OB-Wahl Stuttgart Wie die Kandidaten über das Thema Wirtschaft denken
Was wollen die OB-Kandidatinnen und Kandidaten konkret für die Wirtschaft in Stuttgart tun? Hier erläutern sie ihre Konzepte.
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Die Entwicklung in der Automobilindustrie wird das eben in Stuttgart beeinflussen – finanziell und sozial.
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Frank Nopper (59), CDU: Es bedarf politisch einer dosierten und klugen Unterstützung der Automobilwirtschaft beim Umstieg auf neue Antriebstechnologien. Wir brauchen aber auch aktive Standortpolitik für Start-ups sowie für innovative Unternehmen der Digital-, Energie- und Umwelttechnologie. Mein Ziel ist es, Firmen neu nach Stuttgart zu holen, das Wachstum bestehender Unternehmen zu ermöglichen und Betriebe aktiv in Stuttgart zu halten. Der lokale, inhabergeführte Einzelhandel muss gestärkt werden. Wir müssen einen Jobgipfel einberufen, bei dem wir mit Vertretern der Wirtschaft Ideen entwickeln, um Arbeitsplätze zu sichern und zukunftsfest zu machen.
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Marian Schreier (30), Einzelbewerber: Stuttgart soll einer der führenden Wirtschaftsstandorte in Europa bleiben. Im Gegensatz zu anderen Großstädten gibt es in der Region Stuttgart noch einen intakten industriellen Kern aus Automobil- und Maschinenbau. Die Aufgabe ist es, den industriellen Kern zu erhalten und um eine wachsende Digitalwirtschaft zu ergänzen. Mit anderen Worten: Hardware plus Software und Transformation statt Disruption. Damit dieser Wandel gelingt, braucht es eine neue Haltung - auch aufseiten der Stadtpolitik: Wieder Lust auf Neues zu haben, Experimentierfreudigkeit und eine Kultur der zweiten Chance für Gründerinnen und Gründer.
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Veronika Kienzle (58), Grüne: Ich will den Transformationsprozess gestalten. Unsere Stadt soll einen international führenden Standort für grüne Technologien, für klimaneutrales und sozial verträgliches Wirtschaften herausbilden. Ich will die Start-up-Szene fördern und die Kreativwirtschaft weiter pflegen. Die Stadt selbst muss Vorbild sein für eine nachhaltige Wirtschaftsweise. Dazu gehört für mich, dass gleiche Arbeit gleich entlohnt wird, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert wird, dass der Anteil von Frauen in Führungspositionen – und auf der Bürgermeisterbank – erhöht wird. Ich werde die Digitalisierung der Stadtverwaltung entschlossen weiterführen.
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Hannes Rockenbauch (40), SÖS: Eine klimagerechte Kreislaufwirtschaft ist ein Konjunkturprogramm für Handwerk und Mittelstand und ein Innovationsmotor für neue Technologien. Ich will umwelt- und sozialorientierte Firmen aus dem Forschungs- und Dienstleistungsbereich ansiedeln und mit den bestehenden exzellenten Forschungseinrichtungen vernetzen. Eine Daseinsvorsorgegarantie für alle Stuttgarter*innen braucht eine selbstbewusste Stadtverwaltung. Dieser „Maschinenraum“ für das Gute Leben wird als Arbeitgeber*in an Bedeutung gewinnen. Alle Aufträge sollen an soziale und ökologische Kriterien gebunden und, wenn möglich, regional vergeben werden.
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Martin Körner (50), SPD: Wirtschaftsförderung, interkommunale Gewerbegebiete, bezahlbare Räume für Start-ups und leistungsfähige digitale Infrastruktur müssen eine größere Rolle spielen als in den letzten Jahren. Da die Automobilindustrie ein Spitzenjahr nach dem anderen hatte, wurden diese Themen in der Kommunalpolitik vernachlässigt. Stuttgart sollte unbedingt weiter eine moderne Industriestadt sein, und das auch mehr sein wollen. Das bringt viel Wertschöpfung und gut bezahlte Jobs auch für Facharbeiterinnen und Facharbeiter. Mit einer „Schule für Erwachsene“ kann die Stadt einen wichtigen Beitrag zur sozialen Begleitung des Strukturwandels leisten.
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Ralph Schertlen (51), Einzelbewerber: Geht es der Wirtschaft gut, das heißt bei uns der Autoindustrie, dann geht es der Stadt gut. Um die schönen Dinge zu bezahlen, brauchen wir florierendes Gewerbe. Der Wandel im Antrieb sowie das automatisierte Fahren bieten Chancen und Risiken. Stuttgart muss die Chancen nutzen, sonst tun es andere. Weite Teile des nichtindustriellen Gewerbes leben von der Kaufkraft, die die Industrie schafft. Kunden wählen lebendige Zentren oder Online-Shops. Handwerk, Mittelstand und Gründer brauchen gute Rahmenbedingungen, wenig Bürokratie und Flächen. Industrie, Stadt und Hochschulen müssen kooperieren, um Schätze zu heben, etwa in der Robotik.
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Malte Kaufmann (43), AfD: Ich werde einen Runden Tisch mit Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretern einberufen, um Arbeitsplätze in Stuttgart zu erhalten. Als OB werde ich mich dafür einsetzen, der verheerenden Politik der „Eurorettung“, „Klimarettung“, „Energiewende“ und „Verkehrswende“ entgegenzutreten. Einschränkungen für Handel und Gastronomie müssen beendet werden. Wir sollten die unternehmerische Freiheit sicherstellen und von Ideologien absehen. In unserer freiheitlichen Marktwirtschaft sollen neue Wirtschaftszweige aufgrund ihres Erfolges am Markt heranwachsen, nicht durch planwirtschaftliche Maßnahmen.
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Sebastian Reutter (40), Einzelbewerber: Stuttgart wird sich zur Stadt der Mobilität der Zukunft entwickeln. Hierfür werden wir am Neckar ein „Neckar Valley“ errichten. Dort werden wir den besten Start-ups aus dem Bereich Mobilität und IT günstige Räume zur Verfügung stellen. Die Zusammenarbeit zwischen Start-ups und bestehenden Unternehmen wird gefördert. Neben der Hightechindustrie werden wir auf die starke Kreativwirtschaft setzen und diese fördern. Die Basis für alles stellt die Digitalisierung dar. Diese werden wir stark vorantreiben. Die gesamte Stadtverwaltung werden wir mit Spezialisten aus diesem Bereich aufstocken.
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Issam Abdul-Karim (50), Einzelbewerber: Die Wirtschaftswelt ist im Umbruch, die Corona-Krise beschleunigt diesen Prozess. Schnelles, unbürokratisches Handeln ist gefragt. Wir müssen stärker in Start-ups, Forschung, Entwicklung und gut ausgebildete Fachkräfte investieren, den Bestand an Handel und Gastronomie erhalten und fördern sowie die Infrastruktur ausbauen, um große und kleine Firmen besser zu verzahnen und um flexibel auf Herausforderungen reagieren zu können. Für Fachkräfte müssen wir bezahlbaren Wohnraum schaffen. Mit Innovation, Ethik und Wir-Gefühl werden wir die Zukunft gestalten und den Aufbruch wagen.
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Andreas Engelhard (57), Einzelbewerber: Die Haupteinnahmequellen der Stadt werden so bleiben wie bisher. Aufgrund der Corona-Krise bleibt abzuwarten wie es weitergeht, die kleineren Betriebe, Gastronomie, Künstler und Schausteller müssen gefördert werden. Ich halte ich es für sehr bedenklich, Immobilieneigentümer in die Pflicht zu nehmen. Erfolgversprechender wären Gespräche und Vorschläge für gemeinsame Lösungen. Die Stadt muss sicher neue Wege gehen und neue Ideen unbürokratisch fördern. Viele gute Ideen werden durch die Bürokratie im Keim erstickt, zudem wird so vielen die Lust auf die Entwicklung neuer Ideen genommen.
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Marco Völker (43), Einzelbewerber: Ein Investitionspaket von 25 Millionen Euro muss her, um Medien-Start-ups zu fördern und Stuttgart zur Medienhauptstadt zu machen. Es geht um digitale Transformation und Zukunftstechnologien wie Kommunikation und Design. Autonomes Fahren und Augmented Reality sollen vernetzt werden. Eine Belebung der Wirtschaft kann durch niedrigere Gewerbesteuern erfolgen. Die Belebung der Innenstadt durch Veranstaltungen und weniger Verkehr fördert Handel und Gewerbe. Eine Mischung von großen Marken und Kleinbetrieben soll sich etablieren. Ein Corona- Hilfsprogramm soll Geschäfte erhalten.
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Dirk Wolfgang Jordan (48), Einzelbewerber: Meine Alma Mater Dresden ist exzellent, weil eine Einheit von Forschung, Wirtschaft, Stadt und Kultur besteht. Diese Strategie will ich für das wirtschaftlich wesentlich kräftigere Stuttgart. So entsteht ein „Silicon Stuttgart“ mit hoher Lebensqualität und der Innovationsmotor weltweit in Sachen Zukunftstechnologie wie Mobilität, Klimaschutztechnik und Bionik. Alles andere, wie Leistungsträger erhalten und Stadtzentrum beleben, folgt von alleine. Niemals wie bisher „parteienpopulistisch“ fördern, sonst richten sich Unternehmen danach und verpassen dadurch weiter den Innovationsanschluss.
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Friedhild Miller (51), Einzelbewerberin: Es gibt keine finanziellen Sorgen mehr, denn: 1. Wird Stuttgart zur berühmtesten Tourismusmetropole der Welt und friedlichen „FRiDi“-Stadt, wo jeder Mensch in Frieden und Freiheit leben kann und Gleichheit und Gerechtigkeit herrscht. 2. Werde ich als OBin Aufdeckungspolitik betreiben und Feststellungsklagen bei „Misswirtschaft“ von Amtsträgern einreichen und infolge Amtshaftungsklagen gegen das Land sowie Privathaftungsklagen in Milliardenhöhe erwirken. Diese Gelder fließen in den Bürgerhaushalt, es gibt keine kostspieligen Gutachten mehr. Wir wissen selbst, was für unser Leben am besten ist!
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Werner Ressdorf (66), Einzelbewerber: Ich werden die Einkommen aller Behördenmitarbeiter maßvoll erhöhen. Die Wirtschaft soll so wenig wie möglich mit Bürokratie behelligt werden, um dadurch neue Ansiedlungen von Unternehmen zu ermöglichen.