Stuttgart 21 Kritik an der „Galionsfigur“ Hermann
Eine Dokumentation des Verkehrsministeriums über die Leistungsfähigkeit des Tiefbahnhofs von Stuttgart 21 empört die Projektgegner. Minister Hermann sieht sich auf Facebook und in Internetforen massiven Vorwürfen und Anfeindungen ausgesetzt.
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Winfried Hermann sieht sich Vorwürfen der Stuttgart-21-Gegner ausgesetzt.
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Der Protest gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 beginnt bereits in den 1990er-Jahren. Wir zeigen wichtige Stationen in einer Bilderstrecke.
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Die Stadt Stuttgart führt 1997 eine offene Bürgerbeteiligung zu den städtebaulichen Aspekten von Stuttgart 21 durch. Erste kritische Stimmen fordern einen Bürgerentscheid.
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Mitglieder des BUND demonstrieren im Oktober 2006 vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof mit Masken des damaligen Ministerpräsidenten Oettinger, des damaligen Bahnchefs Mehdorn und des damaligen Bundesverkehrsministers Tiefensee anlässlich eines Spitzengesprächs in Berlin.
Foto Michael Steinert
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Im September 2007 lehnt der damalige Stuttgarter OB Wolfgang Schuster in einer Pressemitteilung einen Bürgerentscheid über das Bahnprojekt ab. Daraufhin demonstrieren rund 4000 Menschen vor dem Rathaus. Im November werden 67.000 Unterschriften gegen Stuttgart 21 im Rathaus abgegeben (auf dem Bild, v. l.: Gerhard Pfeifer, Bürgermeister Martin Schairer, Werner Wölfle). Der Gemeinderat lehnt im Dezember dennoch einen Antrag auf Zulassung eines Bürgerentscheids ab.
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Mit einer Menschenkette um den Stuttgarter Hauptbahnhof demonstrieren im Oktober 2008 Tausende gegen Stuttgart 21.
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Bei der Kommunalwahl 2009 werden die Grünen stärkste Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat. Das verdanken die Grünen auch der Ablehnung des Bahnprojekts.
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Am 26. Oktober 2009 findet die erste Montagsdemo gegen Stuttgart 21 statt. Organisiert wird sie vom Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, das 2007 gegründet wurde. Seither gehen jeden Montag Tausende gegen das umstrittene Bahnprojekt auf die Straße, zeitweise beteiligen sich bis zu 50 000 Menschen an den Protesten.
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2010 finden zahlreiche Großdemonstrationen, Mahnwachen und Aktionen gegen das Milliardenprojekt statt.
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Den Baustart für Stuttgart 21 markiert am 2. Februar 2010 die symbolische Versetzung eines Prellbocks durch den damaligen Stuttgarter OB Wolfgang Schuster, Bahnchef Rüdiger Grube, Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer und den damaligen Ministerpräsidenten Günther Oettinger. Begleitet wird das Ganze von lautstarkem Protest im Bahnhof.
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Eine Mischung aus Kundgebung, Konzerten und Kabarett lockt im April 2010 bis zu 10 000 Projektgegner zur Veranstaltung „Unser Park – unsere Stadt“.
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Am Protestfestival im Juli 2010 mit Sternmarsch nehmen wieder Tausende teil. Die Veranstalter sprechen von 20 000 Personen, die Polizei von 5000.
Foto Achim Zweygarth
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Die Bahn lässt am 30. Juli 2010 einen Bauzaun um den Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs aufstellen. Spontan kommen Hunderte Demonstranten zum Bahnhof. Wenige Tage zuvor hatten rund 50 Personen den Nordflügel während einer Montagsdemo besetzt.
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Der Abriss des Nordflügels des Stuttgarter Hauptbahnhofs beginnt am 25. August 2010. Rund 15 Projektgegner haben zuvor den Zugang zur Baustelle mit einer Sitzblockade versperrt, sieben Aktivisten besetzen das Dach des Nordflügels. Am Abend ziehen tausende Demonstranten durch die Innenstadt.
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Walter Sittler (Bild) und Volker Lösch initiieren im Juli 2010 den so genannten Schwabenstreich: Jeweils um 19 Uhr sollen die Projektgegner eine Minute lang Lärm machen. Schwabenstreiche finden nicht nur in Stuttgart statt, auch andere Städte schließen sich an.
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Im September 2010 beteiligen sich Zehntausende an einer Menschenkette um den Landtag in Stuttgart.
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Aktivisten von Robin Wood und Parkschützern besetzen im September 2010 Bäume im Schlossgarten. Damit wollen sie verhindern, dass die uralten Parkbäume wegen Stuttgart 21 gefällt werden.
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Der 30. September 2010 geht als „Schwarzer Donnerstag“ in die Geschichte des umstrittenen Bahnprojekts Stuttgart 21 ein. Die Polizei geht nach einer Schülerdemo mit Wasserwerfern gegen Demonstranten im Schlossgarten vor, Hunderte werden verletzt.
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Mit Schlichtungsgesprächen, moderiert von Heiner Geißler, sollen die Diskussionen um Stuttgart 21 im Oktober und November 2010 versachlicht werden. Am Ende steht ein mühsam ausgehandelter Kompromiss Stuttgart 21 plus. Der Streit über das Projekt ist damit allerdings noch lange nicht beendet.
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Im März 2011 übergaben Mitglieder des Aktionsbündnisses gegen S21 (v. l.: Axel Wieland, Sigrid Klausmann Sittler und Bernhard Ludwig) OB Schuster insgesamt 35.600 Unterschriften gegen das umstrittene Bahnprojekt. Die Stuttgart-21-Gegner wollten mit den Unterschriften einen Bürgerentscheid über die von ihnen auf 300 Millionen Euro bezifferte Beteiligung der Stadt für das Bahnprojekt Stuttgart 21 einleiten.
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Die Abwahl von Stefan Mappus am 27. März 2011 feiern die Bahnhofsgegner auch als ihren Erfolg.
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Noch im März 2011 scheiden einige Mitglieder aus dem Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 aus – darunter Gangolf Stocker.
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Hannes Rockenbauch und Brigitte Dahlbender erklären am 21. Juli 2011, dass sie an der geplanten Präsentation der Ergebnisses des sogenannten Stresstests nicht teilnehmen wollen. Der Stresstest war von Schlichter Heiner Geißler angeregt worden. Kritiker hielten der Bahn vor, der Test sei nicht objektiv durchgeführt worden.
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Am 27. November 2011 findet die Volksabstimmung zu Stuttgart 21 statt. Die Mehrheit der Baden-Württemberger entscheidet sich für den Tiefbahnhof. 58,9 Prozent der Abstimmenden sprechen sich gegen den Ausstieg des Landes aus der Projektfinanzierung von Stuttgart 21 aus, 41,1 Prozent stimmten für den Ausstieg. Die Projektgegner verfehlen das Quorum von einem Drittel der Stimmberechtigten.
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Zwei Frauen ketten sich im Januar 2012 an den Fenstergittern des Südflügels fest, um ihren Protest zu zeigen. Sie werden ein Jahr später zu Geldstrafen verurteilt.
Foto Achim Zweygarth
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Seit Juli 2010 harren S 21-Gegner bei einer Mahnwache aus.
Foto Achim Zweygarth
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Die Polizei räumt im Februar 2012 das Zeltcamp von S 21-Gegnern im Schlossgarten. Kurz nachdem der Einsatz beendet ist, werden die ersten Platanen im Park gefällt. Insgesamt müssen 176 Bäume dem Tiefbahnhof weichen.
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S-21-Gegner besetzen im März 2012 das Dach des Südflügels und behindern die Abbrucharbeiten.
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Parkschützer besetzen am 10. November 2012 den Großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses. Sie werden nach acht Stunden von der Polizei abgeführt. Die Aktion ist auch unter S-21-Gegnern umstritten.
Foto Achim Zweygarth
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Am 26. November 2012 findet die 150. Montagsdemo vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof statt. Nach dem knappen Sieg der Projektbefürworter bei der Volksabstimmung 2011 war das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 als Organisator ausgestiegen, seither werden die Montagsdemonstrationen vor allem von den Parkschützern organisiert.
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Bei einer Kundgebung im Mittleren Schlossgarten am 14. Februar 2013 stürmen rund 20 Gegner das abgesperrte Baustellengelände und entrollen Plakate mit der Aufschrift „Wir holen uns den Park zurück“. Die Polizei nimmt acht Personen fest.
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Mehrere tausend Menschen demonstrieren am 23. Februar 2013 gegen das Milliardenprojekt Stuttgart 21. Ihre Losung: Merkel 21.