Presseschau Das sagen die Anderen zur Wahl im Südwesten
"Zeitenwende", "grüne Revolution": Presse spart nach Landtagswahl nicht mit Superlativen.
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An den Grenzen des guten Geschmacks schrammt einmal mehr Bild.de entlang: "Die Atom-Wahlen: Grüne strahlen!" titelt die Online-Ausgabe. Während der erste grüne Ministerpräsident vor Glück glühe, sei "CDU-Mappus abgeschaltet".
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Spiegel online spricht von einer "Zeitenwende für Baden-Württemberg: Ausgerechnet das konservative Stammland wird jetzt von einem Grünen regiert." Das Nachrichtenmagazin sieht in Winfried Kretschmann das "Gegenmodell" zum bisherigen CDU-Ministerpräsidenten Stefan Mappus, "der das Land mit überbordendem politischen Temperament regierte. Die Menschen im Südwesten, das zeigt der Wahlabend, hatten davon offensichtlich genug."
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Die Frankfurter Rundschau online kommentiert die schwere Stunde der schwarz-gelben Regierung so: "Die Anti-Atom-Bewegung erlebt einen grandiosen Wahlsieg. Merkels Union erfährt das Grauen. Zu lange hat sie sich in antilinker Dagegen-Pose gefallen und den Wertkonservatismus verachtet."
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taz.de ist überzeugt: "Das ist eine Revolution, die im ganzen Land ihren Widerhall finden wird." Vor allem die Bundesregierung sieht die Kommentatorin in Bedrängnis: Zwar werde Bundeskanzlerin Angela Merkel "allein aus Mangel an Alternativen im Amt bleiben. Aber der Richtungsstreit ist programmiert. Der konservative Flügel bangt ums Überleben. Das wird die Modernisiererin deutlich zu spüren bekommen. Auch die FDP wird so nicht weiter machen. Entsprechend droht dem gesamten Schwarz-Gelben Regierungsprojekt ein vorzeitiges Ende."
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"Dieser Mann hat Geschichte geschrieben", jubelt die Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. Sie hält Winfried Kretschmann für den Gegenentwurf zum "klassischen Machtmenschen" und vor allem zum bisherigen Ministerpräsidenten Stefan Mappus: "Kretschmann und Schmid sind beide stille, nüchterne Vertreter ihres Fachs, Kopfmenschen. Der Kontrast zum Bauchmenschen Mappus hat gewiss beigetragen zu diesem Erfolg."
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Einen "bedächtigen Oberrealo" nennt die Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Winfried Kretschmann. Der zukünftige grüne Ministerpräsident sei ein "katholischer Wertkonservativer, dem die Liebe zur Natur wichtiger ist als gesellschaftspolitische Experimente". Und die FAZ meint genau wie die Süddeutsche: "Winfried Kretschmann ist kein Machtmensch."
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Die Online-Ausgabe der Zeit sieht die Götterdämmerung gekommen: "Von Stefan Mappus als konservativer Hoffnung der CDU bleibt nur noch ein Schatten. Die FDP: zerstoben." Den Grünen bescheinigt die Zeit, nah am Wähler zu sein: "Die Grünen haben die Bürger zweimal ernst genommen: In ihrem Wunsch nach Beteiligung am Projekt Stuttgart 21 und in ihrer Warnung vor dem nuklearen Risiko."
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Die Online-Ausgabe der französischen Tageszeitung Le Monde sieht genau hin, was jenseits des Rheins in diesen Tagen geschieht. Die Baden-Württemberger hätten sich "gegen die Atomkraft und gegen ihre eigene Kanzlerin" entschieden.
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"Es ist ein Erdbeben, und seine Wellen sind bis nach Berlin zu spüren", schreibt die italienische Tageszeitung La Repubblica über die Wahl in Baden-Württemberg. "Ausgerechnet in dem Bundesland, das seit jeher Sinnbild von Mitte-Rechts und dem blühenden deutschen Modell war, wird künftig voraussichtlich Winfried Kretschmann regieren, der lokale Vorsitzende der Grünen."
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Die Internationale Herald Tribune sieht die "tiefverwurzelte Abneigung" der Deutschen gegen die Atomkraft als wahlentscheidend an und weist ihre Leser auf das Kuriosum hin, dass die Christdemokraten in Baden-Württemberg länger an der Macht waren als Bundeskanzlerin Angela Merkel überhaupt auf der Welt ist.
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Die Online-Ausgabe der Neuen Züricher Zeitung sieht "Deutschlands Grüne auf dem Vormarsch". "Im Ländle" gehe die "seit Kriegsende andauernde Ära christlichdemokratischer Dominanz zu Ende".