Stuttgarter Kickers und SGV Freiberg Vier Clubs, vier Stimmen vor dem Herzschlagfinale in der Oberliga
In den beiden Spielen FC Nöttingen – SGV Freiberg und SF Dorfmerkingen – Stuttgarter Kickers fällt die Entscheidung um den Direktaufstieg in die Regionalliga. Wir haben mit Vertretern der vier Clubs gesprochen.
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Wer macht das Rennen auf der Zielgeraden: Die Stuttgarter Kickers mit Luigi Campagna (li.) oder der SGV Freiberg mit Christian Mauersberger.
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Mustafa Ünal kann mit der Ausgangsposition prima leben: „Wir haben aus den letzten Spielen das Optimale herausgeholt und schicken den SGV Freiberg mit maximalem Druck nach Nöttingen“, sagt der Trainer der Stuttgarter Kickers. Er weiß, dass das Spiel seiner eigenen Mannschaft bei den SF Dorfmerkingen eine schwere Aufgabe wird. „Die Sportfreunde werden alles raushauen, damit sie auf einem Nichtabstiegsplatz bleiben.“ Ünal hofft, dass sein Team möglichst früh in Führung gehen kann: „Dann schauen wir mal, was in Nöttingen passiert.“ Personell hat sich die Lage bei den Blauen verbessert: Offensivmann Mohamed Baroudi ist nach seiner Rotsperre wieder spielberechtigt, Ruben Reisig stieg nach auskurierter Verletzung Anfang der Woche wieder ins Training ein, Malte Moos wird folgen. Doch auch mit Blick auf die möglichen Aufstiegsspiele dürfte Ünal einen Einsatz der beiden am Samstag nicht riskieren. Das gilt auch für Markus Obernosterer, dessen Brandverletzung am Fuß zwar verheilt ist, ein Comeback aber noch zu früh kommt.
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Wie lange Helmut Dietterle schon im Geschäft ist, zeigt die Tatsache, dass er 1998 beim DFB-Pokal-Auftritt der Stuttgarter Kickers bei den SF Dorfmerkingen auch schon Trainer der Sportfreunde war: Mit 3:0 gewannen die seinerseits von Paul Linz trainierten Blauen durch Tore von Zoltan Sebescen, Torsten Raspe und Giuseppe Carnevale auf dem Härtsfeld. Und diesmal? „Wir sind natürlich krasser Außenseiter, aber wir müssen gewinnen, wenn wir nicht absteigen wollen“, sagt der Ex-VfB-Profi. Derzeit steht sein Team (46 Punkte) auf einem Nichtabstiegsplatz, aber die dahinter platzierten FCA Walldorf II (45 Punkte/beim SV Oberachern) und Freiburger FC (44 Punkte/gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen) können mit Siegen an den SFD vorbeiziehen. Fünf Absteiger gibt es am Saisonende, scheitern die Stuttgarter Kickers oder der SGV Freiberg in den Aufstiegsspielen zur Regionalliga, erhöht sich die Zahl auf sechs. Was Dietterle positiv stimmt: „Wir haben es selbst in der Hand und müssen nicht auf andere schauen.“ Wie der 70-Jährige das Spiel gegen die Kickers angehen will? „Wir dürfen auf keinen Fall in Ehrfurcht erstarren.“ Rund 2000 Zuschauer werden auf der Sportanlage an der Felsenstraße erwartet. Vor 24 Jahren im DFB-Pokal waren es 2500. Dass der SGV Freiberg im Fernduell mit den Kickers in Nöttingen strauchelt, glaubt Dietterle nicht: „Ich denke, Freiberg wird das sicher gewinnen.“
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Christian Werner bringt dem FC Nöttingen viel Respekt entgegen: „Das ist eine individuell sehr stark besetzte Mannschaft, die jedem Gegner weh tun kann“, sagt der Sportdirektor des SGV Freiberg. Er betont aber auch: „Die Aufgabe der Kickers in Dorfmerkingen wird kein Stück leichter.“ Sein eigenes Team, das nur ein einziges Oberligaspiel in dieser Saison verloren hat (0:1 gegen die Stuttgarter Kickers), sieht er als „extrem gefestigt“ an. „Wenn man aufsteigen will, muss man in Nöttingen gewinnen, und ich bin überzeugt, dass wir den Direktaufstieg packen. Die Kickers und wir hätten es beide verdient, in der kommenden Saison in der Regionalliga zu spielen.“ Werner selbst will sich zu seiner sportlichen Zukunft nach dem letzten Spieltag äußern. Er wird bei Drittligist SV Waldhof Mannheim als Leiter der Scouting-Abteilung hoch gehandelt.
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Dirk Steidl (re., neben Ex-Nationalspieler Karlheinz Förster), der Vorsitzende des FC Nöttingen, sagt ganz lapidar: „Wir spielen Fußball und wollen gewinnen.“ Als einziger der am Herzschlagfinale um den Direktaufstieg beteiligten Clubs kann der FCN befreit aufspielen. Der Tabellen-Siebten kann maximal noch einen Platz gutmachen. „Wir werden die Saison nicht austrudeln lassen und werden alles probieren“, verspricht Steidl, er sagt aber auch: „Die Erfahrung lehrt, dass wer vor dem letzten Spieltag oben steht, große Chancen hat, auch oben zu bleiben. Zumal wir zuletzt in keiner guten Verfassung waren und Freiberg über eine außergewöhnliche Offensivpower verfügt.“ Dass Kickers-Spieler Niklas Kolbe (früher FC Nöttingen) und viele Fans der Blauen bereits über 30 Kisten Bier zur Motivation für den FCN ausgelobt haben, nimmt Steidl zur Kenntnis, glaubt aber nicht, dass es große Auswirkungen haben wird: „Beim Anpfiff ist das alles Makulatur.“