Olympia 1972 Fünf Ringe für München
Es sollten heitere, friedliche Spiele werden – ein Gegensatz zur Monumentalveranstaltung der Nazis 1936. Doch dann töten Attentäter zwölf Menschen. Diesen Sommer gedenkt München Freud und Leid von Olympia 1972.
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Bei der Eröffnungsfeier marschieren fesche Hostessen in bayrischer Landestracht ins Münchner Olympiastadion.
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Die Spiele von 1972 sollten heiter und friedlich werden. Ein kompletter Kontrast zu der monumentalen Veranstaltung, die die Nazis 1936 in Berlin abgehalten hatten. Die gewagte Zeltdachkonstruktion aus Plexiglas wurde in Stuttgart vom Architekturbüro Behnisch & Partner entworfen.
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In der ebenfalls von geschwungenen Plexiglasscheiben überdachten Schwimmhalle kann man einen Blick auf die Bahn werfen, auf der US-Schwimmer Mark Spitz 1972 seine Erfolge feierte. Er gewann siebenmal Gold.
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Bei der Eröffnungsveranstaltung der Olympischen Sommerspiele 1972 in München ziehen fesche Hostessen in bayrischer Landestracht ins Olympiastadion ein.
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„In den ersten acht Tagen herrschte eine unbeschreibliche, einmalige Fröhlichkeit und Unbekümmertheit“, sagt Gudrun Mountain, die damals eine der Chefhostessen war.
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Die Auswahl der jungen Frauen erfolgte nach strengen Kriterien: Sie sollten zwischen 19 und 30 Jahren alt sein, mindestens zwei Fremdsprachen beherrschen sowie sich durch ein freundliches Wesen auszeichnen. Als Uniform trugen sie ein Art Dirndl.
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Bei der Farbe Himmelblau soll sich der Olympia-Chefgestalter Otl Aicher am Maibaum des Viktualienmarktes orientiert haben. Von Aicher stammen auch die zeitlosen Piktogramme.
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„Ich hab‘ das Dirndl noch im Schrank, aber es passt nicht mehr“, sagt Gudrun Mountain. Die mit einem Briten verheiratete Münchnerin ist heute 84 Jahre alt – und erinnert sich noch gut an die Spiele 1972.
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Das Olympiagelände wird auf dem Oberwiesenfeld gebaut. Das circa 280 Hektar Gelände im Münchner Norden war ab 1830 ein Exerzierplatz. Im 20. Jahrhundert wurde es als Flugplatz genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden dort 2,2 Millionen Kubikmeter Kriegsschutt und Trümmer abgeladen.
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Die Architektur des Olympischen Dorfes ist ihrer Zeit weit voraus: das Gelände ist autofrei, Straßenverkehr und Parkplätze sind unter die Erde verlegt. Eine Oase der Stille, mitten in der Stadt. Die Wohnungen der Männer befanden sich in den Hochhäusern und sind heute Miet- und Eigentumswohnungen.
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Die kleinen Häuschen, in denen 1972 die Sportlerinnen in einem Bungalowdorf wohnen, werden an Studierende vermietet.
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Die Spiele prägen München und tragen einiges zur Infrastruktur bei. Zum Olympischen Erbe gehören die Fußgängerzone, S- und U-Bahn-Linien, Sportstätten, Wohnraum, der Altstadtring-Tunnel, der Mittlere Ring, die Donnersbergerbrücke und das renovierte Siegestor. Insgesamt werden 1,972 Milliarden Mark (985 Millionen Euro) investiert.
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Am sechsten Tag der Spiele – Donnerstag, der 31. August – gewinnt Weitspringerin Heide Rosendahl die ersehnte erste Goldmedaille für die Gastgeber. Ganz Westdeutschland jubelt.
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Einen Tag später wird die ausgelassene Stimmung jäh beendet: acht palästinensische Attentäter überfallen im Olympischen Dorf das Quartier der Israelischen Mannschaft. Sie erschießen den Trainer der Ringer Moshe Weinberg und verletzten den Gewichtheber Josef Romano schwer.
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Der nächtliche Befreiungsversuch der deutschen Polizei auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck scheitert. Alle neun israelischen Geiseln werden von den Attentätern ermordet. Fünf Terroristen und ein Polizist sterben im Kugelhagel.
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An den Mordanschlag erinnert eine Gedenkstätte im Olympiapark.
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Dabei stehen die zwölf Opfer im Mittelpunkt. Eine Videoinstallation vermittelt den zeitlichen Abläufe am 5. September 1972.
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Weithin sichtbar: der Olympiaturm. Streng genommen heißt er eigentlich schlicht Fernsehturm. Denn das mit einer Höhe von 291,28 Metern Höhe markanteste Wahrzeichen von München (dreimal höher als die Türme der Frauenkirche) wird schon 1964 geplant, um die Sendeleistung der Radio- und Fernsehprogramme zu verbessern. Später wird er in die Planung des Olympiaparks integriert.
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Vom Olympiaturm hat man einen großartigen Rundumblick auf die Stadt bis hin zu den Alpen.
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Kuratorin Pia Singer und das Team des Münchner Stadtmuseums sucht derzeit Zeitzeugen, die ihre persönliche Geschichte von den Spielen von 1972 erzählen und private Andenken zur Verfügung stellen.
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Vom Programmheft über die Olympia-Fahnen über die Kleidung der Mitarbeiter bis hin zu Dackel Waldi, dem niedlichen gestreiften Maskottchen, ist alles fröhlich-frisch durchdesignt.