Vergessene Orte in der Welt Gestern berühmt, heute vergessen
Berühmt, berüchtigt, vergessen: Manche Orte flimmerten tagelang über die Mattscheiben und gerieten dann wieder in Vergessenheit. Wir stellen einige von ihnen vor.
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Tianjin/China: Am 12. August 2015erschüttern zwei gewaltige Explosionen die chinesische Hafenstadt Tianjin. 165 Menschen sterben in dem Inferno, acht gelten bis heute offiziell als vermisst, 797 Personen werden verletzt. Die Ermittlungen zur Unglücksursache ergeben, dass die Firma Ruihai Logistics illegal brennbare Chemikalien gelagert hatte, die sich schließlich entzünden.
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Barcelonette/Frankreich: Die kleine Gemeinde in den französischen Alpen schafft es 2015 wochenlang in jede Nachrichtensendung – wenn auch unfreiwillig. Denn in der Nähe von Barcelonette stürzt am 24. März 2015 eine Germanwings-Maschine mit 150 Menschen an Bord ab. Nach Überzeugung der Ermittler soll der Co-Pilot das Flugzeug bewusst gegen eine Felswand gesteuert haben.
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Giglio/Italien: Die Insel ist allenfalls Italien-Urlaubern bekannt. Doch dann kentert die „Costa Concordia“ am 31. Januar 2012 vor Giglio, 32 Menschen sterben. Die Insel ist in aller Munde – bis das Wrack im Juli 2014 zur Verschrottung abgeschleppt wird und mit ihm die letzten Katastrophentouristen verschwinden. Kapitän Francesco Schettino wird zu 16 Jahren und einem Monat Haft verurteilt.
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San José/Chile: Es ist der 5. August 2010 als 33 Kumpel im chilenischen Kupfer- und Goldbergwerk San José durch einen Bergschlag in 700 Meter Tiefe eingeschlossen werden. 69 Tage später werden die Bergleute unter dem Jubel eines ganzen Landes mit einer Rettungskapsel wieder an die Oberfläche gebracht. Es wird deutlich länger dauern, bis die 33 Männer eine Entschädigung erhalten.
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San José, Chile, 13. Oktober 2010: Präsident Sebastian Pinera und viele andere sind dabei, als der Minenarbeiter Carlos Mamani Solis nach 69 Tagen in 700 Metern Tiefe in einer Rettungskapsel zurück an die Erdoberfläche geholt wird. Insgesamt werden 33 verschüttete Bergleute gerettet
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Aurora/USA: Die Stadt Aurora im US-Bundesstaat Colorado erlangt am 20. Juli 2012 zumindest kurzzeitig traurige Berühmtheit. Denn an diesem Tag stürmt der 24-jährige James Holmes die Premiere des neuen Batman-Films „The Dark Knight Rises“ und erschießt zwölf Menschen. 58 Kinobesucher werden verletzt, der Amokläufer wird schließlich zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
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Sabhar/Bangladesch: 1127 Menschen sterben, als am 24. April 2013 in Sabhar eine Fabrik einstürzt. Bereits am Vortag waren Risse in den Wänden festgestellt worden, die Polizei hatte das Betreten der Fabrik daher auch untersagt. Dennoch halten sich am Unglückstag Tausende Textilarbeiterinnen in dem Gebäude auf, weil sie von ihren Arbeitgebern dazu gezwungen werden. Am vergangenen Montag wurden 38 Menschen wegen Mordes angeklagt.
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Safaga/Ägypten: Kurz nach dem Ablegen in Saudi-Arabien bricht am 2. Februar 2006 an Bord der Fähre „Al Salam Boccaccio 98“ ein Feuer aus. Die Besatzung versucht, den Brand mit Meerwasser zu löschen, pumpt dabei aber so viel Wasser an Bord, dass das Schiff Schlagseite bekommt und schließlich 90 Kilometer vor dem Zielhafen im ägyptischen Safaga sinkt. Mehr als 1000 Menschen sterben.
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Eyjafjallajökull/Island: Der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull vom 20. März bis zum 9. Juli 2010 legt den Flugverkehr in Europa und Nordamerika tagelang lahm. Dann gerät der Vulkan wieder in Vergessenheit, was unter anderem daran liegt, dass sein Name für ungeübte Zungen kaum auszusprechen ist und sich bei den meisten der Name „Na, der Vulkan in Island halt“ einbürgert.
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Amstetten/Österreich: 24 Jahre hält Josef Fritzl seine Tochter in einem Kellerverlies gefangen, missbraucht sie Tag für Tag und zeugt sieben Kinder mit ihr – und das alles im beschaulichen Amstetten. Am 26. April 2008 wird Fritzl verhaftet. Dass der Ort danach – abgesehen von der Entziehung der Ehrenbürgerwürde für Adolf Hitler 2011 – wieder aus dem Fokus gerät, dürfte den Einwohnern nur recht sein.
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Marysville/Australien: Noch am Nachmittag des 7. Februar 2009 hatten die Bewohner von Marysville gedacht, das Feuer würde ihre Stadt verschonen, doch dann dreht der Wind. 100 Menschen sterben, nur ein Dutzend Gebäude übersteht das Inferno. Insgesamt fordern die Buschfeuer von Victoria 173 Opfer. Ausgelöst wurden sie durch Blitze und – im Fall von Marysville – durch Brandstiftung.
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Bam/Iran: Die iranische Stadt Bam verfügt über eine prächtige Zitadelle, die als größtes Lehmgebäude der Welt gilt – bis zum 26. Dezember 2003, als ein Erdbeben der Stärke 6,6 die Stadt praktisch dem Erdboden gleichmacht. Mehr als 30 000 Menschen sterben. 2004 erklärt die Unesco die zerstörte Zitadelle zum Weltkulturerbe, der Wiederaufbau ist inzwischen abgeschlossen.
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Tacloban/Philippinen: Mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 315 Kilometern pro Stunde trifft der Taifun Haiyan am 8. November 2013 auf die Philippinen. Die Stadt Tacloban auf der Insel Leyte wird fast komplett zerstört, in den Straßen stapeln sich die Leichen. Insgesamt sterben 6340 Menschen, vier Millionen verlieren ihr Zuhause. Der Wiederaufbau ist noch immer nicht abgeschlossen.
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Chibok/Nigeria: In der Nacht vom 14. zum 15. April 2014 entführen Mitglieder der islamistischen Terrororganisation Boko Haram im nigerianischen Chibok 276 Schülerinnen. Die Mädchen werden vergewaltigt, als Sklavinnen verkauft, zwangsverheiratet oder gesteinigt, falls sie sich weigern, zum Islam zu konvertieren. Die meisten Geiseln sind bis heute verschwunden.