Pippi Langstrumpf wird 75 Wie das stärkste Mädchen der Welt nach Deutschland kam
In ihrer Heimat Schweden ist Pippi Langstrumpf eine Nationalheldin. Auch in Deutschland hat Astrid Lindgrens starke Figur, die vor genau 75 Jahren die Kinderbuchbühne betrat, Kultstatus.
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Eierkuchenbacken ohne Rücksicht auf Verluste: Pippi Langstrumpf darf das, nicht nur in der Villa Kunterbunt gibt sie den Ton an.
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Happy Birthday, Pippi: Astrid Lindgrens berühmteste Heldin wird am 21. Mai 75 Jahre alt.
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Als Astrid Lindgrens Tochter Karin mit einer Lungenentzündung krank im Bett lag, erzählte ihr die Mutter zum ersten Mal von Pippi Langstrumpf. Das war im dritten Kriegswinter, den Namen der starken Heldin hatte sich Karin selbst ausgedacht. So kam Geschichte zu Geschichte.
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1945 schenkte Astrid Lindgren das Pippi-Manuskript ihrer Tochter zum Geburtstag, suchte zeitgleich auch nach einem Verlag. Erst ein gewonnener Schreibwettbewerb aber sorgte dafür, dass Pippi Langstrumpf in Buchform erscheinen konnte.
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Der Verleger Friedrich Oetinger (Mitte, mit seiner Frau Heidi) holte Astrid Lindgrens Buch „Pippi Langstrumpf“ 1949 nach Deutschland. Von fünf deutschen Verlagen hatte die Autorin da bereits Absagen kassiert.
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So warb Astrid Lindgren bei Verlagen für ihr Buch: „Pippi Langstrumpf ist, wie Sie merken werden, wenn Sie sich die Mühe machen, das Manuskript zu lesen, ein kleiner Übermensch in Gestalt eines Kindes, in ein ganz normales Milieu gestellt. Dank ihrer übernatürlichen Körperkräfte und einiger anderer Umstände ist sie ganz unabhängig von allen Erwachsenen und lebt ihr Leben wie es ihr gefällt. Bei Zusammenstößen mit großen Leuten behält sie immer das letzte Wort.“ Die schwedische Ur-Pippi gestaltete die Illustratorin Ingrid Vang Nyman.
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Die ersten Pippi-Bücher des Oetinger-Verlags wurden von Walter Scharnweber gestaltet. Durch die neueren Ausgaben springt die sehr fröhliche, farbenfrohe Heldin aus der Feder von Katrin Engelking.
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Finanziell unabhängig und auch sonst eine ungewöhnliche Heldin: Bei den Freunden ihrer eigenen Kinder sei Pippi „krankhaft beliebt“, notierte Astrid Lindgren und vermutete, woran das liegt: „Bei Bertrand Russell lese ich, dass der vornehmliche und instinktive Drang in der Kindheit das Verlangen ist, erwachsen zu werden oder, besser gesagt, der Wille zur Macht und dass sich das normale Kind in seiner Phantasie Vorstellungen hingibt, die den Willen zur Macht bedeuten“, schreibt die Autorin. „Ich weiß nicht, ob Bertrand Russell recht hat, aber ich bin geneigt, das zu glauben.“
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Ein blaues Kleid, das sie mit roten Flicken ausgebessert und verlängert hat: Die Farben von Pippi Langstrumpfs Kleid spielen auf das Outfit von Superman an. Beide eint, dass sie ziemlich stark sind.
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Willkommen in der Villa Kunterbunt sind die Freunde Tommy und Annika, das Pferd und der Affe Herr Nilson. Erwachsene wie Schutzmänner, die Pippi ins Kinderheim bringen sollen, dagegen nicht so sehr.
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Eine lebenslange Freundschaft verband Astrid Lindgren und die Frau ihres deutschen Verlegers, Heidi Oetinger.
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Bis zum Tod Astrid Lindgrens war die Familie Oetinger freundschaftlich mit der Autorin verbunden, wie sich die Tochter des Verlegers, Silke Weitendorf, erinnert: „Meine Mutter telefonierte jede Woche mindestens einmal mit ihr. Mitunter sangen sich die beiden am Telefon auch Lieder vor. Und ich weiß noch, wie sie mich, als ich sie mit elf persönlich kennenlernte, fragte, ob ich denn glücklich sei, und sie wollte wissen, was ich so denke. Das erinnerte mich sehr an Pippi – die stellte ja auch dauernd Fragen, mit denen keiner rechnete.“
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Ein Mädchen, das Autoritäten aushebelt? Pippi Langstrumpf musste bei ihrem ersten Erscheinen der Elterngeneration verdächtig sein. Mund-zu-Mund-Propaganda unter Kindern machte die Bücher bekannt. Viele Verfilmungen (wie die wohl erfolgreichste mit Inger Nilsson) und Hörspiele sorgen bis heute für einen hohen Bekanntheitsgrad von Pippi Langstrumpf.
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Freuen sich, über das neue Mädchen im Nachbarhaus: Der Tag heute und alle die kommen werden, ahnen Annika und Tommy, werden keine langweiligen werden – dank Pippi Langstrumpf!
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Die erste Super-Woman: Pippi Langstrumpf ist als stärkstes Mädchen der Welt Vorbild für viele Frauen. „Sei Pippi, nicht Annika!“ Mit diesem Slogan wirbt die Frauenbewegung dafür, tradierte Rollenbilder zu überdenken.
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Unter dem Motto „Pippi of today“ sollen Mut und Menschlichkeit von Astrid Lindgrens Heldin heute zum Vorbild werden für Mädchen auf der Flucht. Zum Jubiläum haben die Astrid Lindgren Company und Save the Children eine Kampagne gestartete, um die Aufmerksamkeit für geflüchtete Mädchen zu steigern.
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Ob antiautoritäre Erziehung, Nachhaltigkeit, Schulstreik, Frauenrechte: In Pippi Langstrumpf, dem ersten Mädchen, das in einem Kinderbuch Abenteuer erleben durfte, steckt viel Potenzial.
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Niemals erwachsen werden: Dank der Krummelus-Pille und der zeitlosen, solidarischen Erzählhaltung Astrid Lindgrens bleiben Pippi, Annika und Tommy für immer jung.