VfB Stuttgart empfängt SG Dynamo Dresden Der Gegner im Faktencheck
Der VfB Stuttgart hat am kommenden Zweitligaspieltag die SG Dynamo Dresden zu Gast, den Tabellenvorletzten der 2. Liga. Wir haben uns den Gegner einmal genau angeschaut.
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Wir stellen die SG Dynamo Dresden vor, den kommenden VfB-Gegner.
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Der Verein: Die „Sportgemeinschaft Dynamo Dresden e. V.“ in ihrer jetzigen Form wurde 1953 gegründet. Nach der Wende wurde der Club in den 1. FC Dynamo Dresden umbenannt. Im Jahr 2007 erfolgte die Rückumbenennung auf einem Beschluss auf der Mitgliederversammlung. Knapp 23.000 Mitglieder (Stand: August 2019) weist der Club aus, Präsident ist Holger Scholze (seit 2018), ein deutscher Börsenkorrespondent und Moderator. Die Primärfarben des Clubs sind Schwarz und Gelb, wie auch die Stadtfarben Stuttgarts. Das Wappen des Clubs veränderte sich in der Historie mehrfach, seit 2011 ist es in der ursprünglich bereits zwischen 1968 und 1990 genutzten Form wiedereingeführt worden.
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Die Mannschaft: 24 Spieler umfasst der aktuelle Dresdner Kader. Der Gesamtmarktwert liegt bei 17,90 Millionen Euro, der des VfB bei 83,80 Millionen (alle Werte von transfermarkt.de). Der teuerste Spieler der Dresdner wird mit 3,5 Millionen Euro taxiert, es ist der senegalesische Stürmer Moussa Koné, der in dieser Saison in neun Ligaspielen bereits fünfmal traf. Durchschnittlich netzt der bullige Angreifer alle 121 Minuten. Mit Dzenis Burnic steht ein alter Bekannter im Kader. Der Mittelfeldspieler agierte in der Saison 2017/18 für den VfB.
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Der Trainer: Cristian Fiél ist seit Februar 2019 im Amt. Der frühere Mittelfeldspieler stammt aus der Region, wurde in Esslingen geboren. In der Jugend spielte Fiél unter anderem für den VfB Stuttgart und den VfL Kirchheim. Spätere Profistationen waren unter anderem die Stuttgarter Kickers, Alemannia Aachen und der 1. FC Union Berlin. 2015 beendete er als Kapitän von Dynamo seine aktive Karriere, seine ersten Schritte im Trainerbereich unternahm er in der U17 der SGD.
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Der Sportchef: Ralf Minge ist ein SGD-Urgestein. Er spielte 222 Partien für Dresden, erzielte dabei 103 Treffer. Später trainierte er von 1992 bis 1995 die SGD (Co- und Interimstrainer). Nach Stationen bei Bayer 04 Leverkusen, dem SC Fortuna Köln und dem Verband von Georgien war er von 2010 bis 2011 auch deutscher U20-Nationaltrainer. Zwischenzeitlich engagierte er sich bei Dresden als Aufsichtsrat und auch als Geschäftsführer Sport – diesen Posten hat er auch heute wieder inne. Sein Vertrag in Dresden läuft noch bis 2020, seit 2014 ist er dort in dieser Position tätig.
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Die Fans: Die SG Dynamo Dresden hat in ganz Deutschland ihre Fans. Bei Heimspielen ist das Stadion regelmäßig gut besucht, in der Saison 2017/18 kamen 476.286 Zuschauer zu den 17 Zweitliga-Partien ins DDV-Stadion, was einem Zuschauerschnitt von 28.017 entspricht. Europaweit bedeutete das im Ranking aller europäischen Zweitligisten den siebten Platz. In der aktuellen Runde liegt der Schnitt bei 27.812 Zuschauern – ungeachtet der sportlichen Bilanz. Schließlich ist die SGD Vorletzter. Auch auswärts bringt Dresden immer eine vierstellige Zahl an Fans mit. Die Anhänger gelten jedoch nicht nur als reisefreudig. So fallen sie oft durch kreative Choreografien auf, nicht selten aber auch durch kontroverse Aktionen wie einst in Karlsruhe, als Tausende Dresdner im Armeelook für Trubel sorgten. Einen weiteren Rekord stellten die Dresdner erst an diesem Mittwoch auf. Weit über 30.000 Fans reisten mit der Mannschaft zum DFB-Pokalspiel nach Berlin.
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Die Legende: Hans-Uwe Pilz spielte von 1982 bis 1995 für Dresden, unterbrochen nur von einer kurzen Zeit bei Fortuna Köln (13 Spiele, ein Tor). Für Dresden absolvierte er 299 Spiele (35 Tore) und war auch mehrere Jahre Kapitän der SGD. Die Fans verehrten den Mittelfeldspieler, Spitzname „Champi“ und wählten ihn auch in die Dresdner Jahrhundert-Elf. Vielen in Erinnerung geblieben ist auch der legendäre Zweikampf mit Frankfurts Jay-Jay Okocha. Der Nigerianer überlupfte Pilz mit einem Hackentrick, sowas gab es in der Bundesliga zuvor noch nie zu sehen. Pilz ließ seine aktive Karriere beim FSV Zwickau ausklingen. Für die DDR absolvierte Pilz insgesamt 35 Länderspiele.
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Der historische Tiefschlag: Nach der Wende war Dresden mehrere Saisons lang Bundesligist. Nachdem man in der Saison 1993/94 wegen „Erschleichens der Lizenz“ mit Punktabzug von vier Zählern bestraft. Es gelang jedoch unter Horst Hrubesch, dem Abstieg zu entgehen. Eine Saison später war es soweit. Nachdem der DFB dem Verein wegen von Schulden in Höhe von 10 Millionen Deutsche Mark die Lizenz für die Bundesliga und 2. Bundesliga verweigert hatte, landete Dynamo auch sportlich auf dem letzten Tabellenplatz und musste in die drittklassige Regionalliga Nordost zwangsabsteigen. Später ging der Niedergang bis in die Oberliga weiter. Von diesem Tiefschlag hat sich der Club, obwohl mittlerweile seit der Saison 2016/17 wieder zweitklassig, nie nachhaltig erholt.
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Der größte Erfolg: Auf nationaler Ebene war Dynamo Dresden in der DDR ein Seriensieger, sammelte diverse Meisterschaften und Pokalerfolge. International ging es im UEFA-Cup in der Saison 1988/89 ins Halbfinale – der größte Erfolg des Clubs. Obwohl man in beiden Spielen durchaus ebenbürtig war, war gegen den VfB Stuttgart Endstation. Die Schwaben setzten sich mit 1:0 und 1:1 durch. Karl Allgöwer (am Ball im Bild) war mit beiden Toren für den VfB der Matchwinner in diesem Duell.