Salzburger Festspiele Lars Eidinger stirbt als Supermann
Der weiße Mann steht derzeit unter Generalverdacht in Film und im Theater – auch bei den Festspielen in Salzburg und Bregenz. Mit Lars Eidinger als Jedermann wird große Kunst daraus.
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Eindrucksvoll mit Superman-Umhang: Lars Eidinger als Jedermann im gleichnamigen Stück von Hugo von Hofmannsthal bei den Salzburger Festspielen
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„Jedermann“, 2021, in Salzburg: Angela Winkler spielt Jedermanns Mutter, die ihren Sohn, gespielt von Lars Eidinger (Jedermann). Sie mahnt ihn, dass irgendwann der Tod kommt und er sich dann vor Gott verantworten muss, wie gut oder schlecht er gelebt hat. Noch aber, sagt er, sei er jung und habe jede Menge Zeit, seine Dinge zu ordnen.
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Jedermann (Lars Eidinger) denkt lieber an Sinnenfreuden, etwa mit der Buhlschaft, gespielt von Verena Altenberger.
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Beim Schäferstündchen wird das Paar von Partygästen gestört, feiert dann aber gern mit. Ein bisschen Kostümfest, ein bisschen Kostümierung zur Zeit des französischen Sonnenkönigs – da passt die Sonnenblumenkönigskrone für den Jedermann. Funktioniert sowohl als Anspielung darauf, dass die Abschaffung von Gott und Absolutismus nicht zu einer gererechteren Welt geführt hat. Farben der französischen Fahne Blau-Weiß-Rot sind häufig zu sehen an dem Abend, auch im Boxring, in dem Jedermann den Kapitalismus verteidigt. Auch die Anspielung an die Blumenkinder-Ära der 70er könnte mit der Sonnenblume gemeint sein – Die Weltverbesserungsversuche jener Zeit waren auch nicht allzu erfolgreich.
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Der Mutter Rede über den Tod hat doch gewirkt: Während der Feier hört Jedermann(Lars Eidinger) als einziger ein eindringliches Rufen seines Namens und eigenartiges Glockengeläute. Ein erster Stich ins Herz verheißt: der Tod kommt bald.
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Gegner am langen Tisch: Die Szene kennt man aus dem Bond-Film „Sag niemals nie“ mit Sean Connery als Bond und Klaus-Maria Brandauer (auch er war mal der Jedermann). An einem Tisch spielen sie das Spiel der Herrschaft. Hier nun sitzen sich der Tod und Jedermann gegenüber und feilschen um Leben oder Sterben.
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Edith Clever spielt den Tod ungerührt, cool, streng. Lars Eidinger braust erst mal ziemlich auf, als sie ihm sagt, dass er jetzt stirbt und kann es nicht fassen, dass er sich nicht wie sonst immer aus der Affäre ziehen kann mit seinem vielen Geld.
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Der Dialog, in dem Jedermann (Lars Eidinger) die Buhlschaft (Verena Altenberger) bittet, mit ihm zu sterben, wird hier in einer musikalischen und pantomimischen Choreografie gespielt.
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Von der Buhlschaft (Verena Altenberger) bleibt Jedermann (Lars Eidinger) nur noch das rote Tuch, in dem er wie der Comic-Held Superman fortan seinem Ende entgegengeht.
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Jedermann (Lars Eidinger) liegt verzweifelt am Boden, der Glaube in Gestalt der Schauspielerin Kathleen Morgeneyer richtet ihn auf.
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Und wer geht leer aus und ärgert sich über Gottes Gnade? Genau: Der Teufel, gespielt von Mavie Hörbiger.
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Dem Untergang geweiht sind auch die Männer in Hugo von Hofmannsthals Drama „Das Bergwerk zu Falun“ in Jossi Wielers Inszenierung für die Salzburger Festspiele. Szene mit André Jung (li.), Sylvana Krappatsch und Marcel Kohler.
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Marcel Kohler als todessehnsüchtiger Elis Fröbom ist der Bergkönigin (Sylvana Krappatsch) verfallen.
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Aber auch die Bergmannstochter Anna (Lea Ruckpaul, die vor einigen Jahren im Stuttgarter Schauspielensemble war) liebt Elis.
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Wirklich verstanden wird Elis (Marcel Kohler) aber von keiner der beiden Frauen, sondern nur von der Großmutter, gespielt von der grandiosen Hildegard Schmahl – die auch als junge Exfreundin Ilsebill es versteht, Elis in seinem Weltschmerz ein bisschen zu trösten.