Der nächste VfB-Gegner im Porträt Das erwartet den VfB Stuttgart gegen den VfL Bochum
Das dritte Heimspiel des VfB Stuttgart in der zweiten Liga steht an – an diesem Montag (20.30 Uhr) geht es gegen den VfL Bochum. Was erwartet den VfB gegen den Club aus dem Ruhrpott? Ein Überblick.
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Der VfL Bochum hat treue Anhänger – sie verbindet eine Fan-Freundschaft mit dem FC Bayern München.
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Der Ex-Trainer: „Schade, ich hätte mich natürlich auf das Spiel gefreut“, sagte Robin Dutt, als er sich am Dienstag aus seiner Heimat Leonberg noch einmal auf den Weg ins Revier machte, um sich zu verabschieden. Das Spiel gegen den VfB Stuttgart an diesem Montag hätte noch einmal zu einem kleinen Höhepunkt werden können. Nach seiner Zeit beim VfB feierte der 54-Jährige in Bochum so etwas wie eine Auferstehung. Nach einem kurzen Abstecher in die Berater-Szene (E-Sports) rettete der frühere Kickers- und Freiburg-Trainer den Club aus dem Pott erst vor dem Abstieg und führte ihn im darauffolgenden Jahr auf einen soliden elften Platz. Der 54-Jährige war zurück im Geschäft. Nach am Ende erfolglosen Stationen in Stuttgart, Bremen und Leverkusen hatte er bewiesen, dass er es noch kann. Auch wenn es nur die zweite Liga war. Umso überraschender jetzt der schnelle Fall. Nach nur vier Spieltagen ist Dutt wieder runter vom Karussell. Dass er wieder aufspringt, dürfte nur eine Frage der Zeit sein.
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Der neue Trainer: Die Trainersuche beim VfL läuft auf Hochtouren. Die Verantwortlichen um Sportdirektor Sebastian Schindzielorz haben ein Profil erarbeitet. Ein Kandidat für die Nachfolge von Robin Dutt ist Ex-VfB-Trainer Hannes Wolf (zuletzt Hamburger SV). Der 38-Jährige kennt die Region und ist Bochum geboren. Möglicherweise baut der VfL auf seine positive Ausstrahlung und eine damit verbundene Aufbruchstimmung.
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Der Saisonstart: Der VfL verlor zum Auftakt bei Jahn Regensburg mit 1:3. Der zwischenzeitliche Anschlusstreffer von Danny Blum war letztlich nicht genug. Es folgte ein emotionales 3:3 daheim gegen Arminia Bielefeld: 0:2-Rückstand, Ausgleich, 3:2-Führung durch Simon Zoller, wieder Ausgleich in der Nachspielzeit. Am Ende blieb nach einer hitzigen Partie ein Punkt im Westfalen-Derby. Am dritten Spieltag unterlag der VfL beim Hamburger SV mit 0:1. Nach einer guten ersten Halbzeit mangelte es in Durchgang zwei an zwingenden Offensivaktionen, um eine Antwort auf die HSV-Führung zu finden. Lukas Hinterseer hatte die Hanseaten nach gut einer Stunde in Front gebracht. Die vergangene Partie zu Hause endete wie schon gegen Bielefeld mit 3:3. Der VfL machte einen 0:3-Rückstand wett. Das reichte zu einem Punkt, für Trainer Robin Dutt aber nicht zur Weiterbeschäftigung. Im DFB-Pokal steht der VfL nach einem 3:2 bei Hessenligist KSV Baunatal in der zweiten Runde. Silvère Ganvoula, der kongolesische Nationalspieler, erzielte alle drei Tore. Nun kommt es zum Kracher-Spiel gegen den FC Bayern München (29. Oktober, 20 Uhr/Sport 1).
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Die VfL-Legenden: Hermann Gerland (li., neben Hannes Wolf) war von 1968 bis 1988 beim VfL Bochum. Auch wenn der „Tiger“ seit Jahren in München lebt, bleibt er ein Bochumer Junge. Weitere blau-weiße Legenden sind Franz-Josef Tenhagen, Michael „Ata“ Lameck, Dariusz Wosz, Lothar Woelk, Uwe Wegmann und Stefan Kuntz.
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Die großen Spiele: Am 30. September 1997 stieg die Heimpremiere des VfL Bochum auf der europäischen Bühne. Im Uefa-Cup hatte das Team von Trainer Klaus Toppmöller (auf dem Foto mit dem heutigen U-21-Nationaltrainer Stefan Kuntz) das Hinspiel mit 1:2 bei Trabzonspor verloren. Mittelfeldmann Peter Peschel fehlte da verletzt, zwei Tage vor dem Rückspiel erst ist er ins Training zurückgekehrt. „Du spielst“, sagte Toppmöller. „Trainer“, sagt Peschel, „von Beginn an? Ich hab doch erst eine Einheit trainiert!“ „Das ist mir egal, du spielst“, erklärt Peschel rückblickend den damaligen „Austausch“. Toppi: „Und halt deine Klappe, die Türken sollen nichts erfahren. Wir wollen sie überraschen.“ Das galt auch für Thomas „Stickinho“ Stickroth, der ebenfalls lange verletzt gewesen war und sein überraschendes Comeback im Rückspiel gab. Mit grandiosem Erfolg: Der ehemalige Stuttgarter traf zum 1:0, Peschel zum 5:1. Doch Trabzonspor kam zurück, 2:5, 3:5 und ein Abseitstor. Eine dramatische Partie mit Happy End. Für Peschel der Höhepunkt im Ruhrstadion. Auch die folgenden Runden waren stark: Bochum setzte sich gegen den FC Brügge durch (0:1/4:1) und scheiterte dann erst im Achtelfinale an Ajax Amsterdam (2:4, 2:2).
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Der Sportdirektor: Der ehemalige Spieler (li., im Duell mit Krassimir Balakov) übernahm im Februar 2018 das Amt des Sportdirektors. von Christian Hochstätter. Schindzielorz war ehemaliger deutscher U-21-Nationalspieler. Die größten Erfolge des gebürtigen Polen waren die Aufstieg mit dem VfL Bochum in die Bundesliga (2000, 2002) und der Gewinn der deutschen Meisterschaft mit dem VfL Wolfsburg (2009). Jetzt muss er einen neuen Trainer suchen. Auf die Partie beim VfB folgte eine zweiwöchige Pause – eigentlich ein passender Zeitpunkt, um den neuen Mann zu installieren.
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Der Treue: Heiko Butscher (Foto) soll gemeinsam mit Torwarttrainer Peter Greiber und dem zweiten Co-Trainer Oliver Barth den Club auf die Partie beim VfB Stuttgart vorbereiten. Der in Leutkirch im Allgäu geborene Butscher spielte von 2003 bis 2005 für den VfB Stuttgart II. Unter Trainer Robin Dutt war der heute 39-Jährige vier Jahre Spieler beim SC Freiburg. Über die Station Eintracht Frankfurt landete er 2013 in Bochum, seitdem ist er dem Club treu. Beim VfL war er nach der Entlassung von Jens Rasiewski im Februar 208 für ein Spiel schon einmal interimsweise Trainer der ersten Mannschaft. Dann kam Dutt und machte ihn zum Co-Trainer.
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Der zweite Co-Trainer: Oliver Barth (39) kennt Robin Dutt aus gemeinsamen Zeiten bei den Stuttgarter Kickers und beim SC Freiburg. Für die Saison 2018/19 holte ihn der inzwischen beurlaubte Cheftrainer als zusätzlichen Assistenten – auch um Heiko Butscher die Ausbildung zum Fußballlehrer zu ermöglichen. Nun ist der gebürtige Stuttgarter (zuletzt SpVgg Greuther Fürth) gemeinsam mit Butscher und interimsweise für die Betreuung der Zweitligaprofis zuständig.
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Der Kult-Fan: „Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt, ist es besser, viel besser, als man glaubt.“ So beginnt die Bochum-Hymne von Herbert Grönemeyer. Und sein Lied läuft immer noch vor den Heimspielen im Ruhrstadion. Als der heute 62-Jährige den Song über die Liebe zu seiner Heimatstadt und seinem Lieblingsverein schrieb, stand der VfL Bochum für Bundesliga-Mittelmaß, war „unabsteigbar“, wie die Fans noch glaubten. Und Grönemeyer auf dem Weg, ein Star zu werden. Der ist er längst geworden. Genauso wie der VfL längst nicht mehr „unabsteigbar“ ist.