Rocker im Rentenalter Udo Lindenberg - keine Panik vor der 65
Hut, Sonnenbrille, Nuschelsprech - Udo Lindenberg ist Deutschlands letzter Rock'n'Roller.
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Dass er einmal Deutschlands einziger Panikrocker werden würde, kann keiner ahnen, als Udo Lindenberg 1946 in der westfälischen Provinz geboren wird. Seine Eltern Gustav und Hermine führen ein ganz bürgerliches Leben - er als Installateur, sie als Hausfrau.
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Udo will der kleinbürgerlichen Idylle entkommen und wählt den Weg über die Musik. Schon mit zehn Jahren trommelt er auf Benzinfässern und überredet seine Eltern, ihm ein richtiges Schlagzeug zu kaufen. Seine Strategie "für den Weg vom Gully zum Gipfel", wie er es später mit eigenen Worten beschreibt.
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Mit 22 Jahren strandet Lindenberg in Hamburg, zieht mit seinen Freunden Otto Waalkes und Marius Müller-Westernhagen in eine WG. Er lässt sich als Schlagzeuger von der Jazz-Legende Klaus Doldinger engagieren, doch bald reicht ihm der Platz an den Drums nicht mehr - Udo will ganz nach vorn, ins Rampenlicht.
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Udo Lindenberg gründet sein Panikorchester, mit "Andrea Doria" gelingt ihm 1972 der Durchbruch. Schnell ist Udo Kult - seine Art zu nuscheln, zu schlurfen, ...
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.. sich einzumischen - auch über die Kunst hinaus. Seine "Udosophien", schnoddrig unter dem Hut hervorgebracht, sind legendär.
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In den 80er Jahren schnuppert Lindenberg auch bei den jungen Grünen rein (hier mit dem Maler Joseph Beuys auf einer Parteiveranstaltung in Stuttgart), doch sein Herz schlägt links: Udo bekennt sich zur Sozialdemokratie, er spielte schon bei der Geburtstagsfeier von Altbundeskanzler Gerhard Schröder.
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Sein Lebensthema ist die deutsche Teilung: Mit "Mädchen aus Ostberlin" und "Sonderzug nach Pankow" rennt er symbolisch gegen die Mauer an. 1983 wird ihm sein Herzenswunsch nach acht Jahren des Wartens und Kämpfens erfüllt: Er darf im Ost-Berliner Palast der Republik auf der Bühne stehen. 1987 trifft der Panikrocker in Wuppertal den SED-Generalsekretär Erich Honecker, über Monate führen die beiden einen politischen Briefwechsel.
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Mitte der 1990er Jahre wird es stiller um den "Alterspräsident aller ewig Jugendlichen, den Freakvater, den Gute-Laune-Onkel unserer deutschen Republik" (so schreiben Stuckrad-Barre und von Uslar über Lindenberg). Viele glauben, dass von Udo musikalisch nichts mehr zu erwarten ist - doch der Panikrocker meldet sich 2008 mit "Zwei wie wir" fulminant zurück.
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Privat ist Udo Lindenberg, der seit Jahrzehnten in einer Suite im Hamburger Hotel "Atlantic" wohnt, mit der Fotografin Tine Acke liiert. 2003 sorgt der Panikrocker mit dem Geständnis für Furore, dass er und die Grande Dame der Neuen Deutschen Welle, Nena (Foto), in den 1980er Jahren ein Paar waren.
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Malerei ist mit den Jahren zu Lindenbergs zweiter Leidenschaft geworden. Doch Udo wäre nicht Udo, wenn er nicht auch hier Anarchie betreiben würde: Seine "Likörelle" sind mit Alkoholika gemalt - das leuchtende Gelb stammt vom Eierlikör.
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Vom anarchistischen Bürgerschreck ist Lindenberg zu Deutschlands liebstem RocknRoller mutiert. 2010 bekommt der Panikrocker den Bambi für sein Lebenswerk - ist es die endgültige Ankunft im Establishment?
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Es scheint ganz so, als bastele der RocknRoller bereits an seinem Nachruhm: Seit Anfang 2011 läuft in Berlin sein Musical "Hinterm Horizont", in dem er die Liebesgeschichte mit seinem "Mädchen aus Ostberlin" erzählt.
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Zum 65. hat Udo Lindenberg sich Ruhe ausgebeten: Er mache "dieses Jahr zum Geburtstag nix", ließ er verlauten. "Too much Medien, Overkill." Nichtsdestotrotz, Udo - Stößchen und Alles Gute!