Von Toni Schumacher bis Alexander Nübel Die heftigsten Aussetzer der Bundesliga-Torhüter
Nach seinem brutalen Foul dürfte die Hinrunde für Schalke-Schlussmann Alexander Nübel gelaufen sein. Dabei ist sein Aussetzer nicht der erste in der Geschichte deutscher Torhüter. Wir zeigen die krassesten Aussetzer.
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Alexander Nübel sieht die rote Karte. Es ist nicht der erste krasse Aussetzer eines deutschen Torhüters.
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Harald „Toni“ Schumacher (Deutsche Nationalmannschaft/8. Juli 1982): Es war diese 57. Minute im WM-Halbfinale gegen Frankreich (5:4 i.E.), die Toni Schumacher und Patrick Battiston gleichsam berühmt machte. Dieser Moment, als der deutsche Schlussmann den Franzosen ansprang und ihn schwer verletzte. Battiston verlor zwei Zähne, ein Halswirbel war angebrochen, und er zog sich eine schwere Gehirnerschütterung zu. Der Franzose vermutete Absicht. Obwohl er nach Abpfiff noch recht gefühlskalt zeigte (“Unter Profis gibt es kein Mitgefühl, aber ich zahle dem Battiston die Jackettkronen“), entschuldigte sich Schumacher später.
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Uli Stein (Hamburger SV/28. Juli 1987): Ein richtiges Foul hatte sich Uli Stein im Supercup-Finale 1987 gar nicht geleistet, er übersprang gleich mal ein paar Stufen und schlug einfach zu. Bayern Münchens Jürgen „Kobra“ Wegmann (87.) hatte gerade zum 2:1-Endstand getroffen und saß auf dem Rasen neben dem bezwungenen Stein, der ihm einen Faustschlag verpasste – Rote Karte. Dem „Spiegel“ sagte er einmal, er könne sich „bis heute nicht erklären, warum ich das getan habe.“ Es war Steins Anfang vom Ende beim HSV, er wechselte kurz danach zu Eintracht Frankfurt.
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Oliver Kahn (Bayern München/3. April 1999): Die hitzigen Duelle von Bayern München und Borussia Dortmund gipfelten im sogenannten „Kahnsinn“ vom 3. April 1999. Gleich zwei Opfer hatte sich Bayerns an diesem Tag entfesselter Torhüter Oliver Kahn ausgeguckt. Während er zuvor schon Heiko Herrlich mit einem angedeuteten Biss in den Hals bedrohlich nah gekommen war, erfand Kahn später den Prototypen aller folgenden Kung-Fu-Tritte.
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Nur haarscharf verfehlte Oliver Kahn BVB-Stürmer Stephane Chapuisat mit gestrecktem Bein. „Das war der Moment, wo sich sämtliche Aggressionen in mir entluden. Ich ließ das wilde Tier los und sprang Chapuisat mit ausgestrecktem Bein an. Kung-Fu-Kahn war geboren“, schrieb Kahn später in seiner Biographie.
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Tim Wiese (Werder Bremen/7. Mai 2008): Wie Tim Wiese im Mai vor elfeinhalb Jahren nur die Gelbe Karte sehen konnte, ist den meisten bis heute schleierhaft. Der frühere Nationaltorwart hatte den Kahn-Tritt perfektioniert und erwischte in der 42. Minute des Nordderbys (1:0 für Werder) HSV-Stürmer Ivica Olic brutal an der linken Schulter. Sogar der damalige TV-Experte Franz Beckenbauer sprach von einem „Mordversuch“. Wiese sah das anders: „Ich treffe zuerst den Ball, und er läuft dann in mich rein.“ Schiedsrichter Lutz Wagner war ähnlicher Meinung. Er beließ es bei einer Verwarnung.
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Alexander Nübel (Schalke 04/15. Dezember 2019): Wesentlich weniger Glück hatte Alexander Nübel am vergangenen Sonntag. Beim 1:0-Sieg der Schalker gegen Eintracht Frankfurt war er in der 66. Minute weit aus seinem Tor geeilt, um einen Angriff abzufangen, dabei traf er Gegenspieler Mijat Gacinovic mit gestrecktem Bein und den Stollen voran auf der Brust. Die folgende Rote Karte für Nübel war selbstverständlich, das gab auch Schalke-Trainer David Wagner zu, der nun einige Spiele auf seinen Kapitän verzichten muss. Gacinovic ist derweil einigermaßen wohlauf, er erlitt lediglich ein schwere Rippenprellung.