Waldsterben und Klimawandel Der Wald steckt in der Krise
Nicht nur Autoabgase, auch die großen Mengen an Gülle aus der Massentierhaltung machen den Bäumen zu schaffen. Der saure Regen ist kein Problem aus vergangenen Zeiten, sondern ein akutes.
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Schon seit den 1980er-Jahren gibt es im Bayerischen Wald immer wieder ein massives Waldsterben. Was dem deutschen Wald zu schaffen macht, sehen Sie in der Bildergalerie.
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In den 1970er und 80er-Jahren wurde der saure Regen zum Problem für die Bäume in westlichen Industrienationen. Damals wurde klar, dass Schwefeloxide, die in der Luft zu Schwefelsäure wurden und als saurer Regen später wieder auf die Erde fielen, die Wälder bedrohten. Als die Bilder von zerstörten Wäldern um die Welt gingen und Warnungen vom Waldsterben lauter wurden, wuchs der Druck auf die Politik – und die reagierte schließlich mit Maßnahmen zur Luftreinhaltung.
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Auch heute noch sorgen Stickstoffverbindungen aus Gülle und Stickoxide aus den Auspuffen der Autos dafür, dass Niederschläge die Säurewerte und damit die Verhältnisse im Boden verändern. Das schwächt die Pflanzen und schädigt sie. Kommen dann noch Klimaextreme wie anhaltende Dürren dazu, können im Laufe der Jahre auch mächtige Bäume erhebliche Probleme bekommen. In vielen Gegenden in Deutschland – wie hier im Sauerland – sind die Wälder durch Trockenheit und Borkenkäferbefall geschädigt.
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In Niedersachsen sind die Kiefern krank: Durch lange Trockenheiten in den vergangenen Jahren sind die Bäume anfällig geworden für Pilze. Hier etwa hat der Pilz Diplodia die Kiefern befallen und für massive Schäden gesorgt. Die Rede ist deshalb von einem Kiefernwald-Sterben.
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Laut Bundesumweltministerium haben Stürme, die extreme Dürre und der Borkenkäferbefall den Wäldern in Deutschland in den vergangenen Jahren immens zugesetzt. Anfällig sind insbesondere Monokulturen wie Fichtenwälder. Die Waldzustandserhebung 2020 kam demnach zum Ergebnis, dass 37 Prozent aller Bäume deutliche Verlichtungen in der Krone aufweisen. Das Bild zeigt ein Stück Fichtenwald im Bayerischen Wald nach einem Borkenkäferbefall.
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Fehlt es den Bäumen an Wasser, können sie Schädlinge wie Borkenkäfer nicht mehr mit ihrem Harz übergießen und unschädlich machen. Laut dem Thünen-Instituts für Waldökosysteme ist nahezu der gesamte Mittelgebirgsraum von Schädigungen durch den Borkenkäfer – auch Buchdrucker – betroffen. Damit sich die Bäume erholen und widerständiger werden, bräuchte es demnach zwei kühle, feuchte Jahre.
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Wegen der langen Trockenheit in den vergangenen Jahren sind auch andere Bäume geschwächt – und anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Bei Kastanien ist von einem Kastaniensterben die Rede. In vielen Gegenden machen sogenannte Miniermotten den Bäumen zu schaffen. Auch unter dem Bakterium Pseudomonas leiden die Kastanien. Sind die Bäume geschwächt, haben auch Baumpilze ein leichteres Spiel.
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Durch die sich verändernden Bedingungen im Zuge des Klimawandels kann sich auch der Eichenprozessionsspinner in Deutschland leichter ausbreiten. Treten sie in Massen auf, fressen die Raupen die Wirtsbäume kahl. Die Härchen der Raupen können auch Menschen Probleme machen, viele reagieren allergisch darauf.
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Auch in Deutschland gibt es immer wieder Waldbrände. Besonders hoch war die Zahl der Brände sowie die betroffene Fläche in den Jahren 2018 und 2019, auch 2020 gab es vergleichsweise viele Feuer. Besonders betroffen sind laut Umweltbundesamt in der Regel Nordostdeutschland, das östliche Nordwestdeutschland und das Oberrheinische Tiefland. Risikountersuchungen sagen laut Umweltbundesamt für die kommenden Jahrzehnte sogar noch ein steigendes Waldbrandrisiko für Deutschland voraus – insbesondere wegen höherer Temperaturen.
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Auch in diesem Juli gab es Waldbrände – etwa wie hier in der Lausitz. Schon in den 70er Jahren wurden hier Kesselwaggons in der Erde versenkt, um im Fall der Fälle Wasser für einen möglichen Waldbrand bereit zustellen. Das hilft der Feuerwehr heute, die Brände schnell zu löschen.
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Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland so viel Holz geschlagen wie nie seit der Wiedervereinigung. Weil darunter sehr viel Schadholz war, gingen die Holzpreise zunächst zurück, insbesondere der Fichtenholzpreis stürzte ab. In den vergangenen Monaten dann allerdings stiegen die Holzpreise enorm an. Expertinnen und Experten zufolge liegt das unter anderem an einer hohen Nachfrage nach dem Material durch einen Bauboom in vielen Regionen der Welt.
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Wo infolge von Klimaschäden viele Bäume gefällt wurden, wird nun aufgeforstet. Hier zum Beispiel in einem Waldstück bei Wiesbaden.
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Im Segeberger Forst in Schleswig-Holstein haben Forstmitarbeiter im Frühjahr Bucheckern ausgesät – mit einer ferngesteuerten Saatmaschine. Der Bestand aus etwa 70 Jahre alten Kiefern und Lärchen ist sehr licht. Durch das von der EU geförderte Programm soll hier ein klimafester Mischwald entstehen.