Sommer in Stuttgart So gehen die Stuttgarter mit der Hitze um
Die Hitzewelle schwappt über Stuttgart – die Temperaturen steigen in die Höhe. Fluch oder Segen? Wir haben Stuttgarter gefragt, wie sie mit der Hitze umgehen.
6 Bilder
Foto Lichtgut/Julian Rettig
1 / 6
Fiorella Gennari (29), Balletttänzerin aus Stuttgart: „Der Brunnen hier am Schlossplatz ist wunderschön, um sich zu entspannen – es ist auch der optimale Ort, um sich bei der Hitze abzukühlen, mal die Beine in die Sonne, dann wieder ins saubere Wasser zu strecken. Das ist in meinem Heimatland nicht so. Als Argentinierin machen mir heiße Temperaturen weniger aus als manchem Stuttgarter. Ich bin hier, um mich bei Tanzkompanien vorzustellen. Allerdings muss ich meinen Fuß wegen einer Operation noch schonen und kühlen. Das kann ich am Brunnen wunderbar tun.“
Foto Lichtgut/Julian Rettig
2 / 6
Rainer Schulz (58), Veranstaltungstechniker aus Herrenberg: „Ich bin seit 30 Jahren in diesem Beruf. Und es ist doch jeden Sommer das Gleiche: Es ist heiß, da gewöhnt man sich dran. Gerade haben wir seit 9.30 Uhr die Bühne für das Colours-Festival abgebaut. O. k., das ist anstrengend bei dem Wetter. Aber gehen Sie mal in eine Fabrikhalle! Da ist es mitunter noch heißer. Hier sind wir draußen – und haben auch noch was fürs Auge so mitten in der Stadt, die Architektur, die Wasserspiele, die Menschen. So macht es Spaß.“
Foto Lichtgut/Julian Rettig
3 / 6
Frank Morgenthaler (45), freier Autor aus Stuttgart: „Ich mache gerade einige Kurse in kreativem Schreiben und bin auch in einer Schreibwerkstatt. Bei diesem Wetter kann ich draußen arbeiten, mich von den Menschen, die auch von der Sonne hinausgelockt werden, inspirieren lassen. Schließlich muss man Figuren entwickeln. Mir gefällt dieses südliche Flair, das der Sommer in die Stadt bringt. Und die Hitze kann man hier auf dem Schlossplatz unter den Bäumen gut ertragen.“
Foto Lichtgut/Julian Rettig
4 / 6
Samira Selimanovic (33), Eisverkäuferin aus Kornwestheim: „Wir haben im Restaurant eine Klimaanlage, da ist die Hitze relativ gut auszuhalten – für die Gäste und für uns Mitarbeiter. Der Eisverkauf steigt an solchen Tagen an, vor allem am frühen Abend, wenn die Leute von der Arbeit kommen und rausgehen, weil die Temperatur dann angenehmer ist. Ich liebe die warme Jahreszeit, Hitze macht mir nichts aus. Schön ist, wenn man sie auch woanders genießen kann. Aber wie heißt es noch? Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“
Foto Lichtgut/Julian Rettig
5 / 6
Ramona Simona Simon (35), Kellnerin aus Stuttgart: „Manche stöhnen, aber an sich ist es doch schön, dass es nun endlich warm und sommerlich ist. Mir macht Wärme nichts aus, die Kunden sind dann auch besser gelaunt, das macht Spaß. Gut bei uns ist, dass wir in mehreren Schichten arbeiten. Ich mache bei diesem Wetter gerne die Spätschicht und arbeite bis abends. Da ist mehr los und die Temperaturen sind dann ziemlich erträglich. Schön ist natürlich auch, wenn man mal frei hat – und die Sonne selbst genießen kann.“
Foto Lichtgut/Julian Rettig
6 / 6
Sirri Balci (55), Taxifahrer aus Stuttgart: „Ich habe eine Klimaanlage im Wagen. Die mache ich aber nur für die Kunden an, nicht für mich allein. Mir macht die Hitze nicht so viel aus. Wetter gehört zu unserem Beruf – und im Sommer ist es nun mal heiß, das ist man gewöhnt. Keinen Spaß macht es bei der Hitze allerdings, wenn man zu lange warten muss auf einen Kunden. Es wäre schön, wenn uns die Stadt Plätze im Schatten unter den Bäumen zur Verfügung stellen und uns allgemein mehr unterstützen würde.“