Architektur von Stefan Behnisch Neue Waldorfschule wird zum Wahrzeichen für Stuttgart
Die Freie Waldorfschule Uhlandshöhe Stuttgart bekommt mit Stefan Behnischs Entwurf einen Neubau, der die Schule 100 Jahre nach ihrer Gründung in der Stadt weithin sichtbar macht. Ein Rundgang mit dem Architekten und ehemaligen Waldorfschüler.
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Foto behnisch.com/David Matthiessen
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Der Oberstufen-Neubau der Freien Waldorfschule Uhlandshöhe Stuttgart, entworfen von Architekt Stefan Behnisch.
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Freie unregelmäßige Formen auch schon bei den Fassadenplatten – passend zur Freien Waldorfschule Uhlandshöhe Stuttgart. Es sind Putzträgerplatten mit einer mineralischen Spachtelung in Betonoptik, die ein eigenes Fugenbild haben und den Baukörper leicht brechen. Der Gebäudeteil zum Schulhof ist flächig verputzt und in einer zurückhaltenden, leicht erdigen Farbe gestrichen.
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Im Atrium des Oberstufen-Neubaus kommt alles zusammen. Treppen rechts führen hinunter zu den naturwissenschaftlich orientierten Klassenzimmer, die auch Tageslicht bekommen, da das Gebäude am Hang liegt. Die Treppe links führt hinauf zu weiteren Klassenzimmern. Geradeaus geht es zur neuen großen Mensa.
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Die neue Mensa mit Blick auf die Stadt.
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Schulfoyer mit Treppe hinauf in die Klassenzimmer.
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Holz, Beton und Glas. Die Fensterfront öffnet das Gebäude hin zum Campus.
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Die Schulräume sollen eine gewisse Wohnlichkeit ausstrahlen, daher sind die Böden mit Eichenholz belegt, die Wände farbig gestrichen – inspiriert von Rudolf Steiners Farblehre.
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Sitzgelegenheiten für die Schülerinnen und Schüler wie diese finden sich an mehreren Orten in der Schule, die Flure sollen nicht nur Verkehrsflächen sein, die möglichst zielstrebig in die Klassenräume führen, sondern auch Aufenthaltsqualität besitzen.
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Unterm Dach das Atelier mit Oberlichtern für den Kunstunterricht.
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Einer der schönsten Orte der Schule – der Eurythmie-Saal . . .
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. . . im Obergeschoss.
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Das neue Verwaltungsgebäude, stilistisch mit dem Oberstufenneubau verwandt.
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Eingangsbereich im Verwaltungsgebäude.
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Eine Treppe als Kunstwerk, vom Schreiner aus dem Schwarzwald maßgefertigt.
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Schule mit Aussicht: Blick von oben auf den Neubau und den kompletten Campus mit den Nachbarschulgebäuden. Das Dach mit seinen geometrischen Formen ist Teil der architektonischen Gestaltung und lässt das Gebäude dynamisch wirken. Hier zeigt sich auch: Das Material der Außenwand ist im vorderen Teil ein anderes als im hinteren. Projektleiterin Effi Schneider: „Entsprechend ihrer Funktion – nämlich einmal Gesicht zur Stadt und dann Richtung Schulcampus eine eingliedernde, vermittelnde Intention – erhielten die beiden Gebäudeteile eine entsprechende Ausformung, die den eigenen Charakter betont, unterstützt durch die Farbgebung.“
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Weithin sichtbar ist jetzt für die Menschen, dass in Stuttgart die erste Waldorfschule der Welt steht. In der Straße stehen viele Villen, so durfte das Gebäude auch eine leichte Villenanmutung bekommen, vor allem oben mit der heruntergezogenen Dachpartie, die das Obergeschoss von Weitem betrachtet schmaler, „hausartiger“, wirken lässt.
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Das Foto zeigt auch das weiter hinten liegende Schulgebäude, dessen rote Farbe auch beim Oberstufen-Neubau aufgenommen wurde und eine „verbindende Brücke“, so Projektleiterin Effi Schneider darstellt. „Teil der Anthroposophie ist, dass das Material spürbar ist und daher kommt auch der Lasurgedanke. Man soll spüren, dass unter der Lasur eine Platte mit einer eigenen, betonartigen Materialität liegt, deren Tiefe und Lebendigkeit wird durch die Lasur verstärkt. Um den entsprechenden Rotton für die Außenwand zu finden, haben wir viele Farbstudien gemacht, denn wir wollten, dass sich die Farbe etwas von dem erdigen Rot des Bestandes abhebt. Dafür haben wir vor Ort die Farbe zu verschiedenen Tages- und Lichtverhältnissen getestet und uns dann kollektiv für einen Farbton entschieden.“
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Stefan Behnisch, Jahrgang 1957, war selbst Waldorfschüler. „Ich bin hier gern zur Schule gegangen“, sagt der Architekt.
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Zeichnung des Schulneubaus – schon mit dem Flügel im Eurythmie-Saal oben rechts.
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Wie entwirft man einen Schulneubau? Vielleicht so – mit einer ersten Skizze wie dieser von Stefan Behnisch. Idee für das rasant verspringende Dach, . . .
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. . . das dann auch so gebaut wurde. Lageplan der Freien Waldorfschule Uhlandshöhe Stuttgart.
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Campus-Lageplan mit allen Gebäuden und dem Schulgarten, die Neubauten von Stefan Behnisch sind rot markiert.
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Schnitte. Der Oberstufenneubau oben, das Verwaltungsgebäude unten.
Foto Lichtgut/Julian Rettig/Julian Rettig
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Die Bauarbeiten hatten sich verzögert – zur 100-Jahr-Feier der Freien Waldorfschule Uhlandshöhe waren die Gebäude noch nicht fertig, gefeiert wurde in der Liederhalle am 7. September 2019 – mit einem Grußwort von Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Mit der Gründung der Schule an der Uhlandshöhe 1919 wurde die erste Waldorfschule weltweit ins Leben gerufen. Weitere Politiker und Vertreter der Waldorfschulen haben auf dem Festakt Reden gehalten.
Foto Archiv der Freien Waldorfschule Uhlandshöhe
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Das war das Restaurant Uhlandshöhe. Emil Molt war Besitzer der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik, er wollte für die Kinder seiner Arbeiter eine Einheitsschule mit 12 Klassenstufenerrichten. Dafür kaufte das Restaurant Uhlandshöhe und im September 1919 wurde die erste Waldorfschule unter der Leitung Rudolf Steiners und die Waldorfpädagogik begründet.
Foto Archiv der Freien Waldorfschule Uhlandshöhe
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Historische Aufnahme der Waldorfschule um 1925. Die Waldorfschule wurde ursprünglich für die Kinder der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrikarbeiter gebaut. Der Begriff Waldorfpädagogik geht darauf zurück.
Foto frei / Charlotte Fischer
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Das ist das Haupthaus Waldorfschule Uhlandshöhe Stuttgart. Auch hier schon mit der Farbe Rot.
Foto Foto: Michael Steinert
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Das alte Verwaltungsgebäude der Waldorfschule Uhlandshöhe in der Haußmannstraße 44 musste dem Oberstufen-Neubau weichen.
Foto dpa/Norbert Försterling
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Schülerinnen und Schüler der Waldorfschule Uhlandshöhe in Stuttgart stehen in einer Pause auf dem Schulhof (Archivfoto vom 22.09.2004). Der Rotton wurde beim Oberstufen-Neubau aufgegriffen.
Foto Kraufmann/Leif Piechowski
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Im Jahr 2007 wurde dieser von Aldinger Architekten entworfene Erweiterungsbau der Freien Waldorfschule in der Haußmannstraße eröffnet.