Präzisionsvermessung In den Tiefen des Bodensees
Mit modernsten Methoden haben Forscher den Bodensee neu kartiert. Sie haben nicht nur gesunkene Raddampfer entdeckt, sondern auch tiefe Canyons im Seeboden. In einer Bildergalerie zeigen wir beeindruckende Aufnahmen.
11 Bilder
Foto ISF/Tiefenschärfe
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Aus den vorläufigen Daten der Echolotmessungen haben die Forscher dieses Bild vom Bodensee zusammengesetzt. Die verschiedenen Tiefen sind farblich abgestuft dargestellt: Flache Gebiete sind hellbraun, die tiefsten Regionen marinblau. Der schwarze Rand zeigt diejenige Zone an, die flacher als etwa fünf Meter ist. In manchen der folgenden zehn Bilder sind die flachen Bereich nicht bräunlich, sondern rot dargestellt.
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Auf diesem Bild blickt man von der Seemitte etwa auf Höhe des Ortes Hagnau in Richtung Bregenz. Auf der deutschen Seite schiebt sich etwa bei Immenstaad ein nasenförmiger Vorsprung in den See hinein. Ganz hinten liegt die flache Bregenzer Bucht, rechts hinten fließt der Rhein in den Bodensee.
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Dieses Bild zeigt den See vor der Mündung des Alten Rheins. Man erkennt, wie sich vom Ufer aus (am oberen Bildrand sichtbar) eine Art Flussbett in den Seeboden eingegraben hat. Deutlich zu sehen ist eine Flussschlinge, ein Mäander. Auch andere Rinnen sind zu sehen, die auf sogenannte Trübeströme zurückgehen. Sie entstehen, wenn vor allem bei Hochwasser Teile des schlammigen Flussdeltas in tiefere Seeregionen abrutschen. Die Schlammlawinen hobeln dann zusammen mit dem sedimentreichen Wasser canyonartige Rinnen in den Untergrund und werfen an den Seiten Wälle auf.
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In hoher Auflösung wird der flussbettartige Charakter des Mäanders deutlich, der zwischen der Mündung des Alten Rheins und Langenargen liegt.
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Im Seeboden gibt es beeindruckend steile und tiefe Canyons.
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Gegenüber von Überlingen ist das Ufer sehr steil.
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Etwa auf Höhe der Insel Mainau liegt die sogenannte Mainauschwelle. Hier ist der See nur etwa 80 Meter tief. Der Überlinger See (im Bild dahinter) ist dagegen rund 140 Meter tief, der im Bild davor gelegene Obersee sogar 254 Meter. Interessant sind in diesem Bild die rinnenförmigen Strukturen am rechten Bildrand, also dem nördlichen Ufer. Sie könnten von einem eiszeitlichen Fluss stammen.
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Dieses Bild aus dem Untersee zeigt merkwürdige kreisrunde Gebilde. Die Herkunft ist noch ungeklärt. Sie könnten ein Überbleibsel aus der letzten Eiszeit sein, sogenannte Toteislöcher.
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Hier ist die Mainauseite, also die südliche Seite des Überlinger Sees zu sehen. Der schwarze Fleck zeigt die Insel Mainau mit der umgebenden Flachwasserzone. Sie ist schwarz, weil bei dieser visuellen Aufbereitung der Daten Tiefen oberhalb von etwa fünf Metern nicht dargestellt werden.
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Das Wrack des Raddampfers „Jura“: deutlich sind die beiden Kästen links und rechts des Rumpfes zu erkennen, in den die Schaufelräder untergebracht waren. Die „Jura“ stieß am 12. Januar 1864 mit dem Dampfer „Zürich“ zusammen. Ein Matrose kam uns Leben, die übrigen Passagiere konnten sich auf die „Zürich“ retten.
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Während die Daten der vorhergehenden Bilder alle vom Schiff aus mit einem Fächerecholot erhoben wurden, liegen diesem Bild Daten zu Grunde, die vom Flugzeug mit einem Laser-Messverfahren (Lidar) gewonnen wurden. Das reflektierte Licht liefert sehr genaue Informationen – bis hin zu Stegen und Pfählen. Dabei lassen sich auch Strukturen im Flachwasser bis zu einer Tiefe von sechs bis acht Meter sichtbar machen: Im Hintergrund sind beispielsweise rippelförmige Strukturen im flachen Seeboden zu erkennen.