Tierheim Ludwigsburg Die traurigen Folgen des Hunde-Booms
Während der Pandemie sind vielen Menschen angebliche Rasse-Hunde für teures Geld angedreht worden. Nicht wenige davon landeten im Tierheim – weil die neuen Besitzer überfordert waren. Für die Tiere in der Bildergalerie wird jetzt ein Zuhause gesucht.
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Foto dpa/David Ebener
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„Der Preis für Hundewelpen ist während Corona sprunghaft angestiegen“, sagt die Tierheim-Leiterin.
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Anton ist ein großer, kräftiger, erst zehn Monate alter Labradormischling. Er wurde von einem älteren, hundeunerfahrenen Ehepaar bei einem Betrüger für sehr viel Geld gekauft. Anton wurde ins Tierheim gebracht, weil seine Menschen völlig überfordert waren.Gesucht werden jetzt agile, konsequente Hundefreunde, die viel Zeit für den Hund haben. Ein eingezäunter Garten wäre schön. Anton benötigt eine sorgfältige Ausbildung, viel Beschäftigung und Bewegung und ausreichend Platz. Der bildschöne Rüde ist bereits jetzt deutlich größer als ein Labrador und sicher noch nicht ausgewachsen.
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Die beiden Anatolischen Hirtenhunde Askan und Lady wurden gemeinsam abgegeben und hängen sehr aneinander. Die Hunde sind zweieinhalb Jahre alt, haben beim Vorbesitzer gemeinsam einen Wurf Welpen aufgezogen und sie waren in einer Autowerkstatt eingesperrt.Mittlerweile sind beide Hunde kastriert. Am liebsten würde das Tierheim sie zusammen in ein großes, gut eingezäuntes Gelände vermitteln. Selbstverständlich benötigen die Hunde Menschenanschluss, ausgiebige Spaziergänge und viele Sozialkontakte. Beide sind wachsam, aber sehr freundlich zu vertrauten Menschen.
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Kaja (kastriert, geboren zirka Mitte 2020) wurde gemeinsam mit ihren Kindern draußen mit der Katzenfalle eingefangen. Nun sucht die schüchterne und Menschen gegenüber noch recht misstrauische Katzendame ein ruhiges neues Domizil. In einem Haushalt hat sie seither noch nicht gelebt und muss das Zusammenleben mit ihrer künftigen Familie erst einmal kennen- und lieben lernen. Nach gründlicher Eingewöhnung sollte Freilauf in einem verkehrsberuhigten Gebiet möglich sein. Da Kaja aus einer Katzengruppe stammt und noch nie ohne Artgenossen gelebt hat, sollte im neuen Zuhause bestenfalls ein bereits vorhandener Kumpel auf sie warten.
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Normen (männlich, kastriert) und seine Freundin Nola (weiblich kastriert) wurden gemeinsam in einem Karton am Waldrand ausgesetzt gefunden und sind zirka 2019 geboren. Nun suchen die beiden Zwergkaninchen eine neue artgerechte Bleibe auf Lebenszeit. Normen und Nola hängen sehr aneinander und werden daher nur gemeinsam vermittelt. Sie sind zutraulich, lieb und bewegungsfreudig.
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Stöpsel (männlich, geboren circa Ende 2021) wurde angeblich gefunden und sucht nach erfolgter Kastration ein neues Gehege in einer Gruppe mit jungen, kastrierten Rammlern oder als Partnerkaninchen bei einem jungen, agilen und verträglichen Mädchen, das mit ihm gemeinsam das Gehege unsicher macht. Er ist anfangs etwas zurückhaltend, aber sehr neugierig und aufgeweckt.
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Franka und ihr Kumpel Konstantin wurden draußen eingefangen und zur Kastration ins Tierheim gebracht. Zunächst waren beide extrem scheu und panisch, weshalb das Tierheim-Team die Freunde im freilaufenden Bestand verwilderter Hauskatzen integrieren wollte. Im Eingewöhnungsgehege machten sie nach einigen Wochen jedoch schon große Fortschritte, weshalb nun doch ein richtiges Zuhause für Franka und Konstantin gesucht wird. Beide sind wesentlich entspannter, nehmen von ihren Bezugspersonen schon Leckerlies entgegen und lassen sich allmählich auch etwas streicheln.Dennoch müssen ihre zukünftigen Menschen noch viel Geduld haben, bis die zwei vollends Vertrauen fassen und sich an das Leben im Haushalt gewöhnen. Wenn das geschafft ist, sollten Franka und Konstantin wieder die Möglichkeit auf Freigang in einem verkehrsberuhigtem Gebiet haben.
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Pompi, geboren Juni 2021, Foxterriermischling, Gewicht zirka zwölf Kilogramm, Hündin noch nicht kastriert. Pompi ist eine noch schüchterne aber ziemlich schlaue kleine Hündin. Sie sucht sportliche Menschen, die sie ausreichend beschäftigen können und die ihr geduldig und konsequent alles beibringen, was andere versäumt haben. Pompi verträgt sich bestens mit Artgenossen und sie hat sich schnell an ihre Pfleger und Gassigeher gewöhnt. Fremde findet sie noch ein bisschen gruselig, deshalb müssen ihre zukünftigen Menschen anfangs geduldig sein.
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Ren und Ruffy (schwarz/weiß, Kater kastriert, geboren 2008) mussten ins Tierheim, da ihre Besitzerin durch ihre zunehmenden gesundheitlichen Probleme nicht mehr in der Lage war, sich um die beiden zu kümmern. Die Brüder selbst sind leider auch nicht komplett gesund: Ren ist Asthmatiker und Ruffy leidet an einer Schilddrüsenüberfunktion und ist daher auf Medikamente angewiesen. Im Tierheim bewohnten sie zunächst ein Gehege mit mehreren Artgenossen. Da die sensiblen Kater aber mit dem Trubel nicht gut zurechtkamen, haben sie nun ihr eigenes ruhigeres Zimmer auf der Quarantänestation. Dort sind sie wesentlich entspannter, genießen ihre Schmuseeinheiten und lassen sich gerne mit Leckereien verwöhnen. Das Tierheim sucht für die unzertrennlichen Brüder einen gemeinsamen Altersruhesitz in Wohnungshaltung mit gesichertem Balkon.
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Sorgenkind Salty (schwarz/weiß, Kater) kam als Fundkätzchen ins Tierheim. Er war extrem ausgehungert und hatte andauernd Durchfall. Schnell stellte sich heraus, dass dies nicht nur – wie zuerst vermutet – an Würmern oder anderen Parasiten lag. Das Katerchen hat verdickte Darmschlingen und Verdauungsprobleme. Durch Ausschlussverfahren wurde inzwischen das einzige Futter gefunden, das er problemlos verträgt: Barf. Das Rohfutter schmeckt Salty sehr gut und ist zudem eine gesündere Alternative zu normalem Nassfutter. Salty ist trotz seiner gesundheitlichen Probleme ein aufgeweckter, verschmuster kleiner Kater, der es liebt mit seinen Freunden zu spielen und mit seinen Bezugspersonen zu schmusen. Er kennt das Leben ohne Artgenossen nicht, weshalb das Tierheim für den Süßen ein Zuhause bei einem verträglichen Artgenossen in Wohnungshaltung mit gesichertem Balkon oder ähnlichem sucht.
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Urmel (Zwergbartagame, geboren Ende 2019) wurde abgegeben, da er als Agamen-Mädchen angeschafft wurde und sich herausstellte, dass er doch ein männliches Tier ist. Dadurch war eine Vergesellschaftung mit dem bereits vorhandenen männlichen Artgenossen nicht möglich.Nun sucht der hübsche Kerl ein neues Terrarium auf Lebenszeit. Gerne wird er auch als Partnertier zu einem Zwergagamen-Mädchen abgegeben.