Tiere, Bakterien und Amöben Wie gut Kooperation in der Natur funktioniert
Chemnitz, Köthen, Hambacher Forst – unsere Zeit ist geprägt von Konflikten. Dabei zeigen viele Beispiele aus der Natur: Mit Kooperationen fahren am Ende alle besser. Wir geben einen Überblick.
8 Bilder
Foto dpa
1 / 8
In einem Schwarm kommen die einzelnen Vögel sicherer ans Ziel und sparen obendrein Kraft.
Foto vaclav/Adobe Stock
2 / 8
Wölfe: Die Raubtiere jagen, fressen und wandern gemeinsam in Rudeln. Im Schnee ebnet der Wolf an der Spitze den Weg für die anderen. Das Leittier wird ständig ausgetauscht. Wölfe sind kooperativer als Hunde. Das zeigen Untersuchungen, in denen jeweils zwei Artgenossen gemeinsam an einem Seil ziehen mussten, um an Futter zu gelangen. Hunde haben sich dafür besser an das Zusammenleben mit Menschen angepasst.
Foto Nigel Cattlin/Alamy/mauritius images
3 / 8
Knöllchenbakterien: Symbiose wie im Lehrbuch – die Bakterien in den Wurzelknöllchen von Bohnen und anderen Schmetterlingsblütlern leben von den Nährstoffen, die bei der Fotosynthese entstehen. Gleichzeitig holen die Bakterien Stickstoff aus der Luft, der den Pflanzen als Dünger dient. Leider funktioniert das nicht bei allen Nutzpflanzen.
Foto Derrick Neill/Adobe Stock
4 / 8
Orcas: Die Schwertwale gehen wie Wölfe gemeinsam auf die Jagd. Dabei wenden sie raffinierte Tricks an – zum Beispiel um in der Antarktis Robben oder Pinguine zu erlegen, die sich auf eine Eisscholle geflüchtet haben. Auf das Kommando eines Orcas schwimmen mehrere Tiere nebeneinander auf das Eisstück zu. Dadurch entsteht eine große Welle, die das Beutetier wie ein Tsunami von der Eisscholle spült. Ein weiteres Mitglied des Orca-Teams wartet auf der gegenüberliegenden Seite, um das Opfer zu schnappen.
Foto iugorbacheva/Adobe Stock
5 / 8
Flechten: Die anspruchslosen Gewächse findet man unter anderem auf Baumrinden und Steinen. Sie bestehen aus einem Pilzgeflecht, in dem Algen leben. Die Algen treiben Fotosynthese und versorgen die Pilze mit Nährstoffen, die Pilze schützen die Algen vor Austrockung. Flechten sind robust, reagieren aber empfindlich auf Luftschadstoffe.
Foto Uwe Schmidt/Wikimedia Commons
6 / 8
Blutsauger: Vampirfledermäuse saugen Blut von Rindern und anderen Warmblütern. Sie leben in größeren Gruppen und haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten. So würgen die Tiere einen Teil des verzehrten Bluts wieder hoch und teilen es mit Artgenossen, die leer ausgegangen sind.
Foto Andre Skonieczny/mauritius images
7 / 8
Bienen: Staatenbildende Insekten wie Bienen oder Ameisen leben oft in riesigen Völkern, in denen ein hoher Grad an Spezialisierung herrscht. Wenn die Bienen-Arbeiterinnen zum Pollensammeln ausschwärmen profitieren davon auch viele Pflanzen, deren Blüten dabei bestäubt werden.
Foto Usman Bashir/Wikimedia Commons
8 / 8
Amöben: Ein Musterbeispiel für Teamwork ist die Amöbenart Dictyostelium discoideum. Solange es genug Nährstoffe und Wasser gibt, bewegen sich die Einzeller einzeln durch die Gegend. Doch wenn die Versorgungslage schlechter wird, schließen sich – von Botenstoffen gesteuert – Zigtausende Amöben zusammen und bilden wie in unserem Bild Stiele mit Fruchtkörpern. In ihnen reifen Sporen, die später neue Amöben hervorbringen können. So wird das Überleben der Art gesichert.