Relegation gegen den 1. FC Union Berlin Warum der VfB Stuttgart in der Bundesliga bleibt – oder auch nicht
Ein schmutziges 1:0 beim 1. FC Union Berlin reicht dem VfB Stuttgart, um in der Bundesliga zu bleiben. Ist das gegen den Tabellendritten der zweiten Liga etwa zu viel verlangt? Nein, sagen die einen. Ja, fürchten die anderen. Sechs Gründe, die für und gegen den VfB sprechen.
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Ein verschworener Haufen war der VfB im Hinspiel nur vor dem Anpfiff. Im Rückspiel in Berlin muss nicht nur das anders werden. Klicken Sie sich durch unserer Bildergalerie.
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Pro VfB (I): Mario Gomez (links) und Christian Gentner sind Stuttgarter Jungs und haben zusammen 705 Bundesligaspiele auf dem Buckel. Das ist ein Vielfaches dessen, was die gesamte Mannschaft von Union Berlin auf die Beine bringt. Und da sind Gonzalo Castro (377), Dennis Aogo (257) und Ron-Robert Zieler (253) noch nicht einmal mit eingerechnet. Wäre doch gelacht, wenn es einem Team mit so viel Erfahrung nicht gelingen würde, beim Tabellendritten der zweiten Liga mit 1:0 zu gewinnen.
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Pro VfB (II): Wäre die VfB-Elf so engagiert wie ihre Fans – die Stuttgarter würden nicht gegen den Abstieg kämpfen, sondern um die Meisterschaft. Seit Jahren bewundernswert, mit welcher Leidensfähigkeit der Anhang dieser Truppe auch in den dunkelsten Stunden zu Seite steht. Okay, nach dem Hinspiel mussten ein paar Anhänger ihrem Unmut Luft verschaffen (was ihnen nach diesem Auftritt niemand verdenken kann). Im Rückspiel aber, davon darf man getrost ausgehen, werden sie den VfB zum Sieg brüllen, so wie der Herr hier links im Bild.
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Pro VfB (III): Wenn einem nichts mehr einfällt, was noch für den VfB spricht, dann muss man eben einmal die Statistik bemühen. Und siehe da: In den vergangenen zehn Jahren hat sich in den Relegationsspielen achtmal der Bundesligist durchgesetzt. Im Vorjahr rang der VfL Wolfsburg (im Foto) Holstein Kiel nieder (3:1/1:0). 2016 spielte Eintracht Frankfurt (jener Verein, der in dieser Saison halb Europa auseinander genommen hat) gegen den 1. FC Nürnberg im eigenen Stadion nur 1:1 – und gewann das Rückspiel in Franken 1:0. Na also!
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Contra VfB (I): Dummerweise steht der erste Grund, der gegen den VfB spricht, in der eigenen Mannschaft: Anastasios Donis. Keine Frage: Sein unwiderstehlicher Flügellauf, mit dem der Grieche am Donnerstagabend den 1:0-Führungstreffer einleitete, war erstklassig. Eine absolute Frechheit dagegen seine (verunglückten) Showeinlagen im Ronaldinho- und Zidane-Stil. Irgendeiner beim VfB, der des Griechischen mächtig ist, sollte Donis dringend mitteilen: Das ist hier kein Zirkuskick der Weltauswahl, sondern der Kampf gegen den Abstieg.
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Contra VfB (II): Warum, zum Teufel, spielt Sebastian Andersson (rechts neben Union-Trainer Urs Fischer) eigentlich bei Union Berlin und nicht bei Real Madrid oder Paris St-Germain? Oder wenigstens beim VfB? Ablösefrei ist der 27 Jahre alte Schwede mit der Statur der Ikea-Schrankwand Besta im vergangenen Sommer vom 1. FC Kaiserslautern (!) in die Hauptstadt gekommen – für Leute wie ihn wurden die Begriffe „Sturmtank“, „Target Player“ oder „Kopfballmonster“ erfunden. Und: Andersson kann auch noch kicken.
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Contra VfB (III). Noch größer und noch stärker als Sebastian Andersson (1,90 Meter/86 Kilo) ist nur Ritter Keule, das Maskottchen von Union (2,35 Meter/115 Kilo). Neben den imposanten Körperdaten wird auf der Union-Homepage auch sein Einsatzbereich genannt: die Seiten- und Torauslinien. Ein Riesenritter, der am Spielfeldrand seinen Morgenstern schwingt – wer könnte es den VfB-Spielern verdenken, wenn sie in der Alten Försterei weiche Knie bekämen und sich ihrem Schicksal fügen. Gegen Ritter Keule hat nicht einmal VfB-Maskottchen Fritzle eine Chance, auch wenn dem Krokodil ein Abstieg in die zweite Liga am allerwenigsten anzulasten wäre.