Von Villa Berg bis Waldhaus Stuttgart im Dornröschenschlaf
Die Villa Berg ist die bekannteste, aber nicht die einzige Stuttgarter Immobilie, die sich in einer Art Dämmerzustand befindet. Das Waldhaus auf dem Hasenberg wartet auf einen neuen Pächter, der IBM-Zentrale droht der Abriss. Für das Beer-Gebäude ist dagegen mittlerweile ein Käufer gefunden.
31 Bilder
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
1 / 31
Ihr Schicksal bewegt die Menschen - nicht nur in Stuttgart-Ost: Die Villa Berg verfällt zusehends, ihre Zukunft ist weiterhin ungeklärt.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
2 / 31
Eigentlich will das Düsseldorfer Unternehmen PDI die SWR-Fernsehstudios im Park der Villa abreißen, um dort Wohnungen zu bauen. Voraussetzung ist, dass der Gemeinderat das Baurecht ändert – doch dafür gibt es dort schon seit 2009 keine Mehrheit mehr.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
3 / 31
Mancher Lokalpolitiker hofft, dass PDI dann kein Interesse mehr an der Villa hat, das Kaufangebot zurückzieht und dem Insolvenzverwalter gar nichts anderes übrig bleibt, als der Stadt die Villa günstig zu überlassen.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
4 / 31
Mindestens bis Ende des Jahres dürfte die Hängepartie um die Villa Berg weitergehen. Erst kürzlich hat der Insolvenzverwalter der PDI noch einmal Bedenkzeit eingeräumt.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
5 / 31
Aus dem Stuttgarter Rathaus heißt es dazu: Alle Möglichkeiten werden geprüft, entschieden ist aber noch nichts. Allerdings hat der neue OB Fritz Kuhn die Villa zumindest schon einmal zur Chefsache erklärt.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
6 / 31
Geht die Villa an die Stadt, gibt es auch neue Chancen für den Park, der inzwischen auch sehr mitgenommen ist. Langfristig wünscht sich das städtischen Garten-, Friedhofs- und Forstamt, dass die Villa und der Park wieder so dastehen, wie sie einst von Karls und Olgas Architekten Christian Friedrich Leins ersonnen wurden – samt der beiden Seitenflügel, die der Villa in den 1950 Jahren amputiert wurden.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
7 / 31
Seit 2008 wartet das Waldhaus auf dem Hasenberg auf einen Käufer. Damals starb die damalige Besitzerin, die Erben wollen das Restaurant verkaufen.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
8 / 31
Jahrzehntelang war das Waldhaus ein beliebtes Ausflugsziel, dem auch Willy Brandt oder Richard von Weizsäcker bei ihren Stuttgart-Besuchen eine Visite abstatteten.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
9 / 31
Zuletzt waren leider Einbrecher da, Scheiben gingen zu Bruch.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
10 / 31
Günter Lemme arbeitete seit 1960 im Waldhaus. Er hätte 2008 gerne weitergemacht - doch die Erbengemeinschaft kündigte ihm. Heute muss der Poet und Gastronom den Verfall seines Waldhauses aus nächster Nähe mitansehen: Er wohnt in unmittelbarer Nachbarschaft.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
11 / 31
Die Erben des Traditionsgaststätte sind ebenfalls nicht glücklich über den Zustand des Waldhauses. Sie beklagen, dass man Kaufinteressenten nicht konkret sagen könne, welche Veränderungen von Seiten der Stadt erlaubt und welche verboten seien.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
12 / 31
Wer immer das Waldhaus auf dem Hasenberg übernimmt, auf ihn kommen enorme Renovierungsarbeiten zu.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
13 / 31
Droht der früheren IBM-Zentrale in Stuttgart-Vahingen der Abriss? Der Insolvenzverwalter hat den zumindest beantragt. Nun ist die Stadt am Zug, die den Eiermann-Campus unbedingt erhalten will.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
14 / 31
Das Areal aus den 1970er Jahren, das der Architekt Egon Eiermann plante, steht unter Denkmalschutz. 2009 war IBM nach Ehningen umgezogen, bereits 2007 kaufte die Gesellschaft CBRE Investors das 40.000 Quadrameter große Areal. 2011 meldete die Gesellschaft jedoch Insolvenz an.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
15 / 31
Die Instandhaltung des riesigen Gebäudekomplexes ist teuer. Das Areal verfällt immer mehr.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
16 / 31
Für den Insolvenzverwalter ist klar: Einzig der Abriss des Eiermann-Areals sei wirtschaftlich. Eine Renovierung kommt aus seiner Sicht nicht infrage.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
17 / 31
Sollte die Stadt die Abrissgenehmigung nicht erteilen, bleibt den Insolvenzverwaltern noch der Klageweg.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
18 / 31
Seit dem 1. Januar 2013 ist die Stadt die Eigentümerin der Gaststätte Blick Solitude in Stuttgart-Weilimdorf. Damit half man im Rathaus der SG Weilimdorf aus der Patsche, die sonst Insolvenz hätte anmelden müssen.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
19 / 31
Jetzt wird für die ehemalige Vereinsgaststätte an der Solitudestraße nach einem neuen Pächter gesucht.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
20 / 31
Zuvor steht allerdings eine Sanierung des Gebäudes an: Heiz- und Lüftungsanlagen müssen erneuert werden. Wieviel das kostet, ist noch unklar.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
21 / 31
Pläne, die Gaststätte als Kita oder Schulmensa zu nutzen, wurden dagegen aufgegeben.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
22 / 31
Für das Beer-Gebäude in der Wagenburgstraße in Stuttgart-Ost ist ein Käufer gefunden: Namen werden nicht genannt, doch Ulrich Goeser, der Vorstand des Bau- und Heimstättenvereins, teilte mit, dass ein privates Immobilienunternehmen den Komplex kaufen will.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
23 / 31
Der Bau- und Heimstättenverband hatte das von dem Architekten Karl Beer in den 1920er Jahren entworfene Gebäude abreißen wollen. An seine Stelle sollte ein Neubau treten.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
24 / 31
Doch im Gemeinderat regte sich Widerstand: Auch wenn das Beer-Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht, sei es stadtbildprägend. Man erweiterte die Erhaltungssatzung - der Abriss war vom Tisch.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
25 / 31
Daraufhin suchte der Verein einen Käufer. 14 Interessenten habe man für das Gebäude mit den 61 Wohneinheiten gehabt. Der Komplex an der Wagenburgstraße 149-153 ist fast komplett leer - nur noch vier Wohnungen sind belegt.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
26 / 31
Erwacht aus jahrelangem Dornröschenschlaf ist seit dem vergangenen Jahr die Minigolfanlage im Kurpark in Bad Cannstatt.
Foto SBR/Archivbild
27 / 31
Unter Gestrüpp fast verborgen hatte die Anlage lange Zeit vor sich hingedämmert. Die damalige Pächterin der Kursaal-Stuben wollte sie nicht betreiben. Als die Anlage daraufhin aus dem Mietvertrag herausgelöst wurde, fanden sich erst einmal keine Interessenten.
Foto SBR/Archivbild
28 / 31
Dann nahm sich die gemeinnützige Gesellschaft SBR aus Cannstatt der Anlage an und investierte 50.000 Euro in die Sanierung. Das Gelände wurde von Gestrüpp und tonnenweise Müll befreit, neue Bahnen (entsprechend der Standards des württembergischen Bahnengolfsportverbands) wurden angelegt, ...
Foto SBR/Archivbild
29 / 31
... der heruntergekommene Kiosk renoviert.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
30 / 31
Ein kleiner Stamm Mitarbeiter betreut die Anlage heute, gemäß der Aufgabe des gemeinnützigen Unternehmens, Menschen und Arbeit zusammenzubringen: "Auf der Anlage arbeiten Menschen, die der erste Arbeitsmarkt schon aussortiert hat, genauso wie Jugendliche, die ihre gemeinnützigen Arbeitsstunden ableisten", erklärt SBR-Geschäftsführer Manfred Kaul.
Foto Petsch-Piechowski/PPFotodesign
31 / 31
Heute laden 18 Bahnen zum Einlochen ein, im Frühjahr und Sommer ist die Minigolfanlage unter der Woche von 12 bis 20 Uhr, an den Wochenenden von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Die Anlage kann auch für Firmenfeiern oder Kindergeburtstage gemietet werden.