Stuttgart und die Nachbarkreise Immer mehr Pendler in Region unterwegs
Staus auf den Straßen, Enge in Zügen und S-Bahnen – das kommt nicht von ungefähr: Immer mehr Menschen pendeln zur Arbeit nach Stuttgart. Aber immer öfter geht es auch in die umgekehrte Richtung.
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Der tägliche Stau – Pendlerschicksal in der Region Stuttgart.
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Ralf Krasselt, 51 Jahre, seit 1986 Pendler zwischen Plochingen (Kreis Esslingen) und dem Stuttgarter Westen: „Von Tür zu Tür 45 Minuten unterwegs, davon 30 Minuten in der Bahn, der Rest zu Fuß. Grundsätzlich ist das Pendeln kein Problem, die tägliche Stunde Fahrzeit kann ich sogar zum Arbeiten nutzen – manchmal sogar für ein kleines Nickerchen. In der Regel bin ich eher entspannt unterwegs.“
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Andreas Schneider-Dölker, 57 Jahre. Der Bauingenieur pendelt seit über 20 Jahren täglich mit der S-Bahn von Sindelfingen nach Esslingen: „Im Sommer fahre ich mit dem Roller zur S-Bahn-Haltestelle Goldberg, steige in die S1 und nach 40 Minuten in Esslingen aus. In der Bahn höre ich Musik und lese Krimis. Ich habe mich mit dem Pendeln arrangiert und empfinde es nicht als verlorene Zeit.
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Erwin Unger pendelt seit 1998 zwischen seinem Wohnort Hechingen bei Balingen und dem Mercedes-Benz Werk in Sindelfingen hin und her. Rund 70 Kilometer sind das pro Richtung. Unger empfindet die langen Autofahrten aber nicht als stressig. „Dabei kann ich die Natur anschauen und mich entspannen“, sagt der Vertrauenskörperleiter des Werks in Sindelfingen. Ein Umzug in den Kreis Böblingen sei für ihn nicht in Frage gekommen. „Ich liebe meine Heimat.“
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Jonathan Schopf, 30, Hotelleiter, fährt täglich mit dem Auto von Ludwigsburg nach Ostfildern: „Ich fahre nicht über die Autobahn, sondern durch Stuttgart. Das ist um einiges kürzer. Wenn es gut läuft, brauche ich für die 30 Kilometer von Ludwigsburg nach Ostfildern – und zurück – jeweils 40 Minuten. Aber oft genug läuft es nicht gut, dann kann eine Tour schon mal eineinhalb Stunden dauern.“
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Jürgen Oßwald aus Wangen (Kreis Göppingen) pendelt nach Stuttgart. Der 48-Jährige fährt mit dem Auto nach Ebersbach an den Bahnhof und fährt von dort aus mit der Bahn. Er braucht morgens und abends je eine Stunde wenn alles glatt läuft. Eigentlich ist er immer gerne mit der Bahn gefahren, denn er wohne gerne auf dem Land. Für ihn sei ein Umzug in die Stadt deshalb keine Alternative, berichtet er.
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Michaela Weller, 49, pendelt täglich mit dem Auto von Ebersbach-Weiler (Kreis Göppingen) nach Stuttgart-Möhringen: „Ich versuche jeden Morgen um 5.30 Uhr zu starten, um nicht in den Stau zu kommen. Bei guten Bedingungen am frühen Morgen bin ich genau 24 Minuten unterwegs. Fahre ich später los, beginnt der Stau bereits kurz hinter Ebersbach auf der B 10 und die Fahrt wird dann zu einer Katastrophe, weil ich rund 1,5 Stunden lang unterwegs bin und es keine Ausweichstrecken gibt.
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Norbert Fleischer, 59 Jahre. Der Diplom-Physiker pendelt mit dem E-Bike von Ludwigsburg-Eglosheim elf Kilometer nach Zuffenhausen: „Seit November habe ich ein E-Bike, seitdem fahre ich jeden Tag zur Arbeit. Bis auf ein paar Tage im Januar, als das Thermometer unter minus zehn Grad fiel. Da habe ich wie früher die Bahn genommen, zumal es ja wegen des Feinstaubalarms den Anreiz gab, ein Kinderticket zu lösen.
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Steffi Saul, 33 Jahre, läuft seit einem Drievierteljahr an drei bis vier Tagen pro Wochen 15 Kilometer zur Arbeit von Welzheim (Rems-Murr-Kreis) nach Schorndorf: „Ich habe mich freiwillig für diese Art des Pendelns entschieden, da ich einen Bürojob habe und den ganzen Tag nur sitze. Ich habe schon viele Extremläufe absolviert – um fit zu bleiben, kommt mir dieses Training an der frischen Luft gerade recht. Ein Umzug kommt für mich nicht in Frage.Von mir aus könnten es sogar ein paar Kilometer mehr sein.“
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Lale Acologan-Horuz, 39 Jahre. Die Sekretärin pendelt von Albershausen (Kreis Göppingen) nach Untertürkheim: „Wenn der Verkehr mitmacht, brauche ich eine halbe Stunde zur Arbeit, manchmal brauche ich aber auch eine Stunde. Es ist schlimm, dass es so oft Stau gibt, dadurch geht mir noch mehr Zeit verloren.“
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Nicole Chick fährt täglich Plochingen Stuttgart mit der Bahn: „Also gestresst vom Fahren zu Stoßzeiten kann es schon mal vorkommen. Vor allem in der Sommerzeit. Was mich aber am allermeisten stresst sind die ganzen Zugausfälle, Störungen und Verspätungen.
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Thomas Gottuck fährt jeden Tag von Plochingen nach Zuffenhausen mit dem Auto: „Da ich täglich nach 9 bzw. 19 Uhr losfahre, ist das Pendeln zwischen Plochingen und Zuffenhausen relativ erträglich. Im Bereich Rosensteintunnel steht man aber auch um die Zeit immer mal wieder im Stau, was zur Katastrophe wird wenn man noch früher fährt. Selbst im Extremfall bin ich aber schneller am Ziel als mit den Öffentlichen.
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Markus Rommel, 19, Prüfstandsführer aus Weilheim Teck: Zur Arbeit sind es 40 Kilometer, dafür brauche ich mit dem Auto etwa 40 Minuten. Ich bin zwei-, dreimal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren, aber es hat mich gestört dass man ständig auf die Bahn warten und umsteigen muss. Dauerhaft würde ich nie umsteigen. Lieber sitze ich am Tag zwei Stunden im Auto als nach Stuttgart, also näher zur Arbeit, zu ziehen.
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Brian Richard, 20, Prüfstandsführer aus Markgröningen: Von Zuhause bis zur Arbeit sind es 25 Kilometer. Morgens brauche ich dafür 20 Minuten, auf dem Heimweg eine Stunde. Drei Jahre lang bin ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren, damals habe ich für Hin- und Rückweg eine Stunde gebraucht. Außerdem ist es in der Bahn zu voll, die Züge fallen ständig aus. Darauf habe ich keine Lust mehr.
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Tamara Schuch, 26, IT-Mitarbeiterin aus Ingersheim: Je nach Verkehr brauche ich für die 40 Kilometer zur Arbeit zwischen 45 und 90 Minuten. Die Zeit, die mir dadurch jeden Tag verloren geht, ist verlorene Lebenszeit. Ich würde gerne auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, aber dann wäre ich noch länger unterwegs.
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Markus Karwarth, 49, Prüfstandsführer aus Poppenweiler: Von Poppenweiler bis zur Arbeit sind es zwanzig Kilometer, dafür brauche ich mit dem Auto meistens 20 Minuten. Bei gutem Wetter fahre ich aber auch mal mit dem Fahrrad, da brauche ich dann natürlich länger. Die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel in Poppenweiler ist so schlecht, dass ich über anderthalb Stunden zur Arbeit brauchen würde.
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Helmut Wolgemuth, 59, Prüfstandsführer aus Esslingen: Von Zuhause bis zur Arbeit sind es etwa 15 Kilometer. Da ich direkt an der B10 wohne und meine Arbeitsstelle auch direkt an der B10 liegt brauche ich dafür nur 15 Minuten. Meistens fahre ich mit dem Auto. Wenn das Wetter gut ist fahre ich aber auch mit dem Motorrad. Auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen funktioniert bei mir wegen der Schichtarbeit nicht. Nach der Spätschicht würde ich nicht mehr nach Hause kommen.