzulaufen, ohne am Ende doch noch alle überholen zu können, beendete er im Dezember 2018 seine Karriere.