Stuttgart im Wandel Diese Bauikonen sind vor dem Abriss gerettet worden
Stuttgart hat nicht nur Abrissberichte zu bieten. Es gibt auch die Fast-Abrissgeschichten. Geschichten mit einem Happy End, denn ohne Gebäude wie die Markthalle oder das Hotel Silber würde der Stadt Substanzielles fehlen.
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Foto Lichtgut/Max Kovalenko/Imago/Arnulf Hettrich/ Collage: Jana Gäng
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Zu teuer? Auch das Schicksal der Stuttgarter Markthalle stand Anfang der 70er auf Messers Schneide.
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Mit nur einer Stimme Mehrheit entschied der Landtag im Jahr 1957, das von Bomben zerstörte Schloss wiederaufzubauen.
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Die Fassade der Markthalle ist im Jugendstil gestaltet – davon zeugen die verspielten Arkaden, Türme, Erker und runden Fenster. Der Gemeinderat votierte 1971 für den Erhalt des Gebäudes. Es galt damals als „wirtschaftlich unrentabel“, sollte einem Neubau weichen.
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Blick von der Empore der Markthalle: Heute ist die Halle gleichsam beliebt bei Touristen und Stuttgartern. Dank einer raffinierten Konstruktion kommt der offene Verkaufsraum ohne störende Stützpfeiler aus.
Foto Lichtgut/Max Kovalenko
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In den 90er-Jahren drohte der Abriss der verbliebenen Gebäude auf dem ehemaligen Bosch-Areal. Nicht die Stadt, sondern ein privates Unternehmen investierte in Erhalt und Modernisierung.
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Im heutigen Lern- und Gedenkort Hotel Silber hatte während der NS-Zeit die württembergische Gestapo ihren Sitz. 2007 wollte die Firma Breuninger das Gebäude abreißen. In den Neubau sollte dann eine Gedenkstätte einziehen. Die Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber und die „Gruppe der Fünfzig“ verhinderten den Abriss.
Foto Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth
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Wegen Brandschutzproblemen stand das Wilhelmatheater lange leer. In den 80er-Jahren entschied sich der damalige Ministerpräsident Lothar Späth, das von König Wilhelm I. in Auftrag gegebene Gebäude renovieren zu lassen.
Foto Roland Halbe, Stuttgart/Archiv
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Eigentlich wollte ein Münchner Investor den ehemaligen EnBW-Bau abreißen lassen. Doch die Stadt stellte die Bedeutung des von dem Architekturbüro Lederer, Ragnarsdóttir und Oei entworfenen und 1996 eingeweihten Klinkerbaus heraus.
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Vom Abriss bedroht waren einst auch das Alte Schauspielhaus...
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... und das weltbekannte Doppelhaus von Le Corbusier und Pierre Jeanneret in der Weißenhofsiedlung.
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Als fürstliches Fest- und Feiergebäude ließ Herzog Ludwig von Württemberg das Lusthaus errichten. Im Jahr 1593 wurde es fertiggestellt. Nach Umbauten folgte 1844 der Abriss. Anfang des 20. Jahrhunderts kam die Idee auf, das prunkvolle Gebäude wiederaufzubauen. Doch es mangelte an Geld und politischem Willen. Immerhin Fragmente der Freitreppe sind erhalten und wurden 1904 in den Schlossgarten verfrachtet. Das einstige Lusthaus gilt als eines der bedeutendsten deutschen Bauwerke der Spätrenaissance.