Plastik und andere Verpackungen So vermeiden Sie Müll beim Einkauf
Supermärkte werben damit, dass sie auf Plastik verzichten. Doch was bringen alternative Verpackungen? Fragen und Antworten zur Müllvermeidung beim Einkauf.
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Wer plastikfrei einkaufen möchte, hat es in Supermärkten oft beim Obst und Gemüse schwer. Vieles ist eingeschweißt und extra verpackt.
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Wurst und Käse: „Die Portionierung von Lebensmitteln in immer kleinere Mengen hat in den letzten Jahren stark zugenommen“, sagt Thomas Fischer. So werden bei Wurst beispielsweise manchmal nur noch drei, vier Scheiben in einer aufwendigen Plastikverpackung angeboten. Denn in Deutschland leben immer mehr Menschen allein in ihrem Haushalt und brauchen deshalb von allem oft nur kleine Mengen. Hinzu kommt: „Über die Reduzierung von Inhalten führen die Firmen oft versteckte Preiserhöhungen durch“, sagt Fischer. Doch auch gegen diese Tricks gibt es Alternativen: Beim Metzger oder an der Käsetheke einfach die Menge Wurst oder Käse bestellen, die man braucht, und in den eigenen Behälter packen lassen. Viele Geschäfte bieten diese Möglichkeit inzwischen an – allerdings gibt es dafür strenge Hygienevorschriften.
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Milch: Milch aus einer Molkerei irgendwo in Deutschland, abgepackt im Tetrapak oder neuerdings vermehrt in Einwegflaschen aus Plastik: Das ist nicht umweltfreundlich. Insbesondere im Biobereich und von regionalen Molkereien gibt es die Milch inzwischen wieder häufiger in Mehrwegflaschen aus Glas. Sind die Transportwege dabei noch kurz, fällt auch das höhere Gewicht der Verpackung sowie der Rücktransport der Pfandflaschen nicht negativ ins Gewicht.
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Tomaten: Fertig abgepackte Mengen in Plastikschälchen mit noch einer zusätzlichen Schutzhülle drum herum: Mehr Verpackung für einen einmaligen Gebrauch geht eigentlich gar nicht. Das ist völlig unnötig. Einmalkörbchen aus Pappe oder Holz sehen zwar umweltfreundlicher aus, sind es aber nicht. Die bessere Alternative: einen Mehrwegbeutel zum Einkaufen mitnehmen. In vielen Geschäften oder auf Märkten gibt es Tomaten und anderes Gemüse nämlich lose zu kaufen. Das ist umweltfreundlicher. Ein weiterer Vorteil: Man kann exakt die benötigte Menge kaufen – und vermeidet Lebensmittelabfälle.
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Sekt und Prosecco: Bei vielen Sekt- oder Champagnerflaschen wird der Irrsinn besonders deutlich: Die Einweg-Glasflaschen haben mit die schlechteste Umweltbilanz, die es bei Verpackungen gibt. Hinzu kommt ein Verschluss aus Kork oder Plastik, befestigt mit einer Schutzmanschette aus Draht, die noch von Aluminium umhüllt ist, das teils die ganze Flasche ummantelt. „Das wird allein deshalb gemacht, damit das Produkt besonders hochwertig aussieht und entsprechend teuer verkauft werden kann“, sagt Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe. Bei vielen Prosecco-Flaschen dagegen sieht man: Es reicht auch ein einfacher Drehverschluss. „Ich denke, durch eine andere Flaschenform könnte man auch den höheren Druck bei Sekt oder Champagnerflaschen so in den Griff bekommen, dass ein solcher einfacher Verschluss reicht“, sagt Tristan Jorde von der Verbraucherzentrale Hamburg.
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Bier und Co.: Abgefüllt in Glasflaschen, die zu einem Pool-Mehrwegsystem gehören, sind Bier oder auch Mineralwasser umweltfreundlicher verpackt als andere Getränke. Denn Pool-Flaschen können viele verschiedene Abfüller wieder einsetzen, und dadurch sind die Transportwege kurz. Bier in Einwegdosen zu kaufen ist dagegen von der Energiebilanz her kaum zu verantworten. „Hinzu kommt, dass sich Aluminium kaum recyceln lässt“, sagt Tristan Jorde. Trotzdem sei der Einsatz von Aluminium in der Lebensmittelindustrie von Getränken über Kaffeekapseln bis hin zu Süßigkeiten in den letzten Jahren noch einmal explodiert. Der Grund: „Es glänzt eben so schön hochwertig“, sagt Jorde.