VfB Stuttgart Das sind die elf Neuzugänge der Roten
Der Umbruch im Kader beim VfB Stuttgart dürfte bereits zum ersten Saisonspiel sichtbar sein. Wir stellen Ihnen nochmals alle Neuzugänge der Roten vor.
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Tanguy Coulibaly ist einer von elf Neuen beim VfB Stuttgart, die wir Ihnen in der Bildergalerie vorstellen.
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Hamadi al Ghaddioui: Er kam, sah, traf – und wie?! Gleich nach seiner Verpflichtung erzielte Hamadi al Ghaddioui im Testspiel des VfB gegen eine Hohenlohe-Auswahl drei Tore. „Ein besonderes Spiel“ war es für den in Bonn geborenen Deutschmarokkaner aber nicht nur, weil er schon eineinhalb Minuten nach seiner Einwechslung für seinen neuen Club traf. Nachdem er bislang bei Clubs wie dem SC Verl, den SF Lotte, dem BVB II oder Jahn Regensburg unter Vertrag stand, ist der Wechsel im Alter von 28 Jahren zu einem Aufstiegsfavoriten keine Selbstverständlichkeit gewesen. „Eine Top-Adresse, eine super Mannschaft“, schwärmt al Ghaddioui, der als Stürmer allerdings auch jede Menge Konkurrenz hat. Mario Gomez und Sasa Kalajdzic sind wie der 1,93-Meter-Mann groß gewachsene Angreifer, der trotz seiner Größe sehr schnelle al Ghaddioui (Vertrag bis 2021) wird dennoch seine Chance suchen. Auf elf Tore und sechs Torvorlagen kam er in der vergangenen Zweitligasaison in Regensburg.
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Atakan Karazor: Der 22-Jährige war ein Wunschtransfer des neuen Trainers. Der bisherige Kieler kennt das System und die Vorgaben von Tim Walter, hat dessen Spielphilosophie und das Anspruchsdenken verinnerlicht. „Wir schauen nur auf uns und nicht auf den Gegner, wollen unser Spiel durchsetzen“, sagt er. Zudem steht Karazor stellvertretend für einen Mentalitätstypus, auf den man bewusst Wert gelegt hat bei den Neuverpflichtungen. „Wir haben Spieler geholt, die in ihrer bisherigen Laufbahn auch schon einmal Dreck fressen mussten“, sagt Sportvorstand Thomas Hitzlsperger. Wie Karazor, der sich über die Stationen Schwarz-Weiß Essen, VfL Bochum, Borussia Dortmund (U 23) und Holstein Kiel nach oben geackert hat. Karazor gibt gern das Metronom – technisch beschlagen und mit großer Ruhe ausgestattet, arbeitet er im Maschinenraum der Mannschaft, dem zentralen Mittelfeld, die Aufgaben ab. Macht das Spiel schnell, wenn es möglich ist, und drosselt es, wenn nötig. Er ist der Taktgeber.
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Pascal Stenzel: Mit Stenzel soll auf der Position des Rechtsverteidigers nach den Wirrungen um Pablo Maffeo wieder Konstanz einziehen. Die Leihgabe aus Freiburg hat sich zunächst für eine Saison für den VfB entschieden, weil es für einen Fußballer das Wichtigste sei, „wieder im Trikot zu stecken“. Soll heißen: Spielpraxis muss her. Dies war für den 23-Jährigen im Breisgau nicht gegeben, weil der SC-Cheftrainer Christian Streich auf Lukas Kübler setzt. Beim VfB ist Stenzel hinten rechts ohne vollwertigen Ersatz – zunächst ist der junge Luca Mack als Alternative im Kader eingeplant. „Wir haben in Pascal einen starken Außenverteidiger geholt, dem wir voll vertrauen“, sagt der VfB-Sportdirektor Sven Mislintat.
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Sasa Kalajdzic: Mit 1,99 Meter ist er der Größte im Kader des VfB Stuttgart. Doch der Stürmer Sasa Kalajdzic tritt nicht als Lautsprecher in Erscheinung. „Ich habe ehrgeizige Ziele, aber die behalte ich zunächst einmal für mich“, sagt der 22-Jährige, der als Stoßstürmer eine Alternative zu den Kollegen Mario Gomez und Hamadi al Ghaddioui ist. Beziehungsweise: sein sollte. Doch nun ist der Mann, der für 2,5 Millionen Euro von Admira Wacker Mödling kam, erst einmal ganz weit weg von einem Stammplatz - wegen einer Verletzung. Im letzten Testspiel gegen den SC Freiburg hat sich Kalajdzic einen Kreuzband-, Innenband- und Außenmeniskusriss zugezogen und fällt monatelang aus. „Die Verletzung ist ein Schock für uns alle“, sagte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat.
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Tanguy Coulibaly: Bevor das neue Leben so richtig beginnen konnte, musste Tanguy Coulibaly erst noch das alte abschließen. Der 18-jährige Franzose musste in Paris eine letzte Abiturprüfung bestehen. Dies ist geschafft – nun ist er bereit für die nächste sportliche Herausforderung. Der Offensivspieler kommt aus der U19 von Paris St-Germain zum VfB, hat einen Vertrag bis 2023 unterschrieben und soll vor allem auf den Außenbahnen Tempo machen. Als „technisch sehr gut ausgebildet“ beschreibt VfB-Sportdirektor Sven Mislintat den neuen Mann, der angeblich auch das Interesse von Erstligaclubs geweckt hatte. Zu beobachten waren die Fertigkeiten bereits in der Vorbereitung – in den Testspielen, aber auch am Spielfeldrand, als Coulibaly immer wieder sitzend den Ball jonglierte. Wenn es nun ernst wird, orientiert er sich an zwei Vorbildern: Wie Benjamin Pavard hofft er auf eine Entwicklung, die ihn zum französischen Nationalspieler macht. Und wie Cristiano Ronaldo will er alles dafür tun: „Der arbeitet immer volle Pulle und das will ich auch machen.“
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Roberto Massimo: Er ist ganz genau genommen eigentlich kein Neuzugang. Schließlich verpflichtete der VfB den heute 18-Jährigen bereits im Sommer 2018 – um ihn per Leihe für zwei Jahre bei seinem Stammverein Arminia Bielefeld zu parken. Doch dort kam er nicht voran. „Wir haben ihn jetzt schon zu uns geholt, weil sein Potenzial dort nicht so entwickelt wurde, wie wir uns das vorstellen“, sagt Sportchef Sven Mislintat. In der Vorbereitung deutete Massimo an, was in ihm steckt. Schnell und technisch beschlagen, fühlte er sich auf diversen Positionen in der Offensive wohl und bewies in den Testspielen, dass er vor dem Tor abgebrüht vollstrecken kann. Mislintat sieht in Massimo gar noch mehr. Durch seinen „brutal guten Umschaltmoment“ könne er auch durchaus als Back-up-Lösung für den als Rechtsverteidiger gesetzten Pascal Stenzel gesehen werden. Ob er dies tatsächlich zu leisten imstande ist, konnte Massimo bisher nicht unter Beweis stellen. Eine Knöchelverletzung warf ihn in der Vorbereitung zurück.
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Maxime Awoudja ist einer der Neuzugänge der Kategorie jung, hungrig, entwicklungsfähig. „Er bringt viel Potenzial mit“, sagt VfB-Sportchef Sven Mislintat über den 21-Jährigen. Potenzial, das man beim VfB entwickeln und so Werte schaffen möchte. Den Tipp, Awoudja zu holen, gab Trainer Tim Walter. Schließlich kennt er den 1,88 Meter großen Verteidiger gut, trainierte ihn bei den Amateuren des FC Bayern. Walter weiß um dessen Qualitäten: „Er ist ein offensiv denkender Spieler, der ein extrem gutes Passspiel hat, der zweikampf- und kopfballstark ist. Er taucht da auf, wo er gebraucht wird. Zudem macht er seine Tore – und das ist das, was wir brauchen.“ Für Awoudja gilt es nun, sich im heißen Kampf der Innenverteidiger seinen Platz in der Hierarchie zu erkämpfen. In das Rennen startet Awoudja als der Herausforderer.
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Mateo Klimowicz ist ein ganz anderer Spielertyp als sein Vater. Wuchtig war der Senior Diego, der in der Bundesliga unter anderem für den VfL Wolfsburg stürmte. Feingliedrig ist der Junior Mateo, der vom argentinischen Zweitligisten Instituto AC Cordoba kommt. Technisch fein ist auch das Spiel des 19-Jährigen. Mit guten Dribblings. Auffällig dabei: Das Leichtgewicht (65 Kilogramm bei 1,77 Meter Körpergröße) lässt sich nicht gleich fallen, wenn es mal härter attackiert wird. An das Tempo und die Trainingsintensität in Deutschland muss sich das südamerikanische Talent weiter gewöhnen. Ansonsten fällt die Eingliederung ins VfB-Team nicht schwer. Klimowicz ist schnell ein Mitglied der Gaucho-Connection beim VfB geworden. Die Argentinier Santiago Ascacibar, Nicolas Gonzalez und Emiliano Insua helfen ihm, sich zurechtzufinden.
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Philipp Klement bringt eine starke Empfehlung mit: 16 Tore aus der vergangenen Saison. Dadurch hatte der Mittelfeldspieler großen Anteil am Aufstieg des SC Paderborn. Dennoch hat sich der 26-Jährige für den VfB entschieden, weil er davon überzeugt ist, mit den Stuttgartern langfristig Erfolg zu haben – am liebsten mit ihm in einer tragenden Rolle. Schon in einem Jahr will Klement also auf der Bühne Bundesliga auftreten. Die Relegation verfolgte er ziemlich emotional mit Freunden. Dennoch war anschließend klar, dass er beim VfB Vollgas gibt. Während der Vorbereitung musste Klement wegen muskulärer Probleme kürzertreten, allzu sehr ins Hintertreffen ist er dadurch aber nicht geraten. Am Ball ist der Linksfuß, der lange auf den Durchbruch in Mainz hoffte, ein technisch starker Spieler. Mit Philipp Klement soll der VfB flexibler werden und für mehr Torgefahr aus dem Mittelfeld sorgen.
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Fabian Bredlow: Der gebürtige Berliner kickte in der Jugend von RB Leipzig – und kam nach zwei Spielzeiten beim Halleschen FC im Sommer 2015 auf Empfehlung des ehemaligen VfB- und langjährigen FCN-Keepers Raphael Schäfer zum 1. FC Nürnberg. Nun hat der Torhüter den Sprung nach Stuttgart gewagt, wo er sich mit dem von 1899 Hoffenheim entliehenen Gregor Kobel ein Duell um die Nummer eins liefert. Dabei spricht einiges dafür, als sollte der stets freundlich auftretende Bredlow den Zweikampf mit Kobel verlieren – und letztlich als Reservist in die Saison starten. „Für mich hat der Ruf des VfB den Ausschlag gegeben, obwohl ich wusste, dass sie noch einen Konkurrenten holen“, sagt der 24-jährige Bredlow.
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Gregor Kobel: Der Schweizer ist mit großem Selbstbewusstsein nach Stuttgart gekommen. Gleich nach seiner Ankunft hat er den Anspruch formuliert, die Nummer eins zu werden. Dem Konkurrenzkampf mit Fabian Bredlow zum Trotz. Jetzt steht der 21-jährige Schweizer im VfB-Kasten. Weil die Leihgabe von 1899 Hoffenheim (ohne Kaufoption) mit seinem Torwartspiel die Anforderungen des Trainers Tim Walter sehr gut erfüllt. Kobel verfügt nicht nur über ein gutes Reaktionsvermögen, sondern er fungiert als elfter Feldspieler. Ein Ergebnis aus der Schweizer und deutschen Torwartschule, die er genossen hat, weil Kobel mit 16 Jahren nach Hoffenheim kam. „Ich bin eine Mischung aus diesen beiden Torwartschulen“, sagt der Keeper. Mittelfristig strebt Kobel zurück in die Bundesliga. Dort hat er während der Rückrunde der Vorsaison für den FC Augsburg (ebenfalls als Leihspieler) stark gehalten.