Spaziergang durch die Stadt Esslingens hässlichste Ecken
Keine Stadt kann nur schön sein – auch Esslingen nicht. Wir haben uns umgeschaut und eine Reihe von Stellen fotografiert und beschrieben, die so gar nicht in das Bild der schönen Stadt passen wollen.
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Foto Ines Rudel
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Wer ein romantisches Bild zerstören möchte, macht es am besten mit einem gelben Container.
Foto Ines Rudel/Ines Rudel
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Der Marktplatz gehört zu den großen Sorgenkindern der Stadt. So schön die Kulisse ist, so hässlich ist der Platz selbst. Schlimm ist der Belag des Platzes. Kernbohrungen sollen demnächst Aufschluss geben, ob sich daran etwas ändern lässt.
Foto Ines Rudel/Ines Rudel
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Umstellt wird der Marktplatz von parkenden Autos, was das Mittelalterflair der Stadt krass durchbricht. Im Blickfang eines Restaurantgastes ist nicht die Stadtkirche, sondern Blech.
Foto Ines Rudel/Ines Rudel
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Klein-Venedig klingt gut und sieht auch gut aus – jedenfalls da, wo sich Menschen auf Treppenstufen und auf Bänken niederlassen, Wein und Brot dabei haben und ins Wasser schauen. Läuft man aber auf dem Kesselwasen - so heißt die Straße dort – ums Eck, bricht die Romantik in sich zusammen. Blick durch ein Gitter zeigt deutlich: Mit der bebauten Brücke, dem Kanal und dem Wasserrad, was dort auch noch zu bewundern ist, könnte Esslingen mehr aus sich machen!
Foto Ines Rudel/Ines Rudel
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Der Bahnhofsplatz von Esslingen wird gemeinhin als hässlich und lieblos beschrieben, außerdem fühlen sich dort viele Menschen nicht sicher. Die Stadt kündigte mehrfach an, dort etwas ändern zu wollen. Vorarbeiten dazu gibt es auch schon. Die Universität Tübingen bemängelt in einer Sozialraumstudie „mangelnde Übersicht und Einsehbarkeit“. Tatsächlich gleich der Platz einer Rumpelkammer. Überall steht irgendwas. Ein Gesamtkonzept ist nicht erkennbar.
Foto Ines Rudel/Ines Rudel
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Hinter dem Bahnhof führt ein Rad- und Spazierweg direkt am Neckar entlang. Aber schön ist es nicht und gut riechen tut es auch nicht. Die Böschung zum Fluss ist verwildert. Müll liegt umher. Einziger Trost: Menschen, denen lost places zusprechen, bekommen hier ausgiebig Verlorenheitsgefühle serviert.
Foto Ines Rudel/Ines Rudel
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Unterführungen sind selten schön – auch in Esslingen könnte es einen Wettbewerb um die schrecklichste aller Unterführungen geben. Die in der Pliensauvorstadt dürfte dabei im Spitzenfeld liegen. Besonders kafkaesk sind die Rolltreppen, die von Unkraut überwuchert werden. Wenige Anwohner können sich daran erinnern, dass die Rolltreppen jemals rollten.
Foto Ines Rudel/Ines Rudel
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Die Pliensaubrücke ist mit Abstand die schönste Brücke in Esslingen. 2020/21 wurde sie aufwendig saniert. Aber leider besteht sie aus einem schönen und alten sowie einem neueren und sehr hässlichen Teil. Der angefügte neuere Teil mit seinem Bauzaun tut so, als hätte er mit dem alten Bauwerk nichts zu tun. Als Fußgänger und Fahrradfahrer nimmt man allerdings die Brücke als Ganzes und damit auch die Schizophrenie der Brücke wahr.
Foto Ines Rudel/Ines Rudel
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2020 sorgte die Pliensaubrücke für viele Lacher in ganz Deutschland. Nach der Sanierung war aufgefallen, dass die Brüstung nicht hoch genug ist. Also klebten die Verantwortlichen einen Bauzaun an die mit Millionenbeträgen aufgehübschte Brücke. Einige Monate später fand man mit einem dezenten Geländer eine ästhetisch passende Lösung. Dafür bleibt der Bauzaun auf dem angehefteten Brückenstück. Vielleicht soll es ja ein Mahnmal sein für die Schildbürger von Esslingen.
Foto Ines Rudel/Ines Rudel
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Berühmt-berüchtigt ist das Areals rund um das Karstadt-Kaufhaus. Von allen Brachen in der Esslinger Innenstadt ist es wohl die herausstechendste und irgendwo auch die sinnloseste. Hier tut sich seit gefühlten Ewigkeiten nichts mehr – dafür wird aber seit Jahren geplant und geplant und auch genehmigt. Immerhin: Autofahrer freuen sich. Sie können hier ihren Wagen abstellen.
Foto Roberto Bulgrin/bulgrin
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Nicht mehr hässlich - oder doch? Esslinger sind sich hier uneins. Auch hier auf dem alten ZOB in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bahnhof lag lange Zeit eine verwilderte Brache. Jetzt ist sie bebaut, davor wird gerade alles etwas aufgehübscht. Entstanden ist eine Straßenschlucht. Der gesamte Bereich soll mit der Zeit weitgehend verkehrsberuhigt werden.