Sichtbares Erbe Die Stuttgarter Oberbürgermeister und ihre Spuren in der Stadt
Fünf Oberbürgermeister haben das städtebauliche und architektonische Bild der Stadt geprägt. Wir zeigen, welche Spuren sie hinterlassen haben.
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Foto Leserfotograf lupo
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Fünf Oberbürgermeister standen bisher an der Spitze der Landeshauptstadt und haben das Stadtbild Stuttgarts mitgeprägt: Karl Lautenschlager, Karl Strölin, Arnulf Klett, Manfred Rommel und Wolfgang Schuster. Unter der Ägide dieser Männer ist die Stadt gewachsen, hat ihre Wahrzeichen bekommen und immer wieder ihr Gesicht verändert. In unserer Bildergalerie haben wir einige der "architektonischen Hinterlassenschaften" ihren Initiatoren zugeordnet.
Foto Leserfotograf handistein
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Von 1911 bis 1933 zeichnet Karl Lautenschlager für die Geschicke Stuttgarts verantwortlich. Er führt die Stuttgarter durch die schwierigen Jahre des Ersten Weltkriegs und der Weltwirtschaftskrise. Dabei liegt ihm besonders die Stuttgarter Infrastruktur am Herzen.
Foto Leserfotograf lool
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Der gebürtige Stuttgarter forciert den Bau des Stuttgarter Hauptbahnhofs, ermöglicht der Stadt den Anschluss an die Wasserversorgung des Landes und lässt die erste Kläranlage errichten.
Foto Leserfotograf andy1955
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Unter Lautenschlagers Regie werden wichtige Zufahrtsstraßen wie die Heilbronner (Bild) und die Nürnberger Straße gebaut. Zudem werden 1922 ...
Foto Leserfotograf andy1955
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... Botnang (Bild), Obertürkheim, Hedelfingen und Kaltental eingemeindet. 1929 wird Hofen ein Stadtbezirk Stuttgarts, drei Jahre später gehört auch Zuffenhausen dazu.
Foto Leserfotograf remstal-knipser
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Auch um die Weiterentwicklung des Badewesens macht sich der OB verdient. Im Jahr 1920 lässt er städtische Badeanstalten wie das Leuze (Bild), das Untertürkheimer Inselbad, und das Heslacher Bad errichten.
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Unter Lautenschlager hinterlässt die "moderne Architektur" erste Spuren in Stuttgarts Stadtbild. Bei seiner Fertigstellung 1928 ist der Tagblatt-Turm mit seinen 61 Metern das höchste Bauwerk der Stadt. Das erste in Sichtbetonbauweise errichtete Hochhaus Deutschlands ist heute eines der Wahrzeichen Stuttgarts.
Foto Leserfotograf wkleff
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Eines der bedeutendsten Beispiele des "Neuen Bauens" entsteht ebenfalls in Lautenschlagers Amtszeit: die Weißenhofsiedlung. 1927 als Bauausstellung der Stadt Stuttgart und des Deutschen Werkbundes erbaut, zeigen 17 Architekten unter der Leitung von Ludwig Mies van der Rohe auf dem Killesberg ihre Ideen von modernem Wohnen in der Großstadt.
Foto Leserfotograf remstal-knipser
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Karl Lautenschlagers Wirken hat 1933 abrupt ein Ende, als ihn die Nationalsozialisten in den Ruhestand drängen. Ihm folgt Karl Strölin, der bis 1945 das Amt inne hat.
Foto Leserfotograf heinz-herbert
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Für Strölin stehen das Wohnungs- und Siedlungswesen sowie die Stadtplanung ganz oben auf der NSDAP-Agenda. Innerhalb weniger Wochen lässt er bis zum 1. Mai 1933 Feuerbach, ...
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... Weilimdorf, ...
Foto Leserfotograf nadadia
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... Mühlhausen und ...
Foto Leserfotograf andy1955
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... Zazenhausen eingemeinden und schafft so neuen Raum für Kleinsiedlungen. Nutzen aus dem neuen Wohnraum können unter den Nationalsozialisten freilich nur "rassisch hochstehende" Bürgerinnen und Bürger ziehen.
Foto Leserfotograf remstal-knipser
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In seine Amtszeit fällt auch 1939 die Reichsgartenschau, auf deren Gelände der 50 Hektar große Höhenpark Killesberg entsteht. Kurz vor Ende des Krieges übergibt Strölin das durch Bomben schwer beschädigte Stuttgart widerstandslos an die Franzosen, um eine noch schlimmere Zerstörung zu vermeiden.
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Zwei Wochen vor Ende des Zweiten Weltkriegs setzen die Franzosen den parteilosen und politisch unbelasteten Arnulf Klett an die Spitze Stuttgarts. Fast drei Jahrzehnte wird der "Schaffer" Klett - hier 1965 mit Queen Elisabeth II auf dem Fernsehturm - die Geschicke Stuttgarts leiten und das Gesicht der Landeshauptstadt prägen. Bis heute ist er einer der beliebtesten Oberhäupter der Stadt.
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Der 1905 in Stuttgart geborene Oberbürgermeister lässt den Neckarhafen ausbauen und treibt die ...
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... Entwicklung und den Ausbau des Stuttgarter Flughafens voran.
Foto Leserfotograf thomas_greve
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Dass für Kletts Vision einer "Autostadt" manches Bauwerk nach dem Krieg einfach abgerissen statt wieder aufgebaut wird, trifft den Nerv der Zeit. Unter seiner Federführung wird Stuttgart "autogerecht".
Foto Leserfotograf lool
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Doch Klett hat auch ein Herz für die Kultur. Durch den Bau der Liederhalle (1956) beschert er der Stadt eines der führenden deutschen Konzerthäuser, in dem Symphoniker aus aller Welt Klassikfans begeistern und Jimi Hendrix 1969 Stuttgarts Jugend mitreißt. Sein Nachfolger Manfred Rommel wird das Konzerthaus zum Kultur- und Kongresszentrum ausbauen.
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In die zweite von insgesamt drei Amtszeiten Kletts fällt 1956 die Fertigstellung des damals ersten Fernsehturms der Welt. Für viele Stuttgarterinnen und Stuttgarter ist der 217 Meter hohe Turm heute noch das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt.
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Nach dem plötzlichen Tod Kletts 1974 wird der begnadete Redner Manfred Rommel ins höchste Amt der Stadt gewählt. 22 Jahre residiert der "Philosoph" im Stuttgarter Rathaus. Der OB setzt viel daran, die Standortbedingungen seiner Heimatstadt zu verbessern und ...
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... treibt den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, den bereits Arnulf Klett auf der Agenda hatte, an. Während seiner Amtszeit werden die alten Straßenbahnen durch die moderneren Stadtbahnen ersetzt und die erste S-Bahn auf die Strecke geschickt. Auch der Flughafenausbau geht unter der Amtszeit des CDU-Mannes im Rathaus weiter.
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Mit dem Bau der nicht sonderlich schönen, aber großen und praktischen Hanns-Martin-Schleyerhalle 1983 in Bad Cannstatt bekommt Stuttgart unter Rommel eine moderne Mehrzweckhalle, die die aus allen Nähten platzende Alte Reithalle in der Innenstadt endlich ablöst.
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Auch die Messe auf dem Killesberg wird unter Manfred Rommel ausgebaut. Mit dem Bau der Neuen Messe in Leinfelden-Echterdingen ist sie allerdings schon wieder Geschichte.
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1997 löst Wolfgang Schuster seinen Amtsvorgänger Rommel auf dem Chefsessel im Rathaus ab. In der Stuttgarter Innenstadt sind mit seinem Namen vor allem das ...
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... Kunstmuseum am Schlossplatz, das 2005 die Galerie der Stadt Stuttgart ablöst und bereits im ersten Jahr mit 330.000 Besuchern die Staatsgalerie toppen kann, und ...
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... der Neubau der Stadtbibliothek am Mailänder Platz verbunden. Zweiteres allerdings schon vor der feierlichen Eröffnung 2011 durchaus unter den Bürgern Stuttgarts umstritten und heiß diskutiert.
Foto Leserfotograf tscpet
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Doch die höchsten Wellen hat unbestreitbar die Auseinandersetzung um das Thema Stuttgart 21 und damit der teilweise Abriss des Bonatzbaus geschlagen. Was unter Rommel beschlossen wurde, wird zu Schusters Amtszeit in die Tat umgesetzt: Die Seitenflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs werden trotz anhaltend heftiger Proteste gegen das Milliardenprojekt abgerissen.
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Größer, besser angebunden und effizienter: 2007 wird unter OB Schuster die Neue Messe auf den Fildern eingeweiht.
Foto Leserfotograf freudestrahl
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Wolfgang Schuster hinterlässt seiner Stadt und seinem Nachfolger Fritz Kuhn nach Ende der zwei Amtszeiten eine ganz Zahl von Großbaustellen - wie hier die Neugestaltung des Gerberviertels. Ob die fertigen Projekte dann als architektonische Meilensteine seiner Amtsperiode in Stuttgarts Geschichte eingehen werden, bleibt abzuwarten.