Vor den Weltmeisterschaften in Doha Was Sie über die Leichtathletik-WM wissen müssen
Am Freitag starten die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha. Warum ausgerechnet dort? Wie steht es um die Chancen der deutschen Teilnehmer? Wer überträgt die Wettkämpfe? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
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Auf die Plätze, fertig, los! Der Startschuss der 17. Leichtathletik-WM steht kurz bevor.
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Der Gastgeber: Bei ihrer 17. Auflage macht die Leichtathletik-WM erstmals auf der Arabischen Halbinsel Station. Beim Treffen des IAAF-Councils unter dem damaligen Skandalpräsidenten Lamine Diack 2014 in Monaco setzte sich Doha (unter dubiosen Umständen) gegen Barcelona und Eugene durch. Jetzt müssen die Athleten im vorolympischen Jahr mit drückender Hitze und einem sehr späten Austragungstermin zurecht kommen – dürfen dafür aber in einem hochmodernen Stadion laufen, springen und werfen.
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Das Stadion: Der aufwendige Umbau des Khalifa-Stadions mit einem Fassungsvermögen von 40 000 Zuschauern wurde 2017 fertiggestellt. Prunkstück der Arena, in der 2022 auch Spiele der Fußball-WM stattfinden werden, ist eine gigantische Klimaanlage, die die Temperaturen auf 24 bis 28 Grad herunterkühlen soll. Nicht nur Klimaaktivisten sind empört – auch die deutsche Weitspringerin Malaika Mihambo findet, „dass Umweltaspekte bei einer WM-Vergabe mit einbezogen werden sollten.“
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Das deutsche Team: Nach zahlreichen prominenten Absagen umfasst die Mannschaft des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) insgesamt 71 Athleten. Als letzter stieß der 200-Meter-Sprinter Steven Müller hinzu, den die IAAF im Zuge des Ranking-Verfahrens kurzfristig nach Doha eingeladen hat. Zum DLV-Team gehört auch Diskus-Olympiasieger Christoph Harting (im Bild), der nach harscher Kritik an Verband und Kontrahenten zunächst nicht berücksichtigt worden war.
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Die Zielsetzung: Von den Weltmeisterschaften 2017 in London kehrte das DLV-Team mit fünf Medaillen zurück, darunter eine goldene durch den Speerwerfer Johannes Vetter (im Bild). Der Offenburger will in Doha seinen Titel verteidigen – trotzdem ist DLV-Präsident Jürgen Kessing bei der Frage nach den deutschen Medaillenchancen nicht allzu optimistisch: „Wir wünschen uns natürlich möglichst viele Medaillen. Aber wir dürfen uns auch nichts vormachen. Unsere Möglichkeiten sind überschaubar“, sagt der Oberbürgermeister von Bietigheim-Bissingen.
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Die Goldhoffnungen: Neben den Speerwerfern um Titelverteidiger Johannes Vetter und Olympiasieger Thomas Röhler gilt vor allem Malaika Mihambo als Goldkandidatin. Die 25-Jährige hat in dieser Saison bereits sechsmal die Siebenmetermarke übersprungen, führt mit 7,16 Metern die Weltjahresbestenliste an – und findet es „schön, in der Favoritenrolle zu sein“.
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Die Medaillenkandidaten: Mit einer Medaille liebäugeln auch die Hindernisläuferin Gesa Krause (im Bild), die Kugelstoßerin Christina Schwanitz, der Hochspringer Mateusz Przybylko, die Speerwerferin Christin Hussong, die Sprintstaffel der Frauen um Gina Lückenkemper sowie die Zehnkämpfer Kai Kazmirek und Niklas Kaul. Für eine Überraschung will im Kampf gegen die Konkurrenz aus Ostafrika Mittelstrecklerin Konstanze Klosterhalfen sorgen, die nach ihrem Umzug in die USA dieses Jahr mehrere deutsche Rekorde pulverisiert hat.
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Die Premiere: An den zehn Wettkampftagen werden in 49 Wettbewerben Medaillen vergeben – einer mehr als vor zwei Jahren in London. Neu im Wettkampfprogramm ist die 4 x 400-Meter-Mixedstaffel, bei der erstmals bei einer WM Männer und Frauen gegeneinander antreten. „Die Leichtathletik ist in Bewegung geraten“, sagt Bundestrainer Edgar Eisenkolb: „Auch in anderen Sportarten wie Biathlon oder Schwimmen wurden gemischte Staffel-Wettkämpfe ins Leben gerufen und kamen beim Publikum sehr gut an.“ Aus sechs nominierten WM-Debütanten muss Eisenkolb nun ein Quartett auswählen. Die Reihenfolge der Läufer ist frei wählbar – als gängigste Variante gilt die Kombination Mann-Frau-Frau-Mann.
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Das Fernsehen: Beachtliche Quoten bescherten den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern zuletzt die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Rahmen der „Finals“ in Berlin, die tagsüber stattfanden. Aus Doha übertragen ARD (mit Claus Lufen, links im Bild) und ZDF im täglichen Wechsel auch zur Primetime. Eine Stunde beträgt der Zeitunterschied zwischen Doha und Deutschland – aufgrund der Hitze werden die meisten Medaillen erst abends vergeben, im Marathon und Gehen sogar mitten in der Nacht. Den Auftakt macht am Freitag (16.10 Uhr) die ARD, die letzten Entscheidungen sind am 6. Oktober im ZDF zu sehen. Neben den Übertragungen im Fernsehen bieten beide Sender auch Livestreams im Internet an.