Nordische Ski-WM in Seefeld Warum gewinnen eigentlich immer die Deutschen?
Die deutschen Skispringer und Kombinierer dominieren die nordische Ski-WM in Seefeld. Nun rätseln alle, wie sie es immer wieder schaffen, just dann Bestleistungen zu zeigen, wenn es zählt.
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Die Goldjungs: Eric Frenzel (links) und Fabian Rießle
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Experten hatten Jarl Magnus Riiber (im Bild rechts) zugetraut, bei der WM alle vier Goldmedaillen abzuräumen, denn der 27-jährige Norweger dominiert den Weltcup der Kombinierer. „Er hat sich zu einem kompletten Athleten entwickelt“, sagt der deutsche Star Johannes Rydzek über den Konkurrenten, der in dieser Saison zehn Weltcuprennen und bereits vorzeitig den Gesamtweltcup gewonnen hat. Allerdings sagte Rydzek vor der WM auch: „Dem Druck, der große Favorit zu sein, muss er erst mal standhalten.“ Zumindest in den ersten beiden Rennen ging dies schief. Im Einzel von der Großschanze wurde Riiber beim Sieg des Sachsen Eric Frenzel nur Fünfter, im Teamsprint an der Seite von Jan Schmid (links) Zweiter, wieder hinter Eric Frenzel, der zusammen mit Fabian Rießle gewann. Zwei Chancen hat Riiber noch, allerdings gelten in der Staffel die Deutschen als erste Anwärter auf Gold. Weshalb der Norweger nun vor allem auf den Wettbewerb von der Normalschanze setzen muss. Der große Favorit ist er dort allerdings nicht mehr.
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Er kam aus dem Nichts – und gewann so gut wie alles. Elf Weltcup-Wettbewerbe hat der japanische Skispringer Ryoyu Kobayashi in dieser Saison für sich entschieden, darunter alle vier Springen der Vierschanzentournee und damit, logisch, auch die Gesamtwertung. Der 22-Jährige war der große Favorit für das Springen von der Großschanze am Samstag in Innsbruck, und nach dem ersten Durchgang lag er als Dritter auch noch einigermaßen auf Kurs. Am Ende allerdings gab es durch Markus Eisenbichler und Karl Geiger einen deutschen Doppelsieg – der Japaner ging als Vierter leer aus. Wenigstens landete er im Teamwettbewerb mit seinen japanischen Kollegen als Dritter auf dem Podium. Trotzdem steht Kobayashi nun beim Wettbewerb von der Normalschanze in Seefeld gehörig unter Druck. Was seine Aufgabe nicht einfacher macht.
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Sergej Ustjugow war bei der WM 2017 in Lahti mit zwei Gold- und drei Silbermedaillen der erfolgreichste Langläufer. Nachdem der Russe die Olympischen Spiele 2018 verpasst hat, weil ihn das IOC wegen seiner angeblichen Verwicklungen in den russischen Dopingskandal nicht zuließ, wollte es der 26-Jährige bei der WM 2019 in Seefeld allen Skeptikern zeigen. Bisher ist ihm das nicht gelungen. Im Sprint-Wettbewerb scheiterte er im Halbfinale nach einer Kollision mit Johannes Klaebo, dem er danach an die Gurgel ging – mit der Folge, dass er sogar noch disqualifiziert wurde. Und im Skiathlon über 30 Kilometer lief Ustjugow als Neunter weit hinterher, was seinen Frust auch nicht geschmälert haben dürfte. Ob er bei dieser WM noch die Wende zum Guten schafft?
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Die Schwedin Charlotte Kalla wurde 2018 bei den Winterspielen in Pyeongchang Olympiasiegerin im Skiathlon, bei dem erst 7,5 Kilometer im klassischen und dann 7,5 Kilometer im freien Stil gelaufen werden. Logisch, dass die 31-Jährige auch bei der WM in Seefeld zum Favoritenkreis gezählt wurde. Doch die Hoffnungen auf den nächsten Gold-Coup waren schnell vorbei, denn schon früh konnte Kalla dem enormen Tempo der Norwegerin Therese Johaug nicht mehr folgen. Am Ende wurde die Schwedin Sechste.