Saisonstart in der Handball-Bundesliga Silvio Heinevetter, ein schwedischer Europameister und ein Heimkehrer
Frisch Auf Göppingen und der TVB Stuttgart haben personell nachgelegt. Wir präsentieren vor dem Saisonauftakt der württembergischen Handball-Bundesligisten an diesem Sonntag die Neuzugänge.
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Neuer Rückhalt für den TVB Stuttgart: Ex-Nationalkeeper Silvio Heinevetter kam aus Melsungen.
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Die Neuzugänge des TVB 1898 Stuttgart auf einen Blick. Vorne von links: Luca Mauch, Oscar Bergendahl, Silvio Heinevetter, Daniel Fernandez und Jorge Serrano Villalobos. Hinten von links: Jan Forstbauer, Nico Schöttle, Ivan Sliskovic. Junioren-Nationalspieler Schöttle spielte bereits in der vergangenen Saison für den TVB und läuft mit einem Zweitspielrecht auch künftig für seinen Heimatverein SG Pforzheim/Eutingen in der dritten Liga auf.
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Silvio Heinevetter, TVB 1898 Stuttgart: Der 204-fache Nationalspieler kommt von der MT Melsungen bringt die Erfahrung aus 548 Bundesligapartien mit. Gemeinsam mit dem Slowenen Miljan Vujovic bildet der bald 38-Jährige das neue Torwartduo. Mit seiner extrovertierten Art soll „Heine“ der in der vergangenen Saison anfälligen Stuttgarter Defensive einen starken Rückhalt bieten.
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Oscar Bergendahl, TVB 1898 Stuttgart: Der Kreisläufer vom dänischen Verein GOG Håndbold ist der Königstransfer. Er hatte schon vor dem Gewinn der Europameisterschaft mit der schwedischen Nationalmannschaft beim TVB unterschrieben. Dass er bei der EM sogar zum besten Abwehrspieler gekürt wurde, machte den Kreisläufer natürlich noch begehrter. Bereits in den Testspielen deutete er an, die bislang löchrige Hintermannschaft stärken zu können.
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Jan Forstbauer, TVB 1898 Stuttgart: Alte Liebe rostet nicht. Nach einem Jahrzehnt kehrt der rechte Rückraumspieler zu dem Verein zurück, beidem seine Profikarriere begann. „Jan hat sich insbesondere in Hamburg super weiterentwickelt. Er wird uns mit seiner Durchschlagskraft im Rückraum verstärken, aber auch in der Abwehr weiterhelfen“, sagte TVB-Geschäftsführer Jürgen Schweikardt zur Verpflichtung. Der Linkshänder soll den nach Leipzig abgewanderten Torjäger Viggo Kristjansson ersetzen.
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Daniel Fernandez, TVB 1898 Stuttgart: Selbst beim Athletiktraining im Trainingslager versprühte der erst 21 Jahre junge Spanier gute Laune. In der vergangenen Saison spielte er für den spanischen Erstligisten FDM Cangas und wurde ins All-Star-Team der Liga gewählt. Fernandez spielte auch schon in der zweiten Mannschaft des FC Barcelona. Aus dieser Zeit kennt ihn auch TVB-Trainer Roi Sanchez, in dessen System der flinke Linksaußen perfekt passt und ein spannendes Duo mit TVB-Kapitän Patrick Zieker bilden wird.
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Jorge Serrano Villalobos, TVB 1898 Stuttgart : Für den rechten Flügel verpflichtete der TVB ebenfalls einen talentierten Spanier. Der 25-Jährige aus Valladolid avancierte in der vergangenen Saison mit 217 Treffern zum Torschützenkönig der spanischen Liga. Vor kurzem wurde der Linkshänder, der in Stuttgart den Dänen Sebastian Augustinussen ersetzen soll, erstmals in die spanische A-Nationalmannschaft berufen.
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Luca Mauch, TVB 1898 Stuttgart: Der Nachwuchsspieler, der seit 2016 in der eigenen Jugend ausgebildet wurde, rückt in den erweiterten Kader der Profis. Mit gerade einmal 18 Jahren hatte er zuletzt großen Anteil am Erfolg der U19 und entwickelte sich zudem zum Stammspieler im rechten Rückraum der zweiten Mannschaft in der Oberliga Baden-Württemberg.
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Ivan Sliskovic, TVB 1898 Stuttgart: Den Fans wird sich ein völlig ungewohntes Bild bieten, denn der frühere Göppinger ist nach einer zweijährigen Zwischenstation künftig für den Lokalrivalen Stuttgart aktiv. Nach seiner Juniorenzeit galt der Kroate als einer der kommenden Superstars im linken Rückraum, doch 2016 – in seiner Zeit beim ungarischen Topclub Telekom Veszprem – wurde bei ihm infektiöse Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber) diagnostiziert. Die Krankheit warf ihn schwer zurück, doch längst ist der kroatische Nationalspieler wieder fit. In seinen zwei Spielzeiten in Portugal gewann der 1,97-Meter-Riese zwei Meistertitel, wurde einmal Pokalsieger und sammelte Erfahrung in der Champions League.
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Auf insgesamt sechs Neuzugänge vertraut Europapokalteilnehmer Frisch Auf Göppingen, um der Dreichfachbelastung Stand zu halten. Von links nach rechts: Marin Sego, David Schmidt, Nils Röller, Trainer Hartmut Mayerhoffer, Jaka Malus, Vid Poteko und Gilberto Duarte.
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David Schmidt, Frisch Auf Göppingen: Wie Sliskovic hat auch der deutsche Nationalspieler die Seiten gewechselt. Der 28-Jährige kam vom Bergischen HC, von 2018 bis 2020 war er für den TVB Stuttgart aktiv. In Göppingen wird er im rechten Rückraum zum Partner des Dänen Jon Lindenchrone. Für ihn gilt es die 90 Bundesliga-Tore aus der Vorsaison zu übertreffen, um sich für eine WM-Nominierung zu empfehlen.
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Marin Sego, Frisch Auf Göppingen: Bei der WM 2019 stand der Kroate dem deutschen Team mit Jannik Kohlbacher gegenüber, nun hat er von Montpellier HB den Weg unter den Hohenstaufen gefunden. Der 37-Jährige gilt mit seinen bislang 59 Länderspielen als sehr routinierter und erfahrener Schlussmann. Sein Torwartpartner ist das Göppinger Eigengewächs Daniel Rebmann.
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Gilberto Duarte, Frisch Auf Göppingen: Der Portugiese spielte zuletzt mit Sego in Montpellier zusammen und war sich eigentlich schon mit dem zweifachen Champions League-Gewinner Vardar Skopje einig. Der europäische Handballverband EHF allerdings schloss den nordmazedonischen Meister wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten aus allen internationalen Wettbewerben aus. Da konnte sich Vardar den 32-jährigen Rückraumspieler nicht mehr leisten. Dieser wechselt nun für ein Jahr zu den Schwaben, um dort Sebastian Heymann zu vertreten. Der deutsche Nationalspieler wird aufgrund seiner Verletzung noch einige Monate ausfallen.
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Jaka Malus, Frisch Auf Göppingen: Der 26 Jahre alte Regisseur ist ein weiteres Beispiel für die hervorragende Spielmacherschule Sloweniens und wird sich mit FAG-Urgestein Tim Kneule die Einsatzzeiten teilen. Bis zum Beginn des Ukraine-Krieges spielte Malus für den belarussischen Serienmeister HC Brest Meschkow, wechselte dann kurzfristig zum CDE Sinfin nach Spanien.
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Vid Poteko, Frisch Auf Göppingen: Für den zweiten slowenischen Neuzugang ist die Bundesliga ebenfalls Neuland. Ihn erwartet eine wichtige, aber auch schwierige Aufgabe. Der 31-Jährige, der vom RK Celje verpflichtet wurde, soll den bisherigen Abwehrchef Jacob Bagersted (zu SonderjyskE / Dänemark) ersetzen. Poteko setzt zu Saisonbeginn eine Schulterverletzung außer Gefecht.
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Nils Röller, Frisch Auf Göppingen: Mit dem erst 20-Jährigen vom TuS Kaiserslautern-Dansenberg haben die Göppinger einen weiteren Kreisläufer an Bord geholt. Der ehemalige Junioren-Nationalspieler ist aber auch weiterhin in der dritten Liga spielberechtigt, nämlich für den Partnerverein VfL Pfullingen. Dort soll das Talent wichtige Spielpraxis sammeln.
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Urh Kastelic, TBV Lemgo Lippe: Mit einer Ablösesumme im mittleren fünfstelligen Bereich avancierte der Slowene vor drei Jahren zum Göppinger Rekordtransfer. Nach Auslaufen seines Vertrages hat sich der inzwischen 26-Jährige dem TBV Lemgo Lippe angeschlossen und beerbt dort den zum Bergischen HC abgewanderten Peter Johannesson.
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Nemanja Zelenovic, VfL Gummersbach: Nach vier Spielzeiten bei Frisch Auf zog es den Serben zum Altmeister VfL Gummersbach, der nach zwei Jahren Abstinenz wieder in die Erstklassigkeit zurückgekehrt ist. Gemeinsam mit Mittelmann Dominik Mappes (vom Zweitligisten TV Hüttenberg) und Jung-Nationalspieler Julian Köster soll Linkshänder Zelenovic für die nötigen Tore aus dem Rückraum sorgen.
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Alexander Schulze, ASV Hamm-Westfalen: Der bisherige Stuttgarter Linksaußen hat sich ebenfalls einem Aufsteiger angeschlossen. In Westfalen trifft der 24-Jährige auf zwei weitere Ex-TVBler: Rechtsaußen Tim Wieling und Rückraumspieler Marian Orlowski. Dem Trio steht ein harter Kampf um den Klassenverbleib bevor, denn der ASV hatte seine Kaderplanung ursprünglich auf eine weitere Saison in der zweiten Liga ausgerichtet.
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Viggo Kristjansson, SC DHfK Leipzig: Bereits 2018 gehörte der Isländer für einige Monate zu den Leipzigern, doch erst beim TVB Stuttgart entwickelte er sich zu einem Leistungsträger in der Bundesliga. Mit 123 Treffern war er in der vergangenen Runde bester Torjäger beim TVB, nun strebt er nach höherem und kündigt an: „Ich bin nicht nach Leipzig gekommen, um um die Plätze sieben, acht oder neun zu spielen.“ Die Vision des Vereins heißt Europa.
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Djibril M´Bengue, Bergischer HC: Der gebürtige Schorndorfer spielte von 2014 bis 2018 für den TVB Stuttgart, ehe ihn eine langwierige Knieverletzung zurückwarf. In Porto entwickelte sich der Linkshänder zu einem starken Abwehrspieler und wurde von Bundestrainer Alfred Gislason ins Nationalteam berufen. Die Rückkehr nach Deutschland blieb das große Ziel des 30-Jährigen, was sich nun beim Vorjahreszehnten erfüllt. Beim BHC beerbt er den nach Göppingen gewechselten David Schmidt.
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Erik Schmidt (links), HSG Wetzla: Der Europameister von 2016, hier in einem früheren Duell mit M´Bengue, meldet sich ebenfalls nach einer Auslandsstation bei den Kadetten Schaffhausen in der Bundesliga zurück. Dem 2,04 Meter großen Kreisläufer wird eine zentrale Rolle in der Abwehr zukommen. Die Hessen sicherten sich außerdem die Dienste von Nationalspieler Hendrik Wagner (Eulen Ludwigshafen) und Rückraum-Shooter Vladan Lipovina (HBW Balingen-Weilstetten).
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Mathias Gidsel, Füchse Berlin: Es war durchaus eine Überraschung, dass der Hauptstadt-Club als Tabellendritter das Rennen um eines der begehrtesten Talente im Welthandball gewonnen hat. Der Däne ist der prominenteste Neuzugang der Liga. Denn mit seinen erst 23 Jahren darf er sich bereits Weltmeister nennen und wurde bei den Olympischen Spielen in Tokio zum wertvollsten Spieler gewählt. Nach einem Kreuzbandriss bei der EM im Januar kämpfte sich der Linkshänder innerhalb von nur vier Monaten zurück und führte GOG Gudme zur Dänischen Meisterschaft.
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Agustin Casado, MT Melsungen: Den Nordhessen ist zum wiederholten Male ein Transferhammer gelungen. Der spanische Mittelmann überbrückt nach seinem geplatzten Wechsel ins belarussische Brest die Zeit, bevor er ab kommenden Sommer für den ungarischen Meister Veszprem antritt. Ein Glücksfall für die MT, die auch in diesem Jahr vom Ex-Bittenfelder Kai Häfner als Kapitän angeführt wird. Nach der schlechtesten Platzierung seit 2013 peilen die Melsunger wieder einmal runderneuert die Qualifikation für den Europapokal an.
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Lucas Meister, SC Magdeburg: Stühlerücken beim amtierenden Meister. Mit dem Kreisläufer von GWD Minden sowie dem schweizerischen Nationalkeeper Nikola Portner (Chambery Savoie) versucht der SCM die Abgänge von Torwart Jannick Green (Paris Saint-Germain) und Magnus Gullerud (Kolstad IL / Norwegen) zu kompensieren. Künftig müssen sich die Elbestädter die Rolle des Gejagten gefallen lassen und außerdem in der Champions League bestehen.
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Marian Michalczik, TSV Hannover-Burgdorf: Der frühere deutsche Nationalspieler will sich nach seinem Wechsel aus Berlin wieder in den Fokus Bundestrainer Alfred Gislason spielen. Die „Recken“, trainiert von Gislasons Vorgänger Christian Prokop, verstärkten sich außerdem mit Torwart Dario Quenstedt (THW Kiel) sowie den international erfahrenen Rückraumschützen Branko Vujovic und Uladzislau Kulesh vom polnischen Meister Lomza Industria Kielce.
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Tomas Mrkva, THW Kiel: Der frühere Göppinger und Balinger Schlussmann hat beim Rekordmeister THW Kiel unterschrieben und wird dort zur Nummer zwei hinter Welttorhüter Niklas Landin. Bislang stand der Tscheche Mrkva für den Bergischen HC zwischen den Pfosten. „Seine Entwicklung in den vergangenen Jahren hat uns überzeugt“, sagt THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi über den 33-Jährigen.
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Dragan Jerkovic, Rhein-Neckar Löwen: Der langjährige Rückhalt des TVB Stuttgart (2013 – 2017) steht zwar nicht mehr selbst zwischen den Pfosten. Doch als Torwarttrainer kehrt er nun von den Kadetten Schaffhausen in die Bundesliga zurück und wird dem neuen Löwen-Coach Sebastian Hinze (zuvor Bergischer HC) assistieren. Bis vor zwei Jahren spielte Jerkovic noch in der fünftklassigen Württembergliga für den TSV Alfdorf/Lorch.