Schwäbisch-alemannische Fastnacht Zehn Fakten zur fünften Jahreszeit
Wofür braucht er eine Schweinsblase, warum entstaubt er eine Larve und was ruft der schwäbisch-alemannische Narr eigentlich? Mit unseren zehn Fakten kommen sie gut durch die Fastnacht im Südwesten.
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Die schwäbisch-alemannische Fastnacht wird im Südwesten in Baden-Württemberg und in Teilen der deutschsprachigen Schweiz gefeiert. Dort spricht man von Fasnet, Fasnacht oder Fasent.
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Los geht es am 6. Januar, also am Dreikönigstag. Dann werden die Masken, die meist aus Holz geschnitzt sind, symbolisch zum Start der Saison abgestaubt. In der schwäbisch-alemannischen Fastnacht heißen sie Larven oder Schemen. Einen regelrechten Marathon legen die Narren dann ab dem "Schmotzige Dunnschtig", dem Donnerstag vor Aschermittwoch, hin.
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Die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) ist ein Zusammenschluss von 68 Narrenzünften, die sich der Pflege des Kulturguts Fastnacht verschrieben haben. Zu den bekanntesten Veranstaltungen der Fastnacht gehört der Rottweiler Narrensprung, an dem rund 4000 Teilnehmer durch die Straßen ziehen. Nur echte Rottweiler oder seit 15 Jahren in der Stadt Ansässige dürfen überhaupt teilnehmen.
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Die Mitglieder der VSAN reichen im Norden von Stuttgart-Bad Cannstatt - hier beim alljährliche Kübelesrennen - bis hinunter an die Schweizer Seite des Bodensees. Dementsprechend vielfältig sind die Bräuche an den tollen Tagen.
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Eine der bekanntesten und beliebtesten Fastnachtsfiguren ist die Hexe. Sie gibt es in zahlreichen Varianten. Zu den ältesten Figuren gehören der Teufel, der Wilde Mann und verschiedene Tiermasken, die seit dem Mittelalter belegt sind.
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Zu den Rottweiler Narrenfiguren gehört zum Beispiel der Biß, eine jüngere Spielart des Gschell. Die Larve wird aus Lindenholz gefertigt und von Hand bemalt. Mit dem Wort Larve wird übrigens im übertragenen Sinn die Verstellung eines Menschen bezeichnet, der seine bösen Absichten verbergen will. Daher kommt auch der Ausdruck "einen Verbrecher entlarven".
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Das Kostüm des Narren heißt Häs, der Plural Häser. Genau wie die dazugehörige Larve ist das Kostüm handgefertigt. Jede Zunft hat ihre eigenen Häser, die jedes Jahr wieder aufs neue getragen werden. Zudem haben manche Figuren gewisses "Handwerkszeug", wie etwa den Fuchsschwanz oder die Streckschere, mit denen die Zuschauer geneckt werden.
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Ein solches Werkzeug ist auch die Saublodere in der Fastnacht der Schwarzwaldgemeinde Elzach. Die mit Luft gefüllte Schweinsblase ist das wichtigste Narren-Accessoire des Schuttig. Mit ihr schlägt er auf den Boden und macht damit einen gehörigen Lärm. Angebunden wird die Saublodere an den „Hagenschwanz“, das Genital eines geschlachteten Bullen. In der Fastnacht werden die Schweinsblasen frisch beim Metzger gekauft.
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"Helau" und "Aalaf" sind in der Fastnacht im Südwesten ein Affront. Der schwäbisch-alemannische Narr stößt ein Juchzen als Narrenruf aus. In Rottweil zum Beispiel wird "Hu Hu Hu" gerufen. Die Rufe sind lokal sehr unterschiedlich, mit "Narri-Narro" ist der Zaungast jedoch auf der sicheren Seite.
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Am Aschermittwoch ist auch im Südwesten alles vorbei - und der Geldbeutel leer: Mit der traditionellen Geldbeutelwäsche ("Geldbeitlwäsch"), wie hier in Freiburg, beenden auch viele Zünfte die Saison. Mancherorts wird die Fastnacht in Form einer Strohpuppe feierlich zu Grabe getragen und am Abend des Faschingsdienstags verbrannt.